Vorstoss für Selbstverteidigungs-Lerneinheit in der Aargauer Volksschule
Wenn es nach Annetta Schuppisser, GLP, Bremgarten, Karin Koch Wick, Die Mitte, Bremgarten, und Mia Jenni, SP, Obersiggenthal, geht, sollen Jugendliche regelmässig zu Selbstverteidigung ...
Vorstoss für Selbstverteidigungs-Lerneinheit in der Aargauer Volksschule
Wenn es nach Annetta Schuppisser, GLP, Bremgarten, Karin Koch Wick, Die Mitte, Bremgarten, und Mia Jenni, SP, Obersiggenthal, geht, sollen Jugendliche regelmässig zu Selbstverteidigung geschult werden. Sie reichen dem Regierungsrat ein Postulat dazu ein.
«Die Zahl an Vergewaltigungen in der Schweiz ist seit vielen Jahren steigend. Gleichzeitig ist die Dunkelziffer an Fällen von sexuellen Übergriffen enorm hoch, wie repräsentative Umfragen zeigen, denn oft melden Opfer die Taten nicht», schreiben Annetta Schuppisser, GLP, und Karin Koch Wick, Die Mitte. Die Bremgarterinnen haben zusammen mit Mia Jenni, SP, Obersiggenthal, einen Vorstoss eingereicht, in dem der Regierungsrat beauftragt wird, regelmässige Selbstverteidigungs-Lerneinheiten im Unterricht auf Sekundarstufe an den Aargauer Schulen zu prüfen. «Präventive Massnahmen sind dringend gefragt zum Schutz von Opfern.»
Der Bund habe selbst ausgeführt, dass die Aufnahme von Selbstverteidigungskursen in die Lehrpläne des obligatorischen Sportunterrichtes prüfenswert sei. «Dies müsste allerdings durch die Kantone erfolgen.» Der Schutz vor sexuellen Übergriffen sei komplex und vielschichtig. Für den Schutz vor Übergriffen ist beispielsweise die frühzeitige Erkennung einer Grenzüberschreitung wichtig. «Selbstverteidigungskurse können in diesem Zusammenhang vermitteln, wie man sich gegen Angriffe verbal und körperlich besser behaupten und schützen kann.» Es sei jedoch entscheidend, dass bei Selbstverteidigungs-Lerneinheiten auf repetitive Lerneinheiten gesetzt würde, um sicherzustellen, dass das Gelernte manifestiert und eingeprägt werden kann, sodass es besonders im Ernstfall von Nutzen ist.
Kostenneutrale Massnahme
Als Vorschlag platzieren die Politikerinnen, die Schulungen im Fachbereich Bewegung und Sport einzubinden. Der Kanton Aargau formuliert im Bildungsziel für den Fachbereich Bewegung und Sport sowohl «Die Schülerinnen und Schüler erleben und erfahren die Bedeutung von Bewegung für Wohlbefinden und Gesundheit» wie auch «Die Schülerinnen und Schüler vertiefen über vielfältige Bewegungserfahrungen die Sensibilität für ihren Körper und lernen, ihn differenziert wahrzunehmen».
Eine flächendeckende Lösung, welche die Schulung von Kenntnissen in der Selbstverteidigung an allen Aargauer Volksschulen auf der Sekundarstufe einführt, könnte also zum einen ermöglichen, die Erreichung der Bildungsziele zu fördern, zum anderen aber auch die nächste Generation dazu befähigen, sich besser vor sexuellen Übergriffen zu schützen. «So würden den Jugendlichen auch die notwendigen Kenntnisse zur frühzeitigen Erkennung von Grenzüberschreitungen zur Verfügung stehen, damit sich diese verbal und körperlich zur Wehr setzen können», so der Appell von Schuppisser, Koch Wick und Jenni. Damit könnte schliesslich eine möglichst kostenneutrale Massnahme zum Schutz vor sexuellen Übergriffen getroffen werden. --sab