Plötzlich vor 3000 Fans
12.04.2023 Sport, HandballDie Widerin Nora Snedkerud gibt Nati-Debüt
3124 Fans sitzen in der Basler St.-Jakobs-Halle. So viele wie noch nie bei einem Heimspiel des Frauen-Nationalteams. Nebst der Murianerin Daphne Gautschi ist mit Nora Snedkerud eine weitere Freiämterin mit dabei. Die ...
Die Widerin Nora Snedkerud gibt Nati-Debüt
3124 Fans sitzen in der Basler St.-Jakobs-Halle. So viele wie noch nie bei einem Heimspiel des Frauen-Nationalteams. Nebst der Murianerin Daphne Gautschi ist mit Nora Snedkerud eine weitere Freiämterin mit dabei. Die 18-Jährige aus Widen, die schon für Mutschellen und Wohlen spielte, erlebt «ein megacooles Debüt». Auch wenn die Kreisläuferin nur zwei Minuten zum Einsatz kommt, ist sie überglücklich. --spr
Angepeitscht von den Fans
Handball, Frauen: Die beiden Freiämterinnen erleben im WM-Play-off-Spiel in Basel den Publikumsrekord hautnah mit
Rekord. Debüt. Und ein tolles Spiel gegen Favorit Tschechien. Daphne Gautschi und Nora Snedkerud schwärmen vom WM-Play-off-Spiel am Ostersamstag in Basel. «Unvergesslich», meint Snedkerud. Gestern Dienstag (nach Redaktionsschluss) kämpfte man um die erstmalige WM-Teilnahme.
Stefan Sprenger
3124. Noch nie schauten sich so viele Zuschauer ein Spiel der Schweizer Handball-Frauen an. Am Ostersamstag wurde in der Basler St. Jakobshalle ein Publikumsrekord aufgestellt. Mittendrin die beiden Freiämterinnen Nora Snedkerud (Widen) und Daphne Gautschi (Muri). Die 18-jährige Snedkerud hat den perfekten Moment für ihren ersten Nati-Einsatz getroffen. «Heimspiel. Zuschauerrekord. Und ein Match, wo es um die Weltmeisterschaft geht. Es war also sehr cool für ein Debüt», sagt Snedkerud, die einst beim HC Mutschellen und bei Handball Wohlen spielte.
Mit Tabea Schmid hat sie auf der Kreisläufer-Position harte Konkurrenz. Schmid wirft sieben Tore, wird zur besten Spielerin ausgezeichnet. Und doch kommt Snedkerud zu einem Kurzeinsatz. Schmid kassiert eine 2-Minuten-Strafe. «Mein Puls stieg in diesem Moment noch viel höher an, als er sonst schon war», sagt die Widerin. Ihre Zeit auf dem Feld habe sie dann einfach nur genossen. «Auch wenn ich nur zwei Minuten gespielt habe, so bin ich einfach nur glücklich, dies erlebt zu haben», so Snedkerud zu ihrer Premiere im Dress des Nationalteams.
Extra angereist für Gautschi
Auch für Daphne Gautschi war es kein alltägliches Spiel. «Ich habe selten in solch einer grossen Halle, vor so vielen Fans und vor solch einer geilen Stimmung gespielt. Das war einfach sehr cool», so die Murianerin, die zwei Tore erzielt. Nicht nur während des Spiels war die Atmosphäre besonders. Nach dem Match gaben die Spielerinnen viele Autogramme, standen für Selfies bereit und haben mit den kleinen und grossen Fans geplauert. «Einzigartig. Der Tag machte richtig Spass», so Gautschi. Sie sagt weiter: «Eine Gruppe von handballbegeisterten Mädchen aus Muri ist extra angereist wegen mir. Das hat mich natürlich sehr gefreut.»
Gute Ausgangslage vor dem Rückspiel
Angepeitscht von den Fans schaffen die Schweizerinnen in der Schlussphase eine Auf holjagd. Aus 28:32 wird am Ende ein 31:32. Eine knappe Niederlage gegen den Favoriten aus Tschechien. Eine Niederlage, die allerdings alles offen lässt für das Rückspiel gestern Dienstag (nach Redaktionsschluss). Auswärts in Tschechien hatte man die Fans nicht mehr im Rücken. Und trotzdem meint Gautschi zuversichtlich: «In Basel wäre mehr dringelegen. Wir haben nicht unser bestes Spiel gezeigt. Das macht viel Hoffnung für das Rückspiel. Wir können es besser», so Gautschi. Sie habe ein sehr gutes Gefühl vor diesem entscheidenden Spiel.
Falls die Schweizerinnen den Sieg geschafft haben, wäre es erneut Historisch. Nach der erstmaligen Teilnahme an einer Europameisterschaft 2022 wäre es auch die WM-Premiere. Und falls es nicht klappt, stimmt diese besondere Rekord-Partie am Ostersamstag zuversichtlich für die Zukunft des Schweizer Frauenhandballs.