Punkt in letzter Sekunde
23.09.2025 Sport, Fussball2. Liga: FC Wettingen – FC Muri 1:1 (0:0)
Die Klosterdörfler konnten nach dem intensiven Cupspiel unter der Woche nicht an die zuletzt starken Leistungen anknüpfen. Der FC Muri musste gegen einen unbequemen Gegner viel Aufwand betreiben, um am Ende nicht ...
2. Liga: FC Wettingen – FC Muri 1:1 (0:0)
Die Klosterdörfler konnten nach dem intensiven Cupspiel unter der Woche nicht an die zuletzt starken Leistungen anknüpfen. Der FC Muri musste gegen einen unbequemen Gegner viel Aufwand betreiben, um am Ende nicht noch als Verlierer vom Platz zu gehen.
Wie schon nach dem 2:2 in Neuenhof ist Muri-Trainer Alain Schultz auch nach dem Unentschieden in der altehrwürdigen Wettinger Altenburg zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge: «Ich kann meinen Jungs keinen Vorwurf machen. Sie haben alles auf dem Platz gelassen und wiederum eine tolle Moral gezeigt.» Der Punkt sei auf jeden Fall verdient gewesen, «auch wenn der Zeitpunkt des Ausgleichs so kurz vor Spielende natürlich glücklich ist», wie er zugibt. Schultz sagt aber auch, dass er sein Team über weite Strecken der Partie als die bessere Mannschaft wahrgenommen habe.
«Gewisse Müdigkeit»
Die Klosterdörfler schafften es diesmal allerdings kaum, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Oftmals fehlt es an der Genauigkeit, auch wirkten viele Spieler nicht so spritzig wie zuletzt. «Vielleicht haben wir noch eine gewisse Müdigkeit von den 120 Cup-Minuten am letzten Dienstag gespürt», sucht der Trainer nach Erklärungen und sagt weiter, dass es die Wettinger insbesondere defensiv nicht so schlecht gemacht hätten.
Kommt hinzu, dass die Freiämter aktuell viele kranke oder verletzte Spieler und deshalb nur wenig Wechseloptionen haben. So verlief die erste Halbzeit weitgehend ausgeglichen, wobei sich das Geschehen hauptsächlich zwischen den beiden Strafräumen abspielte. Torchancen blieben lange Zeit Mangelware – ein Offside-Tor des Heimteams war der einzige Aufreger in der Startviertelstunde. Dem Murianer Angriff fehlte es an Präzision und Durchschlagskraft, der letzte Pass war meistens einer zu viel und kam nur selten an. «Auf den letzten Metern wollten wir es oftmals zu schön machen und haben etwas umständlich gespielt», sagt denn auch Routinier Miguel Ferreira, der in Wettingen wie schon in den letzten Partien als Stürmer auflief. Der Mittelfeldspieler macht keinen Hehl daraus, dass er lieber im Zentrum spielen würde. Er habe aber auch mit der Rolle als Stürmer kein Problem, wenn das der Mannschaft helfe, wie er betont. Auch gegen Wettingen rackerte das Sturmtrio Miguel Ferreira, Tihomir Grabovica und Gentrim Uka viel, doch die zuletzt starke Mittelfeldachse um Edeltechniker Valentin Gashi vermochte die entstehenden Räume diesmal nicht so effektiv zu nutzen. Auch die Wettinger können in den ersten 45 Minuten ihre Angriffe nur selten zu Ende spielen, einzig bei Flanken oder Eckbällen entsteht Gefahr. Ein klassisches 0:0-Spiel ohne viele Höhepunkte für die Zuschauer, eher taktisch geprägt – aber dennoch spannend. Auch nach dem Pausentee veränderte sich der Charakter der Partie kaum. Beide Teams waren bemüht, doch es fehlt an zündenden Ideen, wie die gegnerische Abwehr zu überwinden ist. Mehr oder weniger aus dem Nichts fällt dann nach einer guten Stunde plötzlich der Führungstreffer für den FC Wettingen.
Eine Hereingabe von links durchquert fast den ganzen Strafraum, vorbei an Freund und Feind, bis zu Kürsat Kiybar, der völlig freistehend zum 1:0 einschiessen kann. Die Murianer sind kurz von der Rolle und müssen in den folgenden Minuten ein paar heikle Szenen überstehen. «Nach dem Gegentor haben wir einen Moment gebraucht, um den Nackenschlag zu verdauen», beschreibt Trainer Schultz jene Phase des Spiels.
Uka erlöst Muri
Doch im Gegensatz zur vergangenen Saison scheint die Mannschaft nun deutlich gefestigter zu sein und kann mit solchen Rückständen umgehen. Auch in Wettingen findet die Schultz-Truppe den Tritt wieder und kann nochmals einen Gang hochschalten. Die Mannschaft erarbeitete sich wieder ein Übergewicht und drückte das Heimteam hinten rein. Einzig der Abschluss wollte den Klosterdörflern nicht nach Wunsch gelingen. Und auch ihnen wurde ein Tor wegen Abseits aberkannt, was die Emotionen kurz hochkochen liess.
Kurz vor Spielende werden die Freiämter aber doch noch belohnt. Gentrim Uka trifft in der 92. Minute nach einem schnell vorgetragenen Angriff über die rechte Seite nach schönem Querpass mit einem satten, präzisen Flachschuss zum verdienten 1:1-Ausgleich. Zwar eilten die Spieler ohne gross zu jubeln in die eigene Hälfte zurück, um allenfalls noch den Lucky Punch zu setzen. Doch kurz nach Wiederanpfiff war Schluss und es blieb bei der gesamthaft gesehen leistungsgerechten Punkteteilung.
Weiter geht es für Muri am Samstag (18 Uhr) zu Hause gegen Schlusslicht Oftringen. Um sich den Ambitionen entsprechend in der Tabelle vorne einzureihen, ist ein Sieg budgetiert. --pf