RÜSSTÜFELI
26.05.2023 Bremgarten, Kolumne, MeinungenWeil an der Bremgarter Ortsbürger-«Gmeind» sowohl Stimmenzähler als auch deren Ersatz fehlten, kam Stadtschreiber Beat Neuenschwander zum Einsatz in ungewohnter Funktion. Dies teilte Stadtammann Raymond Tellenbach den Anwesenden vermeintlich der Form halber mit – bis ...
Weil an der Bremgarter Ortsbürger-«Gmeind» sowohl Stimmenzähler als auch deren Ersatz fehlten, kam Stadtschreiber Beat Neuenschwander zum Einsatz in ungewohnter Funktion. Dies teilte Stadtammann Raymond Tellenbach den Anwesenden vermeintlich der Form halber mit – bis er von der stv. Stadtschreiberin und Protokollführerin Maja Schelbert darauf aufmerksam gemacht wurde, dass es dazu einer Wahl bedarf. Ohne Gegenstimme wurde der Ersatz-Ersatz-Stimmenzähler Neuenschwander anschliessend in sein temporäres Amt gehoben. Viel zu tun hatte er indes nicht in dieser Funktion. Keine einzige Gegenstimme gab es in den acht Traktanden, die es zu zählen bedurft hätte.
Wer Ortsbürgerrecht erlangen möchte, der muss sich ebenfalls einer Wahl stellen. Und damit die Wählenden auch eine Ahnung davon haben, wen sie da unter ihresgleichen wählen, dafür gibt es jeweils eine relativ unspektakuläre Vorstellungsrunde, während deren die Ortsbürger in spe ihren Lebenslauf runterbeten. Nicht so an dieser «Gmeind». Die Familie Koch hatte sich dafür entschieden, in Reim-Form um Aufnahme in den erlauchten Kreis zu ersuchen. Pro Familienmitglied gabs jeweils einen ganzen Gedichtsabschnitt – wobei die Eltern ihren Kindern den grossen Auftritt ersparten und deren Zeilen ebenfalls vortrugen. Vor allem Vater Roland legte dabei eine sehr ausdrucksstarke Performance an den Tag, die den Teenie-Filius daneben wohl leicht verlegen machte. Von den Stimmberechtigten erhielt die Familie indes einen angesichts dieser Kreativität wohlverdienten Applaus.
Alex Suzuki wäre es wohl lieber gewesen, wenn seine Vorstellungsrunde vor derjenigen der Kochs stattgefunden hätte. «Das war ja eine rechte Vorlage», begann er seine Rede lächelnd, bevor er zwar konventionellere, aber nicht minder unterhaltsame Worte an die Zuschauer richtete, die völlig zu Recht in der Aufnahme in den Ortsbürgerkreis resultierten.
Weitere Ausgaben des Rigimarsches sind momentan stark gefährdet. Und das nur, weil sich ein paar Personen nicht zu benehmen wissen. Das Rüsstüfeli findet dieses Verhalten eine «Sauerei». Wie viele andere verbindet auch es viele schöne Erinnerungen an den Marsch. Wenn er nun aus diesem Grund nicht mehr durchgeführt werden könnte, wäre das ein Armutszeugnis. Andere Anlässe werden nicht mehr durchgeführt, weil zu wenig Helfer gefunden werden und alle nur noch konsumieren möchten. Hier sind es «Konsumenten», welche den Todesstoss geben könnten. Dass die, welche nur profitieren, denen, die etwas organisieren, noch zuleide werken, macht es umso tragischer.
Erwin Jansen ist nicht nur Jäger, sondern rückt als Jagdaufseher auch bei Wildunfällen aus. Mit dem von ihm mitinitiierten Handbuch können künftig solche Vorfälle noch professioneller behandelt werden. Wie wichtig ihm das Anliegen ist, zeigt sich, indem er im Zeitungsartikel unbedingt darauf hinweisen wollte, wie man sich bei einem Wildunfall verhalten soll: Also anhalten, Warnblinker stellen, ruhig bleiben, Warnweste tragen, Unfallstelle sichern, Polizei per Telefon 117 anrufen, auf den Jagdaufseher oder die Polizei warten und sich auf keinen Fall dem Wildtier nähern. --huy/rwi