Schöner und friedlicher Markt
31.05.2023 BremgartenPfingstmarkt am Montag gut besucht
Der Pfingstmarkt ist der entspannteste der vier grossen Märkte in Bremgarten. Der seit rund 800 Jahren bestehende Markt lockt traditionell etwas weniger Besucher an als der Oster- oder der Herbstmarkt. Lohnenswert ist ein Abstecher ...
Pfingstmarkt am Montag gut besucht
Der Pfingstmarkt ist der entspannteste der vier grossen Märkte in Bremgarten. Der seit rund 800 Jahren bestehende Markt lockt traditionell etwas weniger Besucher an als der Oster- oder der Herbstmarkt. Lohnenswert ist ein Abstecher trotzdem.
Vincenz Brunner
Rund 400 Marktteilnehmer, darunter rund 90 Kunsthandwerker, boten auch dieses Jahr ihre Waren in der Altstadt feil. Das Angebot war wie immer vielfältig. Stark vertreten waren die Anbieter von verschiedenen Kleidungsstücken, vor allem Socken waren häufig zu finden. Hutmacher, die zum Tee luden, waren zwar keine zu finden, doch hielt dies Anis aus dem Wunderland nicht davon ab, ihre schmackhaften Waren anzubieten.
Kunterbuntes Allerlei
Auch auf Reinlichkeit bedachte Besucher kamen an verschiedenen Ständen mit Putzutensilien auf ihre Kosten. Ebenfalls gut vertreten war die Tierwelt: Produkte von Alpakas und Bienen, Würste aller Art sowie wetterfeste Schweine aus Holz warteten auf ihre Kunden. Auch die Flora kam zum Zuge, zum Beispiel in Form von Sukkulenten und Kräuterpflanzen.
Mit besonders viel Stil wurden beim Obertor wie üblich Produkte aus Lavendel aus der Provence angeboten. Der Verkäufer war in eine schmucke Landarbeiterkleidung, inklusive ledernen Stiefeln, gewandet und traktierte seine vor Ort schön verpackten Produkte mit einer riesigen goldenen Schere. Auf die Pakete obendrauf gab es jeweils eine Prise Lavendel.
Auch für die Bildung wurde gesorgt, mit einem Stand mit schönen alten Büchern, die unter anderem Wissen über die Mythologie von Bäumen, das Verstehen von Kühen und Nordpolreisen vermittelten. Beim Bezirksschulhaus nutzten Schüler die Gelegenheit, um Kuchen zu verkaufen und den Erlös in ihr Klassenlager in Rickenbach zu investieren.
Nicht zu warm heuer
Gleich nebenan hielten Elly Hilzinger und Rolf Vonaesch ihre selbst gemachten Konfitüren, über 200 an der Zahl, feil. «Ich habe nur noch einen Fuss und besuche seit 24 Jahren Märkte in der Schweiz. Letzte Woche waren wir in Biel. Heute lief es gut, es ist warm, aber nicht so warm, dass alle baden gehen wollen. Wir hatten schon Märkte, da liefen Leute mit Gummibooten durch die Gassen. Das Selbstgemachte läuft sehr gut», erklärt Elly Hilzinger hinter ihrem Stand, gleich neben einem Stand mit Käse, der sein Aroma in der Wärme gut entfalten konnte.
Keinen weiten Anreiseweg hatte Hans Häfeli aus Egliswil zu absolvieren. Er präsentierte diverse selbstgemachte Schalen aus Holz. «Es lief eher mittelmässig», so sein Fazit. «Ich mache das als Hobby, wir sind keine Profis. Es gibt heute viele Leute, die am Stand vorbeigehen, aber nicht anhalten», erzählt er im wohltuenden Schatten des Casinos. Vis-àvis konnte man einen der vielen Schmuckstände finden. Patrick Zülle von Trend.me stellte allerhand Ringe und Ketten aus. Die Schmuckstücke wurden in der Schweiz designt und woanders produziert. «Es lief heute nicht gut. Es hatte zu wenig Leute und viele schauen und gehen weiter», so der Schmuckhändler. Bleibt ihm zu hoffen, dass die Besucher der Homepage oder seinem Laden in Rapperswil-Jona einen Besuch abstatten.
Keine Konflikte
Einen besonders gut gelaunten Eindruck machte Ralph Nikolaiski, der für das Leuefäscht warb. «Im Gegensatz zum Ostermarkt wissen die Leute schon, um was es geht, und die Eintritte gehen sehr gut weg. Man trifft viele Leute, die man kennt, viele muss man nicht mehr davon überzeugen, das Fest zu besuchen, ausser Besucher, die von weiter her kommen. Viele holen auch ihre Festbändel ab, die sie online bestellt haben.»
Ebenfalls ein positives Fazit zieht Marktchef Reto Lorenzi: «Wir hatten schönes Wetter, es war warm und die Bise war eine schöne Abkühlung. Es war ein gelungener Markt, mit etwa 30 bis 40 Prozent weniger Besuchern als am Oster- oder Herbstmarkt. Das ist aber schon seit Jahrzehnten so, der Ostermarkt ist einer der ersten in der Saison und zieht deshalb besonders viele Leute an. So hatte es genug Platz und es gab kein Gedränge. Gewisse Marktfahrer hatten sogar mehr Umsatz, weil sie besser auf die Kunden eingehen konnten. Für mich als Verantwortlicher ist es weniger Stress, es gibt weniger Konfliktpotenzial und alles war friedlich.»
Wie viele Besucher es insgesamt waren, konnte er nicht sagen: «Wir zählen die Besucher nicht, können aber aufgrund der Parkplatznutzung feststellen, dass es 30 bis 40 Prozent weniger waren als am Ostermarkt», erklärt Reto Lorenzi. Erfahrungsgemäss sind es jeweils 20 000 Besucher, die den Pfingstmarkt geniessen.