Förster steht Rede und Antwort beim Waldumgang in Zufikon
Rund 140 Zufiker trafen sich bei der Emauskapelle zum Waldumgang. Förster Urs Huber führte mit der Unterstützung seines Teams die Gruppe durch den Wald. Dabei stand vor allem die Aufforstung der ...
Förster steht Rede und Antwort beim Waldumgang in Zufikon
Rund 140 Zufiker trafen sich bei der Emauskapelle zum Waldumgang. Förster Urs Huber führte mit der Unterstützung seines Teams die Gruppe durch den Wald. Dabei stand vor allem die Aufforstung der Eiche und deren Zusammenhang unter anderem mit dem Klimawandel im Vordergrund.
Bei der Weihnachtsbaumkultur legte der Leiter des Forstbetriebs Zufikon, zu dessen Waldbewirtschaftungsgebiet auch der Zufiker Wald gehört, eine Pause ein. «Auf dieser Fläche, auf der jetzt noch die Christbäume und ein Strommast stehen, planen wir, die Eiche aufzuforsten», erzählte er. Da die Eiche zu den Bäumen gehört, die viel Licht brauchen, sei dieser Ort ideal, um Eichen anzusiedeln, sagte Urs Huber weiter. Die Hauptbaumarten Buche und Fichte leiden zunehmend an den Auswirkungen des Klimawandels. Vor allem die Trockenheit ist ein Problem. Durch sie sind viele Fichten geschwächt und können sich so schlechter gegen einen Befall des Borkenkäfers wehren. «Die Eiche hingegen erweist sich als sehr klimaresistent», erklärte Urs Huber. Unter anderem aus diesem Grund schaffen die Mitarbeiter des Forstbetriebs Zufikon den Eichen an einigen Standorten mehr Platz, sodass sie sich bestmöglich entwickeln können. Auf die Frage, ob diese Aufforstung der Eiche zu einer Monokultur führen könnte, antwortete Urs Huber, dass das Gegenteil der Fall sein werde, da man durch die Aufforstung ein besseres Gleichgewicht im Wald herstellen und somit die Biodiversität fördern könne. «Das Ziel ist, bis in zirka 30 Jahren etwa 30 Prozent Eichen zu haben», erklärte der Forstbetriebsleiter.
Biodiversität und Waldnutzung
Das Liegenlassen von Totholz spielt bei der modernen Forstwirtschaft eine grosse Rolle. Die toten Baumstämme bieten Nahrung und Lebensraum für die verschiedensten Organismen und tragen so zur Biodiversität des Waldes bei. Allerdings sollte man nicht zu viel Holz einfach vermodern lassen, betonte Urs Huber. Gerade angesichts des Klimawandels sollte man die Energie der Bäume vollumfänglich Nutzen. Besonders nachhaltig wäre, wenn man das Holz zuerst zum Bauen und erst später zum Heizen verwenden würde. Im Moment gehen jedoch lediglich etwa 30 Prozent der gefällten Bäume im Zufiker Wald an die Holzindustrie. Der Rest wird noch vor Ort zu Hackschnitzeln und Brennholz verarbeitet und dann als Heizstoff verwendet. «Es ist schön, dass das Holz wenigstens lokal genutzt werden kann und so öffentliche Gebäude und einige Häuser in der Gegend mit Heizenergie versorgt werden können», meinte der Forstbetriebsleiter. Der Verkauf von Industrieholz und Hackschnitzeln ist zwar nur knapp kostendeckend, Urs Huber verweist aber auch auf weitere Werte des Waldes: «Den Wert eines Waldes zu benennen, ist unmöglich. Er verbessert die Luftqualität, wandelt CO2 in Sauerstoff um und sorgt nicht zuletzt auch mit seiner Schönheit und Mystik für eine optimale Erholung», sagte er.
Engagement der Ortsbürger
Satte 90 Prozent des Zufiker Waldes befinden sich im Besitz der Ortsbürger von Zufikon. Nebst einigen weiteren Projekten für die Allgemeinheit kümmern sich die Ortsbürgerinnen und Ortsbürger von Zufikon auch um ihren Wald.
Sie finanzieren nebst der Instandhaltung der insgesamt 12 Kilometer Waldweg auch einen Teil des Vita-Parcours, der Grillplätze und der Sitzbänke, die den Waldbesuchern zur Verfügung stehen. Das neuste Projekt war ein Grillplatz mit Bänken, Tischen und einer grossen Feuerstelle direkt an der Reuss. Die Freude der Anwohnerinnen und der Anwohner über solche Projekte ist gross und so wurde der neue Grillplatz auch schon oft und gerne genutzt. --ssr