«Sind in einer sehr guten Situation»
24.06.2025 Oberwil-Lieli, Mutschellen«Gmeind» Oberwil-Lieli: Sämtliche Geschäfte bewilligt
Oberwil-Lieli zahlt zwei weitere Jahre das «Sportprozent» an den Betrieb der Sportanlage Burkertsmatt. Für künftige Investitionen sind ausreichend flüssige Mittel vorhanden ...
«Gmeind» Oberwil-Lieli: Sämtliche Geschäfte bewilligt
Oberwil-Lieli zahlt zwei weitere Jahre das «Sportprozent» an den Betrieb der Sportanlage Burkertsmatt. Für künftige Investitionen sind ausreichend flüssige Mittel vorhanden – auch dank dem Verkauf der acht Baulandparzellen im Gebiet Juchächer.
Erika Obrist
Gibt es eine kleine Aargauer Gemeinde, die finanziell noch besser dasteht als Oberwil-Lieli? Wohl kaum. Der Steuerfuss liegt bei 48 Prozent. Die flüssigen Mittel und Finanzanlagen belaufen sich auf 21,8 Millionen Franken. Nicht zuletzt dank dem Verkauf der acht Baulandparzellen im Gebiet Juchächer. 16,6 Millionen Franken hat der Verkauf in die Kasse der Gemeinde gespült. «Wir befinden uns in einer sehr guten Situation», konnte Ammann Ilias Läber vermelden nach dem Vorstellen der Kennzahlen der Rechnung 2024. «Und das bei einer intakten Infrastruktur.» Die neu erstellten Doppelkindergärten sind seit einiger Zeit in Betrieb, das erweiterte Schulhaus ebenso. Und sollte die Mehrzweckhalle, in der die Gemeindeversammlung stattfand, in nächster Zeit tatsächlich ausgebaut werden, so ist das Geld dafür vorhanden. Dafür gab es spontan Beifall von den vielen Teilnehmenden an der «Gmeind».
Beim Jahresabschluss 2024 resultierte ein Gewinn von gut einer halben Million Franken. Dies dank weniger Ausgaben und höheren Einnahmen. In den kantonalen Finanzausgleich muss die Gemeinde 2,9 Millionen Franken einzahlen. Das entspricht rund 31 Prozent des totalen Steuerertrags.
Sich solidarisch zeigen
Seit zwei Jahren bezahlt Oberwil-Lieli einen Beitrag an den Betrieb der regionalen Sportanlage Burkertsmatt in Widen. Dieser Beitrag entspricht rund einem Steuerprozent und muss alle zwei Jahre an der Sommer-«Gmeind» neu bewilligt werden. Ammann Ilias Läber sprach sich für das Weiterführen des Sportprozents aus. «Viele Leute auch aus unserem Dorf nutzen die Burkertsmatt», sagte er. Auch sei die Zusammenarbeit mit den Mutschellengemeinden vielfältig. Sei es bei den Alterszentren, der Spitex, der Jugendarbeit, der Kreisschule, der Zentrumsbibliothek oder bei der Wasserbeschaffung. «Wir wollen weiterhin Verantwortung übernehmen und uns solidarisch zeigen», so Läber. Die Versammelten sahen es ebenso und sprachen einen unveränderten Beitrag von 140 000 Franken pro Jahr.
«Wir haben verstanden»
Seit rund einem Vierteljahrhundert hat Oberwil-Lieli ein eigenes amtliches Publikationsorgan, den «Wochenfalter». Nun wollte der Gemeinderat wissen, ob die Bevölkerung noch zufrieden ist mit «ihrer» Zeitung, die wöchentlich erscheint und jeweils vier Seiten umfasst. Als Alternativen hat der Gemeinderat die Kosten ermittelt für den «Amtlichen Anzeiger», der im Kelleramt und im Bezirk Muri wöchentlich erscheint, und für den «Bremgarter Bezirks-Anzeiger», der alle zwei Wochen in alle Haushalte verteilt würde.
Bei der Diskussion zeigte sich rasch, dass vor allem die Vereine den «Wochenfalter» sehr schätzen, da sie in diesem ausführlich über ihre Anlässe informieren können. Sollten wenig redaktionelle Beiträge eingehen, so könnten ausnahmsweise auch einmal zwei statt vier Seiten produziert werden. Nicht anfreunden konnten sich die Anwesenden mit dem Vorschlag eines umfangreichen Informationsblatts, das drei- oder viermal im Jahr erscheinen würde. «Wir haben verstanden», sagte Amman Ilias Läber nach den zahlreichen Wortmeldungen. Verstanden, dass die Bevölkerung den «Wochenfalter» behalten möchte. Nun sind also Vereine und Private gefordert: Sie müssen auch künftig spannende Inhalte liefern.
Die Beschlüsse
An der Gemeindeversammlung in der Mehrzweckhalle Falter nahmen am letzten Freitag 175 von 1847 Stimmberechtigten teil. Sie fassten folgende Beschlüsse einstimmig oder mit grossem Mehr: 1. Ja zum Protokoll vom 29. November 2024. – 2. Ja zum Rechenschaftsbericht 2024. – 3. Ja zur Rechnung 2024. – 4. Ja zu zwei Kreditabrechnungen: a) neues Tanklöschfahrzeug für die Feuerwehr; b) Umsetzung ICT-Konzept Kreisschule Mutschellen. – 5. Ja zur Einbürgerung eines Ehepaars und seiner beiden erwachsenen Töchter. – 6. Ja zum Beitrag von 140 000 Franken fürs Sportzentrum Burkertsmatt. Mit Ausnahme der Einbürgerungen unterliegen sämtliche Beschlüsse dem fakultativen Referendum. --eob