Respektvoller Umgang erwartet
12.09.2025 MutschellenBeriker Gemeinderat nimmt Stellung zu Vorwürfen rund um die KSM
In einem Leserbrief (Ausgabe vom 9. September) hat Lieni Füglistaller den Beriker Gemeinderat Patrick Stangl für die Schwierigkeiten an der Kreisschule Mutschellen (KSM) verantwortlich ...
Beriker Gemeinderat nimmt Stellung zu Vorwürfen rund um die KSM
In einem Leserbrief (Ausgabe vom 9. September) hat Lieni Füglistaller den Beriker Gemeinderat Patrick Stangl für die Schwierigkeiten an der Kreisschule Mutschellen (KSM) verantwortlich gemacht. Der Gemeinderat Berikon weist die Vorwürfe nun zurück und präzisiert Stangls tatsächliche Rolle.
Gemäss Stellungnahme war Stangl von Sommer 2019 bis Ende 2021 Präsident der Schulpflege und damit für die personelle Führung der Schulleitung zuständig. Mit der kantonal verordneten Abschaffung der Schulpflegen Anfang 2022 endete diese Funktion. Seither war Stangl als Gemeinderat zwar in den Vorstand der KSM delegiert, hatte dort jedoch bis Herbst 2024 keine führende Rolle. Während der Zeit der sogenannten Task Force von März 2023 bis August 2024 war er weder Mitglied noch Präsident. Erst seit Oktober 2024 vertritt er Berikon wieder aktiv im Vorstand.
Zu den von Füglistaller kritisierten Überzeitentschädigungen in Höhe von 250 000 Franken erklärt der Gemeinderat, die tatsächliche Summe habe rund 120 000 Franken betragen. Diese sei in der Jahresrechnung offengelegt und auf Antrag der Task Force durch die Verbandsgemeinden genehmigt worden.
Keine Abmachung mit der Schulleitung
Gleichzeitig wurde eine Vereinbarung zwischen der Task Force und dem Gesamtschulleiter unterzeichnet, welche «explizit festhielt», dass keine weiteren Auszahlungen oder Geltendmachungen von Mehrstunden erfolgen dürfen. Diese Vereinbarung wurde von Patrick Stangl anlässlich der Gemeindeversammlung vom 14. November 2024 korrekt wiedergegeben, schreibt der Gemeinderat in seiner Mitteilung.
Die Kritik, es habe keine Abmachungen mit der Schulleitung gegeben, weist der Gemeinderat ebenfalls zurück. Eine entsprechende Vereinbarung habe bestanden, auch wenn nicht alle Formulierungen im Detail den Erwartungen entsprochen hätten.
Sachlich korrekte Beurteilung
Mit Blick auf die von Füglistaller geäusserte Kritik an fehlenden Rechenschaftsberichten betont der Gemeinderat: «Es ist festzuhalten, dass eine pauschale Zuweisung der Verantwortung an eine einzelne Person, namentlich Patrick Stangl, einer sachlich korrekten Beurteilung der komplexen strukturellen und personellen Entwicklungen an der KSM nicht gerecht wird.» Insbesondere sei zu berücksichtigen, dass Patrick Stangl lediglich während einer klar begrenzten Zeitspanne – von Sommer 2019 bis Ende 2021 – für die personelle Führung der Schulleitung verantwortlich war. «Die wesentlichen Entwicklungen und Entscheidungen, welche zur heutigen Situation führten, erfolgten grösstenteils nach seiner Amtszeit als Schulpflegepräsident und ohne seine Mitwirkung in den nachfolgenden Führungsorganen.»
«Persönliche Anschuldigungen sind nicht akzeptabel
Der Gemeinderat erklärt abschliessend, dass das Ziel aller Beteiligten eine stabile Führung der KSM, die Sicherung der schulischen Qualität sowie Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit sei. Zugleich fordert er einen respektvollen Umgang in der öffentlichen Debatte und erwartet für die Gemeinderatswahlen einen fairen Wahlkampf. «Persönliche Anschuldigungen sind in keiner Weise akzeptabel», schliesst der Gemeinderat seine Mitteilung. --red