RÜSSTÜFELI
28.04.2023 Bremgarten, Kolumne, MeinungenDie Unannehmlichkeiten, mit denen sich die Unterstadtbewohner als Folge des Abfallkonzepts mit Unterflurcontainern statt einem Müllabfuhr-Dienst konfrontiert sehen, sind vielfältig. So sind vor Taubheit und Schmerz verfärbte und fast abfallende Fingerbeeren einer jener fiesen ...
Die Unannehmlichkeiten, mit denen sich die Unterstadtbewohner als Folge des Abfallkonzepts mit Unterflurcontainern statt einem Müllabfuhr-Dienst konfrontiert sehen, sind vielfältig. So sind vor Taubheit und Schmerz verfärbte und fast abfallende Fingerbeeren einer jener fiesen Nebeneffekte, wenn man einen Abfallsack über längere Strecken an den Schnüren trägt, wie es ein Teil der bedauernswerten Anwohner ja infolge der langen Distanzen bis zur nächsten Sammelstelle jeweils tun muss. Anlässlich der Unterschriftenübergabe haben sich die Initianten deshalb etwas besonders Fieses einfallen lassen, um den Stadtammann von den unschönen Nebenwirkungen der Beschlüsse seines Stadtrat-Kollegiums zu überzeugen. So haben sie zur Übergabe auch einen gut gefüllten Müllsack mitgebracht. «Diesen können Sie nun so lange halten, bis wir fertig gesprochen haben», sagte eine der Initiantinnen verschmitzt. «Das entspräche zumindest einem Teil der Zeit, die wir für die Strecke bis zur Sammelstelle benötigen.» Als Dauer-Müllhalter liess sich der Stadtammann dann allerdings doch nicht einspannen, dafür waren ihm seine Fingerkuppen offensichtlich zu lieb.
Am Bremgarter Projekt zur Aufwertung des vom Fluss abgetrennten Flussarms «Stille Reuss» haben sich finanziell einige Exponenten beteiligt. Unter anderem auch zwei Elektrizitätswerke, die mit der Mitwirkung an Naturschutzprojekten offensichtlich löblicherweise einen Teil jenes Eingriffs in die Natur zu kompensieren versuchen, den sie durch ihre Staumauern verursachen. So ist beim Projekt in Fischbach-Göslikon auch das Zürcher EWZ mit an Bord. «Das zeigt, wie breit abgestützt und sinnvoll das Projekt ist», sagte anlässlich des erfolgreichen Abschlusses kürzlich ein Involvierter. «Sogar die aus dem Wilden Westen wollen mitmachen bei uns.»
Keine Sorgen um tierischen Nachwuchs muss sich Gabriela Hunziker, Leiterin und Ausbildnerin von «Herzens-Hunde», machen. Am 26. März gebar eine ihrer Golden-Retriever-Hündinnen acht Welpen, wobei sie eines davon bereits kurz darauf über die «Regenbogenbrücke ziehen lassen» musste. Der Verein wuchs auch durch die Kunden der Züchterin. Allerdings sind die entsprechenden Kurse in diesem und im nächsten Jahr bereits ausgebucht.
«Freud und Leid liegen so nah beieinander», erklärt die Hundenärrin. Sie freut sich über die sieben gesunden Welpen, bedauert aber den Verlust des einen. Und wer jetzt noch hofft, einen dieser überlebenden Welpen reservieren zu können, den muss die Hundezüchterin ebenfalls enttäuschen: «Wir haben bereits für alle ein neues Zuhause gefunden.»
Bescheiden gab sich bei der Einweihung der drei Rundwege ab Hasenbergturm der Bergdietiker Gemeindeammann Ralf Dörig. Da er und seine Belliker Amtskollegin Daniela Widmer nicht gleichzeitig vor Ort waren, gab es leider kein Foto zu dritt mit dem Wider Gemeindeammann Peter Spring – und dies, obwohl die Rundwege über alle drei Gemeindegebiete verlaufen. «Es wäre aber gut, wenn man erwähnt, dass ich dabei war», lachte er. Diese Bitte hat das Rüsstüfeli mit dem Artikel und den jetzt geschriebenen Zeilen erfüllt. --huy/rwi