Riesiger Hoffnungsschimmer
17.04.2025 Sport, FussballFussball, 2. Liga interregional: Muri – Buochs (Do, 20 Uhr, Brühl) – Anzahl Absteiger wird reduziert
Nach dem Punkt gegen Thalwil will der FC Muri im Heimspiel gegen Buochs nachlegen. Die Klosterdörfler benötigen weiterhin Erfolge, um den ...
Fussball, 2. Liga interregional: Muri – Buochs (Do, 20 Uhr, Brühl) – Anzahl Absteiger wird reduziert
Nach dem Punkt gegen Thalwil will der FC Muri im Heimspiel gegen Buochs nachlegen. Die Klosterdörfler benötigen weiterhin Erfolge, um den drohenden Abstieg zu verhindern. Grosse Hoffnung gibt dabei die Entscheidung der Amateurliga, die Anzahl Absteiger aus der 2. Liga interregional zu reduzieren.
Josip Lasic
Ein Blick auf die Tabelle der 2. Liga interregional dürfte die Anhänger des FC Muri aktuell freudig überraschen. Zwar stehen die abstiegsbedrohten Klosterdörfler immer noch auf Rang 14, doch der Abstiegsstrich liegt nun hinter ihnen. In allen vier Gruppen der Liga gelten die Teams auf den letzten zwei Rängen als Absteiger. Zuvor betraf dies die Mannschaften auf den letzten vier Rängen.
Die Anpassung beruht auf der Entscheidung der Amateurliga, die Anzahl der Absteiger zu reduzieren. Ursprünglich sollten 17 Teams am Ende der Saison in die regionale 2. Liga absteigen. Neu sollen es nur noch elf Mannschaften sein. Der Zentralvorstand des Schweizerischen Fussballverbandes SFV muss den Antrag der Amateurliga noch genehmigen, damit die Änderung des Abstiegsreglements wirksam wird. Muri-Präsident Michael Stadelmann ist aber zuversichtlich: «Ich glaube nicht, dass der Abstiegsstrich auf der Homepage des Verbandes verschoben worden wäre, wenn Zweifel an der Annahme der Regelanpassung bestünden.»
Noch immer auf einem Abstiegsplatz
In falscher Sicherheit darf sich der FC Muri trotzdem nicht wiegen. Der Verband erklärt, welche elf Teams am Ende der Saison absteigen würden. «Die zwei Gruppenletzten pro Gruppe (total 8 Teams) steigen in die 2. Liga regional ab. Die drei schlechtesten Gruppendrittletzten pro Gruppe (total 3 Teams) steigen in die 2. Liga regional ab», steht im Schreiben der Amateurliga an die Vereine. Grafisch werden in jeder Gruppe nur die beiden letzten Teams als Absteiger dargestellt, da das fixe Abstiegsplätze sind. Da noch nicht klar ist, welche drei Gruppendrittletzten am Saisonende ebenfalls in die 2. Liga regional runtermüssen, wird für diese Plätze derzeit kein Strich angezeigt. «Aktuell sind wir der schlechteste der vier Gruppendrittletzten», sagt Stadelmann. «Wir sind also immer noch unter dem Strich, auch wenn das in der Tabelle so nicht zu sehen ist. Zu fest dürfen wir also nicht über die Änderung im Reglement nachdenken. Wir benötigen immer noch Punkte, wir müssen immer noch auf dem Platz liefern.»
Der Präsident hofft, dass die neue Situation die Mannschaft zusätzlich motiviert. «Wir haben aktuell sechs Punkte Rückstand auf Rothrist. Wenn wir sie überholen, sind wir raus aus der Abstiegszone. Die Situation ist weiterhin schwierig, aber der Klassenerhalt ist machbarer geworden. Wir müssen Mut schöpfen und angreifen.» Zuversichtlich stimmt Stadelmann auch der Punktgewinn gegen Thalwil. «Das Team behauptete sich gegen einen Gegner, der in der Tabelle besser platziert ist. In den nächsten Wochen stehen Spiele gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf an. Es ist noch alles möglich.»
