Baugesuch für Umnutzung von Restaurant in Asylunterkunft
Da kommt vermutlich mancher ins Staunen. In der Gemeinde Hägglingen liegt ein Baugesuch auf, um das «Central» zu einer Asylunterkunft zu machen. Doch im ehemaligen Restaurant leben doch schon ...
Baugesuch für Umnutzung von Restaurant in Asylunterkunft
Da kommt vermutlich mancher ins Staunen. In der Gemeinde Hägglingen liegt ein Baugesuch auf, um das «Central» zu einer Asylunterkunft zu machen. Doch im ehemaligen Restaurant leben doch schon Asylbewerber? Der Gemeindeammann klärt auf.
Chregi Hansen
Das Thema Asylunterkunft bewegt die Gemeinde Hägglingen schon länger. Mehr als 30 Personen muss die Gemeinde am Maiengrün laut Verteilschlüssel aufnehmen. Über eigene Liegenschaften verfügt Hägglingen jedoch nicht. Darum hat sie für diese Aufgabe zwei Liegenschaften angemietet. Eine davon ist das ehemalige Restaurant Central.
Nun aber liegt auf der Verwaltung ein Baugesuch auf für den Umbau des «Central» in eine Asylunterkunft für 18 Personen. Doch was bedeutet das, wenn das doch schon lange der Fall ist? Gemeindeammann Franz Schaad erklärt: Weil eine zuvor als Unterkunft genutzte Liegenschaft wegen Sanierungsarbeiten nicht mehr zur Verfügung stand, musste die Gemeinde vor zwei Jahren möglichst schnell Ersatz finden. Die Eigentümer des «Central» – Vertreter eine Erbengemeinschaft – boten Hand für eine Lösung. «Damals war eine Umnutzung per Notrecht möglich. Doch eine solche Lösung ist zeitlich auf zwei Jahre befristet. Weil wir die Liegenschaft jetzt länger nutzen als geplant, müssen wir nun das Baugesuchsverfahren ordentlich nachholen», so Schaad. Heisst: Die im Baugesuch aufgelisteten Änderungen im Bereich des ehemaligen Gastraums sind schon lange ausgeführt. Zusätzliche Arbeiten sind nicht geplant.
Ausschreibung brachte zu teure Vorschläge
Es handle sich um eine reine Formalität, sagt denn auch der Gemeindeammann. Und man sei froh, dass man den Mietvertrag der Liegenschaft «Central» bis Ende 2025 verlängern konnte. Denn das verschafft der Gemeinde Zeit. Die kann sie gut gebrauchen. Denn die Planung für den Bau einer eigenen Unterkunft hat einen Dämpfer erhalten. Zwar haben die Stimmbürger an der letzten Sommer- «Gmeind» nach langer Diskussion einen Planungskredit in der Höhe von 78 000 Franken für den Bau einer eigenen Asylunterkunft genehmigt. Auch das selektive, zweistufige Ausschreibungsverfahren ist bereits abgeschlossen. Doch die Resultate würden der Gemeinde nicht gefallen. «Wir liegen weit über an anvisierten Kosten von 1,6 Millionen Franken», erklärt der Gemeindeammann. Nun müsse man das weitere Vorgehen überdenken.
Neue Lösung suchen
Hägglingen wünschte sich eine Lösung mit einem eigenen Gebäude, das später nutzungsflexibel eingesetzt werden kann, falls die Zahlen der Asylbewerber zurückgehen. Und wollte auf eine Containerlösung verzichten. Im Vorfeld hat man verschiedene ähnliche Objekte besucht und entsprechende Berechnungen abgeleitet. Die Zahlen erweisen sich aber nun als unzureichend. «Die Kosten für die geplante Lösung sind so hoch, dass wir damit gar nicht vor die Stimmbürger gehen müssen. Ein solcher Antrag hätte keine Chance», ist sich Schaad bewusst. «Deshalb sind wir daran, weitere Varianten zu prüfen. Der Gemeinderat ist zuversichtlich, bald über das Resultat informieren zu können.»
Letztlich aber bleibt die Gemeinde gefordert. Falls es nicht gelingt, in absehbarer Zeit eine Lösung zu finden, kann irgendwann die vorgegebene Zahl an Asylbewerbern nicht mehr untergebracht werden. Dann drohen happige Ersatzzahlungen. «Wir bleiben also gefordert», ist sich Schaad bewusst.