Sieg auf Sparflamme
05.12.2023 Ringen, SportRingen, NLA, Kampf um den 3. Platz: RR Einsiedeln – RS Freiamt 15:19 (10:6)
Im Hinkampf um den 3. Platz bleibt die RS Freiamt einiges schuldig. Trainer Michael Bucher sagt: «Das Ergebnis ist besser als unsere Leistung.» Die Freiämter gewinnen nur vier ...
Ringen, NLA, Kampf um den 3. Platz: RR Einsiedeln – RS Freiamt 15:19 (10:6)
Im Hinkampf um den 3. Platz bleibt die RS Freiamt einiges schuldig. Trainer Michael Bucher sagt: «Das Ergebnis ist besser als unsere Leistung.» Die Freiämter gewinnen nur vier ihrer zehn Kämpfe. Vier Duelle sind besonders ärgerlich. Im Rückkampf muss sich das Team steigern, um die Bronzemedaille nicht zu verspielen.
Die gute Nachricht zuerst. Die RS Freiamt hat ihren Hinkampf in Einsiedeln gewonnen. Wenn es am kommenden Sonntag, 14 Uhr, in der Bachmattenhalle um die Bronzemedaille geht, werden die Freiämter mit vier Punkten Vorsprung ins Rennen steigen. Doch das Polster ist dünn. «Ich bin nicht nervös, aber zurücklehnen kann ich mich definitiv auch nicht», resümiert Freiamt-Trainer Michael Bucher. «Das wird noch ein heisser Tanz. Im Gegensatz zum letzten Jahr ist das noch lange nicht durch.»
Ja, vor einem Jahr gab es bereits das Duell zwischen Einsiedeln und der RS Freiamt um Bronze. Damals liessen die Freiämter den Innerschweizern bereits im Hinkampf keine Chance und gewannen mit 17 Punkten Differenz. Es hätte ein kleines Ringerwunder benötigt, damit Einsiedeln das im Rückkampf noch gedreht hätte. Dieses blieb aus und die Freiämter holten den 3. Platz. Diesmal benötigen die Einsiedler keine Wunder. «Ein Patzer von uns reicht und sie sind wieder im Rennen. Schade, denn aus meiner Sicht haben sie eher vorsichtig aufgestellt. Die Möglichkeit war da, dass wir uns einen grösseren Vorsprung erarbeiten. Wir haben sie nicht genutzt.»
Enge Duelle wurden alle verloren
Nur in vier der zehn Kämpfe geht ein Freiämter als Sieger von der Matte. Da Marc Weber, Nino Leutert, Pascal Strebel und Saya Brunner aber ihre Gegner mit deutlichen Ergebnissen bezwingen, reicht das am Ende für den Freiämter Sieg. Vier andere Duelle sind extrem eng. In jedem reüssiert der Ringer aus Einsiedeln. «Und all diese vier Kämpfe geben wir kurz vor Schluss noch aus der Hand. Unsere Ausgangslage wäre so viel besser, wenn wir nur zwei von diesen vier Duellen für uns entschieden hätten.» River Perlungher, Randy Vock, Kimi Käppeli und Joel Meier sind die Freiämter, die in ihren Kämpfen vorne liegen, den Vorsprung aber nicht über die Zeit bringen können. «Wir können ringen. An diesen Fähigkeiten liegt es nicht. Aber momentan ist Unsicherheit in den Hinterköpfen.» Die Ursachen sieht der Trainer aber nicht auf der mentalen Ebene. «Es beginnt damit, wie viel man während des Jahres zu investieren bereit ist. Und da haben wir aktuell Luft nach oben», so Bucher. «Einige sind körperlich nicht fit genug, wodurch sie in der Endphase solcher Duelle unsicher werden. Andere gehen mit zu wenig Überzeugung an die Sache heran und verlieren dann ihr Selbstvertrauen, wenn es gegen harte Gegner geht. Aktuell werden viele Defizite bei uns schonungslos aufgezeigt.»
Die Situation wird im Rückkampf nicht einfacher werden. Einsiedeln kann dann unter anderem wieder auf Damian von Euw zurückgreifen. Am Wochenende hat er noch gefehlt, weil er an der Militär-WM war und dort Bronze gewonnen hat. Bei den Freiämtern feht Nils Leutert immer noch verletzt. Im Hinkampf mussten auch Magomed Ayshkanov und Christian Zemp angeschlagen passen. «Allgemein kommt die Konstellation für den Rückkampf eher Einsiedeln entgegen.»
Im Zeichen der Zahl Vier
Vier Freiämter Siege, vier knappe Niederlagen, vier Punkte Differenz. Die Zahl Vier zieht sich durch das Duell der RR Einsiedeln und der RS Freiamt. Und es sind auch vier Punkte, die Bucher Hoffnung schöpfen lassen. «Innerhalb einer Woche kann man beispielsweise keine körperlichen Defizite aufholen. Aber es ist machbar, dass wir die negativen Gedanken abstellen. Jeder soll sich auf positive Dinge konzentrieren, den Fokus auf seine Fähigkeiten legen, daran denken, was er schon alles geschafft hat.» Ein weiterer Faktor, der die Freiämter zum Erfolg pushen soll, ist das Heimpublikum. Die Fans haben die RS Freiamt schon in Einsiedeln zahlreich und lautstark unterstützt und werden das beim Heimkampf in Muri sicher erneut tun. «Ausserdem ist klar, dass es der letzte Kampf der Saison ist. Es kann jeder noch einmal Vollgas geben. Und nicht zuletzt ist es der letzte Kampf für unseren Captain Pascal Strebel. Es wäre tragisch, wenn er sich mit einem 4. Platz verabschieden müsste. Und ich glaube, dass das jeder im Team verhindern will, dass er so einen Abschluss bekommt.» Denn wo die Zahl Vier definitiv nicht vorkommen soll, ist beim Abschlussrang der RS Freiamt. --jl