Kreuzbandriss bei Lulzim Aliu
Heute Donnerstag, 20 Uhr, empfangen die Murianer den SC Buochs. Neben den guten Nachrichten gab es im Vorfeld des Spiels jedoch auch eine Hiobsbotschaft. Lulzim Aliu verletzte sich im Spiel gegen Thalwil. Der Verdacht, dass die Saison für ihn vorbei ist, hat sich bestätigt: Der 27-Jährige erlitt einen Kreuzbandriss. Nach Luigi Milicaj ist Aliu die zweite wichtige Offensivkraft, die den Klosterdörflern nach dieser Diagnose nicht mehr helfen kann. Darüber hinaus fehlt gegen Buochs auch Spielmacher Miguel Ferreira aufgrund einer Gelbsperre. «Dafür ist Captain Simone Parente wieder dabei», sagt Stadelmann optimistisch. «Wir dürfen nicht aufgeben.»
Nachdem die Liga unter den Vereinen eine Umfrage zur Anzahl der Absteiger durchgeführt hatte und die meisten Clubs diese als zu hoch eingestuft hatten, ging Stadelmann von einer Modusänderung aus. Dass diese bereits während der laufenden Saison stattfindet, überrascht ihn. Zuletzt wurde in der 2. Liga interregional in der Saison 2021/22 mitten in der Meisterschaft der Modus angepasst. Damals erhöhte man die Anzahl der Aufsteiger in die 1. Liga classic. Davon profitierte unter anderem der FC Muri. «Ich hätte nichts dagegen, wenn das wieder der Fall wäre.»
Liga wird wieder aufgestockt
Die Gründe für die Modusänderung in der 2. Liga interregional
Die 2. Liga interregional soll aufgestockt werden. Aktuell spielen 64 Teams in vier Gruppen mit je 16 Mannschaften. Der Schweizerische Fussballverband SFV besteht aus 17 Regionalverbänden. Aus jedem steigt am Ende der Saison eine Mannschaft direkt in die 2. Liga interregional auf. Im Gegenzug gibt es 17 Absteiger. Zusammen mit den sechs Aufsteigern in die 1. Liga classic wechseln am Ende jeder Saison 23 von 64 Mannschaften die Spielklasse. «Aus Sicht der Wettspielkommission der Amateurliga eine nicht zufriedenstellende Situation und ein viel zu grosser Wechsel in der 2. Liga interregional», schreibt der Verband in einem Communiqué an die Vereine. Um dem entgegenzuwirken, plant die Amateurliga – die für die 2. Liga interregional zuständige Abteilung des SFV – eine Erweiterung auf 70 Teams. Es soll in fünf Gruppen zu je 14 Mannschaften gespielt werden. Als Argumente dafür werden weniger direkte Absteiger pro Gruppe am Ende der Saison, die Möglichkeit, die Gruppen regionaler zu gestalten, und kürzere Anfahrtswege für die Vereine genannt.
Wieder attraktivere Meisterschaft
Bis vor wenigen Jahren ähnelte die 2. Liga interregional diesem Format. Sie umfasste bis zur Saison 2021/22 sechs Gruppen mit je 14 Mannschaften. In der Saison 2022/23 waren es noch fünf Gruppen, bevor die Anzahl Teams bewusst auf das heutige Format reduziert wurde. Nun kehrt man teilweise dorthin zurück und ändert den Modus im Saisonendspurt. «Ich finde es nicht schlimm, wenn man von Verbandsseite sieht, dass die Reduktion keine gute Idee war, und das rückgängig macht», sagt Stadelmann. «Und der Zeitpunkt ist nicht optimal, aber es entsteht niemandem ein Nachteil.» Der Präsident erinnert sich gerne an die Zeit zurück, als er mit Muri in der 2. Liga interregional in einer Gruppe mit sechs weiteren Teams aus dem Kanton Aargau antreten durfte. «Ich finde unsere Gruppe mit Rothrist als Kantonsrivalen und einigen Teams aus der Innerschweiz schon interessant und denke, dass die Reform die Meisterschaft attraktiver machen kann.» --jl

