Mike Huter und Michelle Andres an Radsport-Weltmeisterschaften in Glasgow
Mit dem Joner Mike Huter und der Hägglingerin Michelle Andres sind gleich zwei Freiämter an den ersten kombinierten Radsport-Weltmeisterschaften mit dabei. Während Huter schon ...
Mike Huter und Michelle Andres an Radsport-Weltmeisterschaften in Glasgow
Mit dem Joner Mike Huter und der Hägglingerin Michelle Andres sind gleich zwei Freiämter an den ersten kombinierten Radsport-Weltmeisterschaften mit dabei. Während Huter schon antreten durfte, steht Andres ein Einsatz noch bevor.
Josip Lasic
Was für ein Debüt. Im Oktober des vergangenen Jahres wurde der Joner Mike Huter in der U17-Klasse bei den iXS International Rookies Championships Weltmeister. Jetzt konnte der Mountainbike-Downhill-Fahrer zum ersten Mal an einer WM des Weltverbandes UCI starten. Und wie. Als einer der Athleten mit dem jüngeren der beiden Jahrgänge startete er in der U19-Kategorie in Glasgow. Die Qualifikation beendete er unter 50Fahrern auf dem 5. Rang.
Der Finaldurchgang verlief für den 17-jährigen Freiämter nicht ganz so gut. Am Ende gab es nur Rang 21 für den Joner. Der frischgebackene Schweizer Meister der Kategorie U19-Mountainbike-Downhill konnte aber bei seiner Premiere an einer UCI-Weltmeisterschaft beweisen, dass er sich auch in der neuen Altersklasse vor der internationalen Konkurrenz nicht zu verstecken braucht.
Kampf um einen von fünf Plätzen
Das gilt auch für die Hägglingerin Michelle Andres. Trotzdem war es in den vergangenen Monaten eher still um die Radbahnfahrerin. Grund: Nach ihrem Handgelenkbruch an den Schweizer Meisterschaften im Frühling hat sie kaum Rennen bestritten. Die 26-Jährige hat sich auf ihre Reha und das Training fokussiert, um rechtzeitig für die Weltmeisterschaften in Glasgow bereit zu sein.
Olympia-Ticket auch im Omnium machbar
Gestern Montag (nach Redaktionsschluss) hatte sie ihren ersten Einsatz. Mit ihrer Teamkollegin Aline Seitz startete sie im Madison. Es ging um nicht weniger als die Olympia-Qualifikation. «Einfach wird es nicht. Über die Teamverfolgung sichern sich schon zehn Nationen die Olympia-Teilnahme im Madison. Wir müssen einen der anderen fünf Plätze erkämpfen. Und zur Konkurrenz gehören unter anderem die amtierenden Weltmeisterinnen aus Belgien», erzählt die Freiämterin. Als chancenlos sieht sie sich und ihre Teamkollegin nicht. «Ein Top-10-Platz ist machbar. Auch wir müssen uns nicht verstecken.» Um optimal darauf vorbereitet zu sein, hat Andres sogar auf eine Teilnahme am Ausscheidungsfahren verzichtet. Bei den letzten grösseren Wettkämpfen ist sie in dieser Disziplin häufig gestürzt und hat sich teilweise sogar verletzt. Etwas, was sie im Kampf um eine Olympia-Teilnahme nicht riskieren wollte. Deshalb wird sie nach dem gestrigen Madison-Einsatz nur noch heute Dienstag, 19.42 Uhr, im Punktefahren antreten. Das ist allerdings keine olympische Disziplin. Dementsprechend ist es ihr da auch nicht möglich, sich ein Ticket für Paris im nächsten Jahr zu sichern.
Die gute Nachricht: Selbst wenn die Olympia-Qualifikation an der WM jetzt nicht gelingt, ist nicht alles verloren für die Freiämterin und ihre Teamkollegin. «2024 finden die Europameisterschaften und zwei Weltcups statt. Dort ist es auch möglich, sich für Olympia zu qualifizieren. Allerdings gibt es an der WM deutlich mehr Punkte zu holen.» Die schlechte Nachricht: Selbst wenn das Duo Seitz/ Andres die Qualifikation holt, ist es nicht garantiert, dass sie so auch an Olympia starten werden. Es wird dann eine neue Selektion geben. Das kann allerdings auch eine zusätzliche Möglichkeit für Andres bieten. Da sie die letzten Monate verletzt war, startet Seitz an der WM in Schottland im Omnium. Das ist eine weitere Olympia-Disziplin. Und sollte sich die Schweiz dort den Olympia-Platz sichern, kann Andres im Hinblick auf Paris noch einmal angreifen, um die Selektion dafür zu schaffen.