Rund um den Hasenberg
25.04.2023 Widen, MutschellenAm Samstag wurden drei Rundwege eingeweiht
Wer nach dem Besuch des Hasenbergturms noch einen Spaziergang oder eine Wanderung machen möchte, hat ab sofort drei beschilderte Möglichkeiten.
Roger Wetli
Am Samstag ...
Am Samstag wurden drei Rundwege eingeweiht
Wer nach dem Besuch des Hasenbergturms noch einen Spaziergang oder eine Wanderung machen möchte, hat ab sofort drei beschilderte Möglichkeiten.
Roger Wetli
Am Samstag wurden drei verschiedene Rundwege eingeweiht, die vom Hasenbergturm aus über die Gemeindegebiete von Widen, Bellikon und Bergdietikon führen. Es sind drei farblich unterschiedlich beschilderte Routen mit Längen zwischen 2,6 und 9,3 Kilometer mit Option zur Ausdehnung auf 9,9 Kilometer.
«Wir wollen damit die Schönheit unserer Gegend präsentieren», begründete der Wider Gemeindeammann Peter Spring, der auch Präsident des «Trägervereins Hasenbergturm» ist. Dieser hatte die neuen Routen zusammen mit den drei Gemeinden ausgeschildert. Führt der mittlere Rundweg an den Egelsee, streift der kürzeste die Hangkante des Hasenbergs, während der längste zum Bergdietiker Dorfteil «Kindhausen» geht und über dem Bergrücken auf der anderen Seite den Wandernden Blicke in die Weite des Reusstals ermöglicht.
An der Eröffnung der drei Rundwege gab es geführte Wanderungen auf der mittleren Route, der «Egelseerunde». Revierförster Christoph Schmid ermöglichte spannende Einblicke in das Forstwesen. «Auf dem Hasenberg haben wir ein Waldreservat und einen Wirtschaftswald. Den Schwarzspecht treffen wir aber in beiden Waldtypen an. Im Waldreservat sollen die Bäume alt werden und auch von selbst wieder zerfallen.»
Der Bergdietiker Werkhof-Mitarbeiter Roland Belser wies auf die grosse Bedeutung des Egelsees für Erholungssuchende hin. Leider würden Einzelne grosse Abfallmengen hinterlassen.
Drei Rundwege eingeweiht
Hasenberg ist um eine Attraktion reicher
Vom Hasenbergturm aus gibt es ab sofort drei unterschiedlich lange und ausgeschilderte Wege. Diese sollen den Turmbesuchern eine zusätzliche Möglichkeit geben, das Gebiet zu entdecken. Das neue Angebot wurde am letzten Samstag mit einer begleiteten Wanderung eingeweiht.
Roger Wetli
«Wir Einheimischen kennen das Gebiet rund um den Hasenberg bereits gut», schmunzelte der Wider Gemeindeammann Peter Spring bei der offiziellen Eröffnung der drei neuen Rundwege. «Wir möchten unsere schöne Gegend aber auch auswärtigen Besuchern zeigen.» Die Belliker Frau Gemeindeammann Daniela Widmer schwärmte: «Wir haben die schönsten Aussichten und tollsten Sonnenuntergänge. Der Name des längsten der drei neu ausgeschilderten Rundwege, der ‹Panoramaweg›, trifft es eigentlich sehr gut.» Die drei neuen Routen führen über Wider, Belliker und Bergdietiker Boden. Von letzterer Gemeinde stiess Gemeindeammann Ralf Dörig noch später zur Eröffnung dazu. Die drei Routen entstanden in Zusammenarbeit der drei Gemeinden mit dem «Trägerverein Hasenbergturm».
Unterschiedliche Routen
Alle drei neu ausgeschilderten Wege führen vom Hasenbergturm aus und werden dort auf einer grossen Tafel beschrieben. «Sie sind alle wunderschön», schwärmte Peter Spring. Der kürzeste, die «Hasenbergrunde», führt kurzentschlossene Spaziergänger in 50 Minuten und 2,6 Kilometern mit rund 80 Höhenmetern den Hasenberg hinauf. Am längsten ist die «Panoramarunde» mit einer Wanderzeit von rund 2 Stunden 40 Minuten, 9,3 Kilometern und einer Höhendifferenz von rund 200 Metern. Dieser kann mit einer Zusatzschlaufe nach Bellikon auf fast 10 Kilometer ausgedehnt werden. An der Eröffnung wurde den zahlreichen Anwesenden der mittlere Rundweg, die «Egelseerunde», gezeigt. Für diese sind eine Marschzeit von 1 Stunde 40 Minuten, 5,8 Kilometer und 140 Höhenmeter einzurechnen. Wobei der Egelsee mit seiner Schönheit und seinen zahlreichen Picknickplätzen einlädt, zusätzliche Zeit im Gebiet zu verbringen.
