Probiers mal mit Gemütlichkeit
06.06.2023 Niederwil, Region UnterfreiamtNach 13 Jahren Pause wieder Jugend- und Dorffest in Niederwil
Am Freitag und Samstag fand das Jugend- und Dorffest in Niederwil statt. Das Festmotto lautete «Probiers mal mit Gemütlichkeit». Neben spannenden Workshops und Spielen für Kinder und ...
Nach 13 Jahren Pause wieder Jugend- und Dorffest in Niederwil
Am Freitag und Samstag fand das Jugend- und Dorffest in Niederwil statt. Das Festmotto lautete «Probiers mal mit Gemütlichkeit». Neben spannenden Workshops und Spielen für Kinder und Jugendliche fanden Konzerte und auch das Musical «Dschungelbuch» statt. Organisiert wurde das Fest von einem 10-köpfigen OK-Team, der Lehrerschaft, der Gemeinde und den Dorfvereinen.
Niederwil hatte sich festlich mit Fahnen eingekleidet. Auch wenn das Festmotto «Probiers mal mit Gemütlichkeit» lautete, herrschte auf den Niederwiler Strassen geschäftiges Treiben. Kinder und Schüler aller Schulklassen flitzten auf ihren Velos, Trottis oder zu Fuss in Richtung Schule. Nach 13 Jahren gab es endlich wieder ein fröhlich-buntes Jugend- und Dorffest in Niederwil. Ein unvergessliches Spektakel für Jung und Alt.
200 Mitwirkende, ein Orchester und ein Chor
Bereits am Donnerstag wurde mit der Premiere des Musicals «Dschungelbuch», aufgeführt von Kindern aus Kindergarten und Primarstufe, der erste Auftakt gesetzt. Mit Liedern und Tänzen sowie selbst gebastelten Kostümen gaben die Kinder und Jugendlichen eine erfolgreiche Vorlage für die drei noch folgenden Aufführungen am Samstag während des Jugend- und Dorffestes. «Die Idee zu diesem Musical kam vor etwa einem Jahr von Sandro Oldani, Leiter der Musikschule und Dirigent des Musikvereins Niederwil», sagte Barbara Waldner. «Das Dschungelbuch» mit über 200 Mitwirkenden, mit einem Orchester und einem grossen Chor, lieferte zugleich das Motto zum Jugend- und Dorffest: «Probiers mal mit Gemütlichkeit.» Die Kinder waren während der Vorbereitungszeit intensiv involviert, arbeiteten gemeinsam mit den Lehrpersonen an Bühnenbild und Kostümen. Die Schülerinnen und Schüler der dritten bis sechsten Klassen übten sich im Schauspiel und machten sich Überlegungen zur Ausgestaltung der einzelnen Rollen und deren Charaktere.
Himmel voller Luftballons
Der eigentliche Startschuss erfolgte am Freitagvormittag durch Simon Landwehr, den Schulleiter der Oberstufe, sowie Barbara Waldner, die Fest-OK-Präsidentin. «Zum ersten Mal seit 13 Jahren feiert Niederwil wieder ein Jugend- und Dorffest», freute sich Barbara Waldner und fügte an: «Es war an der Zeit! Das Organisationskomitee, die Lehrerschaft und die Dorfvereine haben Hand in Hand gearbeitet, um dieses Ereignis möglich zu machen.»
Aus der Schar kleiner und grosser Teilnehmer stiegen bunte Luftballons in den Himmel. Jedes Kind hatte dazu an seinen Luftballon eine Karte, versehen mit seinem Namen, gehängt, mit der Bitte, dass die Karte beim Auffinden unbedingt zurückgesendet wird. Wenn das dann der Fall ist, dürfen die jeweiligen Kinder an einem bestimmten Tag früher in die Schulunterrichtspause gehen – die Länge der freien Zeit richtet sich danach, wie weit weg der Ballon geflogen ist.
Anschliessend wartete eine Vielzahl an Workshops auf die gespannten Kinder und Schüler. Breakdance, Streetart, Comics, Beatbox und Graffiti sind nur ein paar Beispiele, was sie alles erleben und ausprobieren durften. Es wurde gewerkelt und gemalt, gebaut und gestaltet, getrommelt und getanzt. Am Nachmittag gab es noch mehr zu entdecken: Ein Menschenkicker, eine Hüpf burg, Ponyreiten und Trampolinspringen sind nur ein paar Spielstellen. Dass das Trampolin in Niederwil stehen würde, war anfangs nicht sicher. Der Unternehmer des Trampolins rief aus Sankt Gallen an und fragte, wo das Jugendfest denn dort sei? Die OK-Präsidentin Barbara Waldner liess sich aber nicht aus der Ruhe bringen und lotste den Transporteur souverän ins aargauische Niederwil.
Energielabel verliehen
Auch am Samstag herrschte buntes Treiben auf dem Festgelände. Im Anschluss an die feierliche Übergabe des Energiestadtlabels wurde das Beizlifest von Gemeindeammann Norbert Ender eröffnet. Er zitierte beim Apéro den Bär Balu aus dem «Dschungelbuch» wie folgt: «Was soll ich woanders, wo es mir nicht gefällt? Liebe Gemeinde, man sieht es an diesem wunderbaren Anlass wieder einmal, wie schön es bei uns in Niederwil ist, also bleiben wir hier und feiern gemeinsam.»
Ein besonderes Angebot
Für die Kinder und Jugendlichen gab es einen Spieleparcours, der zum spielerischen Wettkampf einlud. Wer mitmachen wollte, erhielt einen Spielepass und für jede Aktivität einen Stempel. Wer einen vollgestempelten Pass vorweisen konnte, bekam eine kleine Überraschung.
Die Nachhaltigkeitskommission hatte eine kleine «Erlebniswelt» auf die Beine gestellt. Vom Stromvelo über einen Streichelzoo mit Ziegen und Kaninchen bis hin zu einer kleinen Forschungswerkstatt mit einem Mikroskop gab es hier für Gross und Klein viel auszuprobieren, zu lernen und zu bestaunen.
In Nostalgie schwelgen
Für die «grossen» Niederwiler sowie die Ehemaligen wie Lehrer und Schüler gab es einen «Weisch-no-Treff» mit jeder Menge Bildmaterial und Schulchroniken zum Staunen, Lachen und Wiedersehen. Das älteste Jahrgangsbuch ist viele Jahrzehnte alt. Die Bücher lagen aus. Zahlreiche Köpfe neigten sich darüber und gemeinsame Erinnerungen kamen auf. Im Hintergrund lief eine Diashow mit Fotos ehemaliger Schüler. Auch grosse Wände mit Bildern wurden aufgestellt.
Auf all die Besucher wartete dazu am Abend nicht nur ein uriges Beizlifäscht, organisiert von den Niederwiler Vereinen, sondern auch musikalische Konzerte von Laurent und Max sowie Knackeboul, natürlich für Gross und Klein. Die Wassershow gegen 22 Uhr bildete den Höhepunkt am Abend. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit wurde dazu kein Trinkwasser verwendet. Aber damit war das Fest noch nicht zu Ende. Es wurde weitergefeiert bis in die frühen Morgenstunden. --gvd/mub