Sie alle wollen mitgestalten
23.09.2025 Mutschellen, Oberwil-Lieli, WahlenIn Oberwil-Lieli stellen sich sieben Kandidierende zur Verfügung für das Gemeinderatsamt
Die vier Bisherigen Ilias Läber, Dominik Widmann, Gabriela Bader und Stefan Strebel kandidieren erneut für die Exekutive. Neu in den Gemeinderat wollen Jenny ...
In Oberwil-Lieli stellen sich sieben Kandidierende zur Verfügung für das Gemeinderatsamt
Die vier Bisherigen Ilias Läber, Dominik Widmann, Gabriela Bader und Stefan Strebel kandidieren erneut für die Exekutive. Neu in den Gemeinderat wollen Jenny Gerber, Marco Feusi sowie André Künzler. Wer es schaffen wird, zeigt sich am kommenden Sonntag.
Sabrina Salm
«Es macht mir nach wie vor grosse Freude, mich für unser schönes Dorf einsetzen zu dürfen», sagt Ilias Läber, der seit 2014 im Gemeinderat von Oberwil-Lieli ist und seit 2018 als Ammann tätig ist. «Ich bin top motiviert, die anstehenden Projekte anzupacken und umzusetzen.» Insbesondere die Erweiterung der Turnhalle werde nicht ganz einfach, «weil sie kreative raumplanerische Lösungen und Umsetzungsstärke erfordern wird», so Läber. Die Stimme der Wählerinnen und Wähler habe er weiterhin verdient, weil er sich dafür einsetze, dass es dem Dorf gut geht, dass der Gemeinderat als Kollegialbehörde reibungslos funktioniere und dass die Verwaltung das leistet, was die Bevölkerung erwartet. «Mit meiner Wiederwahl tragen die Wählerinnen und Wähler dazu bei, dass Oberwil-Lieli seinen erfolgreichen Kurs, den ich die letzten 12 Jahre mitprägen durfte, weiterverfolgen kann.» Der 51-jährige Unternehmer findet, dass die Kundenorientierung, die Top-Infrastruktur und die gesunden Finanzen von Oberwil-Lieli nicht als Selbstverständlichkeit angesehen werden dürfen. «Gerade weil es uns derzeit sehr gut geht, ist es wichtig, fokussiert und diszipliniert zu bleiben, schlaue, mutige Entscheidungen zu treffen und sich immer bewusst zu sein, dass der Kuchen zuerst gebacken werden muss, bevor er verteilt werden kann.»
Zukunftsorientiert, doch ohne Verlust des Dorfcharakters
Frau Vizeammann Gabriela Bader schätzt das Persönliche in Oberwil-Lieli. «Hier ist nicht nur mein Zuhause – es ist meine Heimat», so die 54-Jährige, die seit Geburt in der Gemeinde lebt. Sie ist seit sieben Jahren Gemeinderätin, seit deren drei auch Vizeammann. «Ich möchte gerne weiterhin aktiv mitgestalten, damit unsere Gemeinde zukunftsorientiert bleibt, ohne ihren Dorfcharakter zu verlieren.» Die Zusammenarbeit im Gemeinderat sei für sie eine Bereicherung – geprägt von Fairness, Kollegialität und gegenseitigem Respekt. Die Gemeinde stehe heute auf einem soliden Fundament. Der Erfolg und die gute Lage von Oberwil-Lieli haben zu einem Einwohnerwachstum geführt. «Wir müssen darauf achten, dass Infrastruktur, Schule und alle Gemeindedienstleistungen bei hoher Qualität erhalten und weiter verbessert werden können.» Besonders am Herzen liegt der Fachspezialistin Payroll und HR eines KMU in der Region der ehrliche Austausch mit den Einwohnenden. «Meine Arbeitsweise ist es, gut zuzuhören, gemeinsames Verständnis zu erarbeiten und dann auch umzusetzen. Ich bringe Erfahrung, Verlässlichkeit und ein gutes Gespür für pragmatische Lösungen mit.» Ihr Ziel sei ein sicheres, familienfreundliches und finanziell starkes Oberwil-Lieli – mit einer Schule, die sich weiterentwickelt, und einem Dorfleben, das verbindet. Alle Altersgruppen sollen sich hier zu Hause fühlen.
Das Miteinander gilt es zu pflegen
Seit 2017 im Gemeinderat ist Stefan Strebel. Er betreut die Ressorts Verkehr, Umweltschutz und Raumordnung, Volkswirtschaft, Ressourcen und das Ortsbürgerwesen. «Ich bin in Oberwil-Lieli aufgewachsen, unser Dorf liegt mir sehr am Herzen, und ich übernehme gerne Verantwortung. Die Entwicklung unserer Gemeinde aktiv mitzugestalten, ist mir ein persönliches Anliegen», erklärt der 51-jährige Architekt. Die starke Dorfgemeinschaft, wie er sie seit jeher erlebe, sei etwas Besonderes. «Dieses Miteinander gilt es zu pflegen, zu fördern und unbedingt zu bewahren.» Die Herausforderung liege darin, hohe Einzelinteressen nicht überzubewerten und gleichzeitig das Gemeinwohl im Fokus zu behalten. Warum die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger ihn erneut als Gemeinderat wählen sollen? «Weil ich unsere Gemeinde seit meiner Kindheit kenne, pragmatische und zukunftsorientierte Lösungen suche und Projekte mitgestalte, die auch für kommende Generationen von Bedeutung sind.»
