Bob, Weltcup: Melanie Hasler fährt in St. Moritz auf das Podest
Zweites Weltcuprennen, zweiter Podestplatz. Die Freiämter Bobpilotin Melanie Hasler ist in Topform. Ihren Heimauftritt in St. Moritz versüsst sie sich mit der Bronzemedaille. «Einfach nur ...
Bob, Weltcup: Melanie Hasler fährt in St. Moritz auf das Podest
Zweites Weltcuprennen, zweiter Podestplatz. Die Freiämter Bobpilotin Melanie Hasler ist in Topform. Ihren Heimauftritt in St. Moritz versüsst sie sich mit der Bronzemedaille. «Einfach nur schön», sagt die 25-Jährige.
Stefan Sprenger
«Die deutschen Schlitten sind da», sagt Melanie Hasler. Das dämpfte ihre Erwartungshaltung vor dem Weltcuprennen im Zweierbob St. Moritz. Denn die Deutschen sind auch aufgrund des Materials meist eine Klasse besser als der Rest der Welt. So fahren die Siegerin Laura Nolte und die Zweitplatzierte Lisa Buckwitz kein schönes Rennen, aber ein erfolgreiches. Doppelsieg für Deutschland. Doch beinahe wäre es Melanie Hasler gelungen, diese Dominanz zu durchbrechen.
Am vergangenen Wochenende schrieb Hasler einige schöne Geschichten. Der Bronzeplatz im Zweierbob ist nach dem 2. Rang mit dem Monobob in La Plagne ihr bereits zweiter Weltcup-Podestplatz in diesem Winter – und das im erst zweiten Rennen der Saison. Im Zweierbob ist es der insgesamt fünfte Podestplatz der Karriere. Geschafft hat sie dies mit Anschieberin Mara Morell (die ihre erste Medaille gewinnt). Morell ist erst auf diese Saison ins Team der Freiämterin gestossen. «Und deshalb freut mich das riesig für sie.» Was sie ebenfalls freut, war die riesige Unterstützung der Zuschauer. «Freunde, Familie, Bekannte, ich habe ihren Support aufgesogen und genossen. Ein Highlight», sagt Hasler.
Laufbestzeit im 2. Durchgang
Angefangen hat ihr Heimauftritt in St. Moritz mit vielen Fragezeichen. Bei ihrem Titel an den Schweizer Meisterschaften verletzte sie sich. Eine Muskelzerrung am Hamstring sorgte dafür, dass Hasler in der Vorbereitung nie Vollgas geben konnte (und wollte). Lieber auf Nummer sicher als eine gröbere Verletzung riskieren. «Ich habe mich geschont. Vor dem Start im Monobob war ich so nervös wie kaum zuvor. Ich hatte etwas Respekt davor, ob der Oberschenkel hält. Doch irgendwann sagte ich mir: «Egal. Das kommt schon gut. Vollgas.» Mit jener Einstellung schafft sie es im Monobob auf den 5. Rang. Das stimmte sie «irgendwie zufrieden». Doch irgendwie ist sie viel zu ehrgeizig, um sich mit Rang 5 zu begnügen. «Es wäre mehr möglich gewesen», sagt sie.
Einen Tag später beim Zweierbob beweist sie, wie viel möglich gewesen wäre. Nach dem 1. Lauf ist das Duo Hasler/Morell auf dem 3. Rang und kann im Finaldurchgang (mit Laufbestzeit) eine blitzsaubere Fahrt hinlegen und den Bronzeplatz verteidigen. Sie schafft es gar, die starke Konkurrenz aus Deutschland zu gefährden. Auf den 2. Rang fehlten nur 30 Hundertstel. «Ich habe den Schlitten fliegen lassen. Mit ganz viel Lockerheit ist mir eine tolle Fahrt gelungen», so Hasler.
Auch der Freund kämpft mit Deutschen
Wenige Wochen vor der Weltmeisterschaft in Winterberg (vom 19. Februar bis 3. März) ist die Freiämterin immer mehr eine heisse Medaillenanwärterin. Doch dafür muss sie an den deutschen Pilotinnen vorbeikommen. Dasselbe gilt auch für Haslers Lebenspartner Michael Vogt, ebenfalls Bobpilot. In St. Moritz holte auch er sich den 3. Rang im Zweierbob – vor ihm klassierten sich zwei Schlitten aus Deutschland.