Nein zu einer Steuererhöhung
18.11.2025 Widen, MutschellenWiden erlebte eine ruhige Gemeindeversammlung
Die Gemeindeversammlung von Widen verlief ohne ausschweifende Diskussionen. Trotzdem galt es, einige Fragen zu beantworten und über einen Antrag zur Steuererhöhung um 2 Prozent abzustimmen. Zudem wurden zwei ...
Widen erlebte eine ruhige Gemeindeversammlung
Die Gemeindeversammlung von Widen verlief ohne ausschweifende Diskussionen. Trotzdem galt es, einige Fragen zu beantworten und über einen Antrag zur Steuererhöhung um 2 Prozent abzustimmen. Zudem wurden zwei Gemeinderatsmitglieder verabschiedet.
«Laut Finanzplan haben wir wohl sicher bis 2035 Schulden. Sollten wir deshalb nicht den Steuerfuss um 2 Prozent erhöhen?», fragte ein Anwesender. Der zuständige Gemeinderat Beat Giger entgegnete, dass die Jahresergebnisse bisher immer besser als budgetiert waren, und sah deshalb keinen Sinn in einer Steuererhöhung. In seiner Haltung wurde er durch zwei weitere Personen gestützt: «Der Gemeinderat hat in den letzten 30 Jahren immer vorsichtig budgetiert. Eine Steuerfusserhöhung auf Vorrat macht für mich keinen Sinn», erklärte ein Stimmberechtigter. Auch eine weitere Person sah das so und erzählte gleich ein Beispiel: «Das Bevölkerungswachstum und die damit verbundenen höheren Gesamtsteuereinnahmen sind durch den Gemeinderat zurückhaltend vorausgesagt. Ich rechne mit höheren Steuereinnahmen.» Da am Antrag um eine 2-prozentige Erhöhung festgehalten wurde, stimmten die Anwesenden darüber ab und lehnten sie mit einer Gegenstimme ab. Somit gilt auch 2026 in Widen ein Steuerfuss von 75 Prozent.
Algenbildung im Gyrenbach
Schlank gingen alle anderen Anträge durch. Beim Traktandum über die Kreditabrechnung Sanierung Deponie und Offenlegung Gyrenbach erklärte eine Anwesende, dass sie im Bach viele Algenbildungen beobachtet und deshalb eine Nitratbelastung vermutet. «Könnte der Gemeinderat dem nachgehen?» Gemeindeammann Peter Spring versprach, sich des Themas anzunehmen und das Ergebnis über die Gemeindenachrichten zu kommunizieren. Der für das Gewässer zuständige Gemeinderat Christian Moser fügte an, dass sie die Nitratwerte nicht im Bach messen würden, dafür regelmässig an anderen Orten. «Bisher hatten wir keine Probleme.»
Drei Sanierungen von verschiedenen Leitungen in Quartierstrassen wurden genehmigt. Diese stehen alle im Zusammenhang mit dem Bau eines Fernwärmenetzes durch die AEW AG. «Es macht Sinn, dass wir jetzt sanieren, wenn diese Strassen sowieso aufgegraben werden», erklärte Christian Moser. Der Gemeinderat verfolge das Ziel, Leitungen aus Privatgrundstücken in die Strassenparzellen zu legen.
Das werde bei diesen Projekten berücksichtigt. Ein Anwohner des Zelgäcker wollte wissen, ob der dort von den Anwohnern einst bezahlte Verbundsteinbelag nach erfolgten Massnahmen wieder eingebaut wird. Das sei seine Bedingung für sein Ja an dieses Projekt. «Wir klären ab, ob das mit dem jetzigen Kredit möglich ist», versprach Peter Spring. Der Anwohner bemerkte, dass dies wohl möglich sei, weil aus seiner Erfahrung Verbundsteine nicht teurer als sonstige Beläge sind.
Probleme gelöst
Der Gemeindeammann Peter Spring durfte verschiedene Kommissionsmitglieder und Abgeordnete aus ihren Diensten verabschieden. Besonders schwer fiel es ihm, zwei Gemeinderatsmitgliedern Adieu zu sagen. Gemeinderat Beat Giger amtete seit acht Jahren, Fabienne Rousselot seit fünf Jahren. «Beat Giger hat eine klassische Gemeinderatskarriere in Widen durchlaufen. Er war zuerst vier Jahre in der Steuerkommission, dann elf Jahre in der Finanzkommission und anschliessend Gemeinderat. Er suchte nie das grosse Rampenlicht, zeichnete sich durch eine hohe Fachkompetenz und Verlässlichkeit aus.»
Ebenfalls nur lobende Worte hatte Peter Spring für Fabienne Rousselot. «Du hast das Ressort Schule übernommen, als es an der Widener Primarschule Probleme gab. Mit deiner Persönlichkeit und Fachkompetenz hast du mitgeholfen, dieses Problem zu lösen – und das auch mal gegen die Lehrer. Heute ist unsere Schule in einer guten Verfassung.» Allerdings habe es danach an der Kreisschule Mutschellen begonnen zu kriseln. Beiden Gemeinderatskollegen wünschte er nur das Beste für die Zukunft. --rwi
Die Beschlüsse
An der Einwohnergemeindeversammlung in Widen nahmen 90 von 2603 Stimmbürgerinnen und -bürger teil.
Sie fassten folgende Beschlüsse: 1. Ja zum Protokoll vom 12. Juni. – 2. Ja zur Zusicherung des Gemeindebürgerrechts an zwei Personen. – 3. Ja zur Kreditabrechnung Sanierung Deponie und Offenlegung Gyrenbach. – 4. Ja zum Kredit von 650 000 Franken für die Sanierung der Wasserleitung Kelleräckerstrasse Nord (Kelleräckerweg– Dorfstrasse). – 5. Ja zur Sanierung der Wasserleitung Kelleräckerstrasse Süd für 325 000 Franken. Ja zur Sanierung der Abwasserleitung und zum Neubau der Sauberwasserleitung Kelleräckerstrasse Süd für 275 000 Franken. – 6. Ja zur Sanierung der Wasserleitung Zelgäcker für 410 000 Franken. Ja zur Sanierung der Abwasserleitung und zum Neubau einer Sauberwasserleitung Zelgäcker für 785 000 Franken. – 7. Ja zum Verpflichtungskredit über 1,109 Millionen Franken für das Vorprojekt zum Ausbau der Kläranlage Bremgarten und die Abklärung möglicher Integration der Kläranlage Kelleramt am Standort Bremgarten (Anteil Widen 88 900 Franken). – 8. Grosses Mehr Nein zu einer Ja-Stimme zum Antrag, den Steuerfuss um 2 Prozent zu erhöhen. Ja zum Budget 2026 mit einem unveränderten Steuerfuss von 75 Prozent. – 9. Ja zur Revision der Satzungen des Gemeindeverbandes Regionale Alterszentren Bremgarten, Mutschellen, Kelleramt. --rwi

