Pünktlich zum Nationalfeiertag
31.07.2025 Baugewerbe, BremgartenSanierung vor Abschluss
Die Sommerferien nutzte die AVA, um die Strecke der S17 gründlich zu sanieren. Insbesondere der Abschnitt zwischen Isenlauf und Bremgarten West stand dabei im Fokus. Nun stehen die Arbeiten vor ihrem Abschluss. Die Züge verkehren ab ...
Sanierung vor Abschluss
Die Sommerferien nutzte die AVA, um die Strecke der S17 gründlich zu sanieren. Insbesondere der Abschnitt zwischen Isenlauf und Bremgarten West stand dabei im Fokus. Nun stehen die Arbeiten vor ihrem Abschluss. Die Züge verkehren ab morgen Freitag wieder im Regelbetrieb. Wir haben mit der AVA über den Hintergrund der bald abgeschlossenen Arbeiten gesprochen.--huy
AVA: Die aufwendigen Streckensanierungen in und um Bremgarten stehen vor ihrem Abschluss
Gut drei Wochen lang arbeiteten die Gleis-Spezialisten auf Hochtouren. Ab morgen verkehren die Züge zwischen Wohlen und Dietikon wieder plangemäss. Ein erfolgreicher Abschluss eines Sanierungsprojekts, das auch für die AVA kein alltägliches war.
Marco Huwyler
Wenn sich diese in diesen regnerischen Tagen dann doch mal erbarmt, dann glänzen die brandneuen Kupferdrahtleitungen im Sonnenlicht um die Wette. Auch die noch weisslich-hellgrauen Schottersteine im Gleisbett könnte man glatt für einen Vorzeigesteingarten verwenden. Und der eben fertiggestellte Seilmantel um das frisch angelegte Bord neben dem neu asphaltierten Gehweg sorgt dafür, dass hier gar nichts bröckelt, wenn bald wieder halbstündlich die Zugkompositionen zwischen Isenlauf und Bremgarten West verkehren. Es ist augenscheinlich für den Betrachter – hier wurde gearbeitet in den letzten Wochen. Eigentlich ist so ziemlich alles neu auf dem betreffenden Bahnabschnitt.
Drei Wochen Zweischichtbetrieb
«Das stimmt, wir haben hier den kompletten Ober- und Unterbau erneuert», sagt Michael Briner, Kommunikationsverantwortlicher der Aargau Verkehr AG (AVA). Das bedeutet, dass neben der Fahrleitung für die Stromübertragung in der Höhe auch die Fahrbahn gänzlich erneuert wurde. Auf den asphaltgleichen speziellen Deckbelag, der dem Zugverkehr maximale Stabilität garantiert, kamen neuer Schotter und neue Geleise zu liegen. Letztere wurden extra für die Gegebenheiten in Bremgarten massangefertigt. «Dabei kommt auf jenem Streckenabschnitt eine Schienenkonstruktion zum Einsatz, die effizienter ist. Aber auch entsprechend komplizierter im Einbau», erklärt Briner. Überhaupt waren die Arbeiten in Bremgarten durchaus herausfordernd für die Spezialisten, welche die vergangenen drei Wochen im Zweischichtbetrieb von 6 bis 22 Uhr zwischen Isenlauf und Bremgarten West gearbeitet haben. «Die Anfahrt etwa war nicht ganz einfach», sagt Briner. «Wir haben dafür hier eigens Zugangsrampen aufschütten müssen.»
Zudem war durch die lärmintensiven Arbeiten von morgen früh bis abends spät ein dicht besiedeltes Wohnquartier betroffen. «Da leidet natürlich die Lebensqualität», weiss Briner. Deshalb habe man darauf Wert gelegt, so frühzeitig und transparent wie möglich zu informieren. «Wir haben dies bereits im Herbst 2024 getan», sagt der AVA-Kommunikationsverantwortliche. «So konnte vielleicht der eine oder andere seine Ferien auf jene drei Wochen legen.» Beschwerden jedenfalls habe es im Zuge dessen nur wenige gegeben. «Wir sind sehr dankbar für das Verständnis der Anwohner», sagt Briner. Und dank solch sorgfältigen und lang angelegten Vorarbeiten auf vielen Ebenen konnte letztlich gewährleistet werden, dass die Arbeiten auch effizient und plangemäss durchgeführt und abgeschlossen werden können.
Gelegenheit auch andernorts genutzt
Das ist keinesfalls selbstverständlich. «Das Regenwetter etwa hat die Arbeiten nochmals erschwert», berichtet Briner. Hinzu kommt, dass die AVA die Gelegenheit nutzte, um auch auf der restlichen Strecke punktuell Sanierungen vorzunehmen. So wurden auf diversen Abschnitten die Schienen neu geschliffen, der Schotter verdichtet und weiterer Kleinunterhalt betrieben. Drei verschiedene Bauetappen hat man zu diesem Zweck durchgeführt, wobei jeweils andere Streckenabschnitte betroffen waren, auf denen Ersatzbusse verkehrten. «Das lief grosso modo gut. Für die Fahrgäste entstanden nur wenige Unannehmlichkeiten», sagt Briner. Dadurch, dass der Zug zwischen Bremgarten West und Wohlen ausnahmsweise viertelstündlich fuhr, war der Anschluss zwischen Wohlen und Bremgarten stets gewährleistet, obwohl die Ersatzbusse für die Strecke länger brauchen als im Normalbetrieb Züge.
Zum Abschluss der Arbeiten bis heute war zudem während sechs Tagen fast die ganze S17-Strecke von Bremgarten West bis nach Dietikon gesperrt. So konnten noch diverse kleinere und mittlere anstehende Sanierungsarbeiten im Zuge des Projekts durchgeführt werden. Zuletzt wurde etwa auch noch der Bahnübergang Bibenlos erneuert.
Projekt für 2,7 Millionen Franken
Schwerpunkt und die Konstante dieser drei intensiven Arbeitswochen war aber zweifellos im Isenlauf. «Eine Sanierung als umfassendes Gesamtpaket, wie nun im Isenlauf, ist nur alle 80 Jahre nötig», weiss Briner. Einzelnes, wie isoliert neue Schienen oder Fahrdrähte, kommt punktuell immer wieder vor und gilt als normale Sanierungsarbeiten. Durch Messungen und Erfahrungswerte war man bei der AVA aber zum Schluss gekommen, dass 2025 auf dem Streckenabschnitt in Bremgarten West eine Notwendigkeit für eine Totalsanierung gegeben war. Und so wurden die Arbeiten vorgezogen, die eigentlich im Zuge des Umbaus und der Modernisierung der Haltestelle Isenlauf hätten stattfinden sollen. «Wir hatten dafür aber noch keine Plangenehmigung des Bundes», sagt Briner. Und weil eine solche auch noch nicht absehbar war, hat man die Gleisarbeiten vorgezogen. «Wir hoffen, dass wir die Haltestelle dann in den Sommerferien 2026 modernisieren dürfen.» Das rund 2,7 Millionen teure Gesamtprojekt «Isenlauf» wäre erst damit ganz abgeschlossen.
Das Gros der Arbeiten ist aber bereits jetzt geschafft. Pünktlich zum Nationalfeiertag gleiten ab morgen, 1. August, kurz vor 6 Uhr die ersten Regelzüge durch den rundum erneuerten Gleisabschnitt.