Sparauftrag nicht erfüllt
09.09.2025 MutschellenBurkertsmatt: Diskussionen um die Abrechnung für den Pumptrack
Hätte fürs Anlegen des Pumptracks ein Nachtragskredit eingeholt werden müssen? Unerfreuliche Tatsache ist, dass der bewilligte Kredit von 423 000 Franken deutlich überschritten wurde. ...
Burkertsmatt: Diskussionen um die Abrechnung für den Pumptrack
Hätte fürs Anlegen des Pumptracks ein Nachtragskredit eingeholt werden müssen? Unerfreuliche Tatsache ist, dass der bewilligte Kredit von 423 000 Franken deutlich überschritten wurde. Trotzdem genehmigten die Abgeordneten die Kreditabrechnung ohne Gegenstimme.
Erika Obrist
«Die Finanzkommission wird die Kreditabrechnung für den Pumptrack nicht unterstützen.» Ein deutliches Misstrauensvotum von Finanzkommissionsmitglied Thomas Pfyl (Rudolfstetten) an der Abgeordnetenversammlung des Gemeindeverbands regionales Sport-, Freizeit- und Begegnungszentrum Burkertsmatt letzten Donnerstag in Berikon. «Weshalb wurde nie ein Nachtragskredit beantragt?», fragte er. «Laut Auskunft des Kantons braucht es nur einen Nachtragskredit bei einer Überschreitung von mindestens 15 Prozent», antwortete Vorstandspräsident Marcel Signer, der die Versammlung in Abwesenheit von Abgeordnetenpräsident Chris Springer und dessen Stellvertreter Marc Bosshard leitete. «Der Gemeinderat Rudolfstetten-Friedlisberg ist da anderer Ansicht», erwiderte Thomas Pfyl.
Wiederholung vermeiden
Bewilligt hatte die Abgeordnetenversammlung im September 2021 einen Kredit von 423 000 Franken. Total gekostet hat der Pumptrack 568 275 Franken. Was einer Überschreitung von satten 145 275 Franken entspricht. Davon abgezogen wurden die Einnahmen aus dem Swisslosfonds (61 103 Franken) sowie Spenden (28 500) und Sponsoring. Letztlich kostete der Pumptrack den Gemeindeverband 452 000 Franken, was einer Kreditüberschreitung von gut sieben Prozent entspricht. Die Mehrkosten sind vor allem der Teuerung geschuldet sowie fürs Anlegen der Holzwand und für die Randabschlüsse. «Die Gemeinden waren laufend per Protokoll über die von der Baukommission beschlossen Mehrinvestitionen informiert», so Marcel Signer.
Die Abgeordneten – es waren lediglich 15 von 26 Gewählten anwesend – genehmigten nach seinen Ausführungen die Kreditabrechnung ohne Gegenstimme. Allerdings gaben einige zu bedenken, dass so etwas nicht wieder vorkommen dürfe. Oder wie es Berikons Vizeammann Petra Oggenfuss ausdrückte: «Wir müssen sicherstellen, dass sich das nicht wiederholt.»
80 000 Franken für den Spielplatz
Ein Stachel im Auge der Finanzkommission sind auch die 80 000 Franken für die Erneuerung des Spielplatzes. Viel zu teuer, kein Sparwille erkennbar, monierte sie. «Wir haben diese Ausgabe im Gemeinderat Widen auch lange diskutiert», gab Vizeammann Beat Suter zu bedenken. «Wir haben uns für die Erneuerung des Spielplatzes ausgesprochen. Auch um die Burkertsmatt als Ort der Begegnung zu stärken», so Suter weiter. Er verlangte jedoch, den Betrag mit einem Kostendach zu versehen – nicht dass es nochmals eine böse Überraschung gibt. Die Sanierung des Spielplatzes sei schon zweimal verschoben worden, so Petra Oggenfuss. «Jetzt muss man es machen.» Diverse Spielgeräte seien kaputt, so der Abgeordnete Martin Ole Rüegg. Auf die Rutschbahn aus Blech gehe im Sommer kein Kind freiwillig. Zudem müssen neue Sicherheitsvorschriften umgesetzt werden.
Die Abgeordneten stimmten der Sanierung mit der Bewilligung des Budgets 2026 zu. Auch hier war die Finanzkommission unzufrieden: Die Vorgabe, zehn Prozent gegenüber dem Voranschlag 2025 einzusparen, wurde nicht umgesetzt. Immerhin: Gespart werden rund fünf Prozent. Zufrieden sein dürfte die Finanzkommission mit der Kreditabrechnung für die Umrüstung der Aussenbeleuchtung auf LED. Dafür bewilligt worden war ein Betrag von 360 000 Franken. Die Arbeiten vergeben wurden für 292 000 Franken. «Die Schlussabrechnung liegt noch nicht vor, der Kredit dürfte aber nicht überschritten werden», informierte Adrian Hunziker, Präsident der Betriebskommission. Zudem gebe es noch einen Beitrag aus dem Swisslosfonds.
PV-Anlage wird vermietet
Die grosse Photovoltaikanlage auf dem Dach der Sporthalle – 2018 erstellt – bereitet dem Verband seit Jahren Probleme. Anfänglich produzierte sie reichlich Solarstrom, mit den Jahren immer weniger. Letztes Jahr waren es noch rund 80 Megawattstunden (MWh) statt der erwarteten 280 MWh. Die Wechselrichter gingen nach und nach kaputt – trotz des bestehenden Servicevertrags mit der Erstellerfirma Helion. Nun hat der Verband die Reissleine gezogen: Er hat die fünf Wechselrichter auf eigene Kosten für 27 000 Franken ersetzt. Der Vertrag mit der Firma Helion wurde aufgelöst; sie hat dem Verband 20 000 Franken überwiesen für den Verlust, den er erlitten hat. Neu wird die PV-Anlage vermietet an eine externe Firma, welche die Anlage betreibt sowie den Solarstrom vermarktet. «Der Vertrag wurde über 20 Jahre abgeschlossen», so Marcel Signer. Die Nutzungsgebühr beläuft sich auf jährlich 16 000 Franken. Für den Solarstrom, welchen der Burkertsmattverband selber verbraucht, muss er 0,2 Rappen pro Kilowattstunde bezahlen. Das macht im Jahr rund 4500 Franken. Erfreulich: Die externe Firma hat die Anlage wieder instand gestellt. «Jetzt produziert die Photovoltaikanlage wieder zu 100 Prozent», so Signer.
Es war die letzte Abgeordnetenversammlung der laufenden Amtsperiode. An der konstituierenden Sitzung am 8. Januar 2026 werden die Abgeordneten, die nicht wieder kandidieren, verabschiedet und die neu Gewählten begrüsst.