Gegenseitig besser Sorge tragen
Dominik Widmann habe sich in den letzten vier Jahren, seit er im Gemeinderat von Oberwil-Lieli ist, speziell in den Bereichen Hochbau/Baukommission sowie seit 2024 im Vorstand der Kreisschule Mutschellen gut und intensiv eingearbeitet, wie er sagt. «Und es würde mich freuen, wenn ich diese Arbeiten auch in der kommenden Amtsperiode weiterführen dürfte.» Der 56-Jährige sei unabhängig, parteilos und nur der Bevölkerung von Oberwil-Lieli verpflichtet. «Ich verfolge keine Privatinteressen und setzte mich für die Anliegen der Bevölkerung ein. Ich bin in Rudolfstetten aufgewachsen und habe die KSM besucht, wie auch meine Kinder, und die ganze Region Mutschellen liegt mir sehr am Herzen.» Eine der grössten Herausforderungen für die Gemeinde sieht er im Umgang miteinander beziehungsweise untereinander. «Man sollte sich gegenseitig besser Sorge tragen. Mehr Empathie und gegenseitige Wertschätzung wären wünschenswert.» Beibehalten werden sollten laut dem Vater zweier erwachsener Söhne die gesunden und stabilen Finanzen. «Diese werden in Zukunft immer wichtiger und machen das Leben deutlich leichter.»
Konstruktiv mitwirken anstatt nur zuschauen
«Ich bin überzeugt, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger einen kulturellen Wandel und frischen Wind im Gemeinderat wünschen», meint Marco Feusi, der neu in den Gemeinderat gewählt werden möchte, und erklärt seine Motivation: «Ich möchte die eigene Gemeinde – zum Wohl der Einwohnenden – aktiv mitgestalten und konstruktiv mitwirken, statt nur zuzuschauen.» Dabei übernehme er Verantwortung und packe Herausforderungen an. Er stehe für eine liberale und nachhaltige Politik in allen Bereichen, sei unabhängig, sachlich, zuverlässig und respektvoll. Aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit und seiner Erfahrung besitze er die für ein solches Amt benötigten fachlichen, sozialen und persönlichen Kompetenzen. «Unsere Gemeinde soll weiterhin wirtschaftlich gesund, lebenswert und zukunftsorientiert bleiben.» Es müsse eine gute Infrastruktur für alle Altersgruppen vorhanden sein und Sachthemen sollen vom Gemeinderat als Chancen wahrgenommen und daher sehr umsichtig sowie auf Augenhöhe mit der Bevölkerung behandelt werden. «Grosse Potenziale sehe ich bei einer offenen und transparenten Kommunikation sowie in einem kooperativen Austausch mit der Bevölkerung. Wir sollten mehr zueinander Sorge tragen – Machtgehabe, Provokationen und Polemik sind nicht gefragt.»
Motiviert zum Mitanpacken
Für die Amtsperiode 2026–29 ist Jenny Gerber bereits als Abgeordnete Regionale Alterszentren gewählt. Nun möchte sie auch den Sprung in den Gemeinderat von Oberwil-Lieli schaffen. «Ich schätze das Leben in unserem Dorf und möchte mich für eine weiterhin gut funktionierende Gemeinde und für die Anliegen der Bevölkerung einsetzen.» Als Mutter von zwei Kindern im Primarschulalter seien für sie die Entwicklung und Werte unserer Gesellschaft, eine Gemeinschaftskultur, ein starkes Bildungssystem, eine gute Infrastruktur sowie ein sicheres Umfeld wichtig. «Es braucht Leute, die anpacken. Ich bin motiviert, das zu machen.» Durch ihren Werdegang habe sie umfangreiche Erfahrungen im Bereich Kommunikation und Organisation. «Ich bin stark im ‹Brückenbauen› und im Vernetzen von Menschen.» Als Vizepräsidentin der Regionalpartei FDP Bremgarten-Zufikon, nach ihrem CAS in Politik und Wirtschaft und ihrem Kurs in Kommunalpolitik wäre sie bereit für das Amt als Gemeinderätin. «Ich stehe ein für Wertschätzung, Transparenz, Verlässlichkeit, Ordnung, effiziente Abläufe, Respekt, Freiheit und Einsatzfreude.» Sie findet, dass man an einer gut funktionierenden und kostendeckenden Versorgung für die zunehmend ältere Bevölkerung arbeiten müsse. Zudem solle die Kreisschule Mutschellen gestärkt werden.
Fähigkeit, den Blick aufs Ganze zu richten
Nach über 25 Jahren in Oberwil-Lieli ist es dem Kandidaten André Künzler ein Anliegen, der Gemeinde etwas zurückzugeben. «Der Gemeinderat ist derzeit in einer eher schwierigen Phase, und ich möchte meine freie Kapazität dafür einsetzen, mit Tatkraft und Ausgleich einen positiven Beitrag für uns zu leisten.» Als Geschäftsführer sei er sich gewohnt, unterschiedliche Charaktere und Meinungen an einen Tisch zu bringen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. «Genau diese Fähigkeit, Brücken zu bauen und den Blick aufs Ganze zu richten, möchte ich in den Gemeinderat einbringen.» Eine wichtige Aufgabe für die kommenden Jahre sei es, den Zusammenhalt in der Gemeinde weiter zu stärken und das Vertrauen in die Arbeit des Gemeinderates zu fördern. «Gleichzeitig gilt es, die hervorragende finanzielle Lage nachhaltig zu sichern – sie ist die Basis für eine erfolgreiche Zukunft von Oberwil-Lieli», ist der 59-Jährige überzeugt.
Die sieben Kandidierenden finden alle, dass Oberwil-Lieli mit seinem ländlichen Charakter, dem intakten Dorfleben und der starken Gemeinschaft punkten kann. Dies gelte es für die Zukunft unbedingt zu bewahren. Alle wollen sich dafür einsetzen. Wer das Rennen macht, hat das Stimmvolk in den Händen.