Genügend Holz für Heizungen
Damit die Eröffnung nicht ein reines Abmarschieren wurde, erzählte Christoph Schmid, Revierförster des Forstbetriebs Mutschellen, viel Spannendes zum Wald auf dem Hasenberg: «Wir haben hier ein Waldreservat, wo wir nichts machen, und einen Nutzwald. Die Artenvielfalt ist im Nutzwald aktuell höher, dafür gibt es im Waldreservat die selteneren Arten.» An verschiedenen Beispielen zeigte Schmid auf, wie der Forstbetrieb seinen Wald gestaltet. So werden einzelne Bäume gezielt gefördert und deren Lichtkonkurrenten alle drei bis fünf Jahre weggeschnitten. «Im Forst dreht sich alles ums Licht», betonte der Revierförster. «Würden wir nicht einzelne Arten fördern, könnten hier zuerst die Birken dominieren und später die Buchen. Für mehr Vielfalt im Wald, und weil wir nicht wissen, wohin der Klimawandel noch führt, setzen wir auf ein möglichst grosses Artenspektrum.» Die wirtschaftliche Führung eines Waldes bezeichnete Schmid als Hochrisikogeschäft. «Niemand weiss, ob der Baum, den man gerade fördert, beim Fällen in vielen Jahrzehnten noch steht und die von den Leuten gewünschten Eigenschaften aufweist.» So könne ein aktueller Preisunterschied von einem Kubikmeter Holz für eine Baumart je nach Qualität durchaus mal zwischen 40 und 200 Franken schwanken.
Der Revierförster betonte, dass es aktuell noch genügend Holz für zusätzliche Holzheizungen geben würde. «Wir schlagen nicht mehr Holz pro Jahr, als jeweils nachwächst. Das ist gesetzlich vorgeschrieben und wird kontrolliert. Letztes Jahr wurde viel Holz aus dem Aargau nach China exportiert. Dieses würden wir besser gleich in der Region nutzen, als es mit viel Energieaufwand in die Welt zu schicken», ist Schmid überzeugt.
Viel Abfall am Egelsee
Damit die Wanderung nicht mit zu vielen Leuten gemacht werden musste, wurden die Anwesenden der Rundwegeinweihung in zwei Gruppen eingeteilt. Bei einer lief auch der neue Eggenwiler Gemeinderat Roland Belser mit. Dieser führt nicht nur zusammen mit seiner Familie den Wislihof in Eggenwil, sondern arbeitet auch seit über 17 Jahren im Werkhof von Bergdietikon, auf dessen Gebiet der Egelsee liegt. «Der See selbst gehört der Stadt Baden. Der Werkhof von Bergdietikon kümmert sich aber teilweise um den Unterhalt der Erholungsinfrastruktur. So führen wir im Sommer jeden Tag Abfalltouren durch und treffen dabei immer wieder auf ‹Schlachtfelder›. Pro Woche kommen 1 bis 1,5 Container Abfall zusammen.»
Belser tut es besonders weh, wenn er aus dem See gefischte Krebse entdeckt, deren Scheren abgerissen wurden und die noch halblebendig vor sich hinsiechen. «Schlafen ist am Egelsee nicht erlaubt. Manchmal treffen wir am Morgen noch übernachtende Personen an. Reagieren sie frech auf unsere Hinweise, schalten wir im Extremfall die Polizei ein.» Roland Belser wies darauf hin, dass einst ein Weg auf der Hangseite des Egelsees gebaut wurde, worauf der Hang zu rutschen begann. «Deshalb ist dieser Weg gesperrt. Damit kehrt auch auf der steilen Seite Ruhe für die Natur ein.» Die Egelseerunde berücksichtigt diesen Aspekt. An der Hangkante fallen aufmerksamen Wanderern zudem einige Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg auf.
Die Teilnehmer der Rundwegeröffnung genossen den Anlass und liessen ihn bei Wurst und Brot beim Hasenbergturm ausklingen.