Musical ist ihr Leben
08.11.2024 BremgartenJoy Knecht bei «Billy Elliot – Das Musical»
Joy Knecht aus Unterlunkhofen wohnt heute in Bremgarten. Ihr grosser Wunsch, bei der deutschen Inszenierung von «Billy Elliot – Das Musical» dabei zu sein, wurde erfüllt.
...Joy Knecht bei «Billy Elliot – Das Musical»
Joy Knecht aus Unterlunkhofen wohnt heute in Bremgarten. Ihr grosser Wunsch, bei der deutschen Inszenierung von «Billy Elliot – Das Musical» dabei zu sein, wurde erfüllt.
Ihr Engagement, in der Truppe mit dabei zu sein, wird gekrönt durch ihre Mitarbeit im Kreativteam. Nun hofft die junge Musicaldarstellerin, dass die Produktion beim Publikum gut ankommt und die Spielzeit sogar verlängert werden kann. «Ich hoffe und wünsche mir, dass die Schweizer Bevölkerung wertschätzt, was wir in Zürich machen, und die Show besucht.» Bei einem Erfolg würde die Produktion bis in den Sommer verlängert oder eine zweite Spielzeit würde im kommenden Jahr angehängt. Dies ist vorerst Wunsch und Hoffnung.
Denn ein Engagement in einer Company ist nicht selbstverständlich. Da heisst es, jedes Mal von Neuem zu einem Casting anzutreten. Die Schweiz ist kein typisches Musical-Land, so geniesst sie es, bei dieser Produktion in ihrer Heimat im Freiamt wohnen zu können. --vaw
Ihre Passion ist das Musical
Joy Knecht aus Bremgarten ist im Musical «Billy Elliot – Das Musical» in Zürich aktiv und kreativ dabei
Die Freiämter Musical-Darstellerin Joy Knecht ist Mitglied des «Billy Elliot»-Ensembles. Als Dance Captain und Mitglied des Kreativteams trägt sie mit zum Erfolg der ersten deutschen Inszenierung bei, die seit Anfang November in Zürich läuft.
Mit 24 Jahren ist Joy Knecht aus Unterlunkhofen, welche heute in Bremgarten wohnt, Dance Captain, Mitglied des Kreativteams und «Swing» zugleich in «Billy Elliot – Das Musical», das in Zürich erstmals auf Deutsch aufgeführt wird. Als Dance Captain leitet sie die Proben der Tänzer und Tänzerinnen, gehört zusätzlich zum Kreativteam, in dem sie für den Cast verantwortlich ist.
Sie arbeitet mit namhaften Profis aus der Musicalszene wie dem West-End-Regisseur Mitch Sebastian zusammen. «Ich bin da so reingerutscht», sagt sie bescheiden zu ihrem Erfolg. Sie und ihre Cast-Mitglieder, so werden Musical-Ensembles genannt, wurden aus 800 Bewerberinnen ausgewählt.
«Wir übernehmen die Originalshow vom Broadway und West-End und passen diese auf die Schweizer Bühne an.» Dazu hat sie als Leiterin Stepptanz die vier Steppnummern im Stück choreografisch einstudiert. Seit Probebeginn Anfang September ist sie dafür zuständig, dass die Mitglieder des Ensembles ihre Tänze lernen, und das in einem hohen Perfektionsgrad.
Von der Pike auf gelernt
Noch vor einem Jahr war sie Absolventin am «Institute of the Arts» in Barcelona, die ein Ableger der englischen «Liverpool John Moores University» ist. Schon während ihrer Ausbildung wurde sie als Dance Captain im Stück «Holiday Inn» eingesetzt. Doch die Arbeit im aktuellen Musical in der Maag-Halle in Zürich ist laut ihrer Aussage «um einiges grösser als die Arbeit während ihrem Bachelor-Studium».
Seit Anfang Jahr unterrichtete sie die sechs Jungen im Alter von ungefähr 12 Jahren, damit diese fit für ihre Hauptrollen als «Billy Elliot» und seinen Freund «Michael» sind. «Billy Elliot ist als Hauptdarsteller im Musical rund zweieinhalb Stunden auf der Bühne». Daher mussten die Artisten zuerst Kraft, Ausdauer und Technik lernen, damit sie ihren Part als Tänzer oder Ballett-Junge überzeugend spielen können. Diese Arbeit hat der jungen Musical-Darstellerin Joy Knecht zuerst etwas Angst gemacht. Doch schon bald hatte sie unheimlich Freude, die Buben auszubilden und mit ihnen zu arbeiten. «Alle haben eine Passion dafür, was wir machen, und das gibt so viel zurück.» Wenn sie heute sieht, was die Jungtalente dank der gemeinsamen Arbeit auf der Bühne zeigen, ist sie auch stolz, dass sie ihnen dies vermitteln konnte.
Sie kennt das Stück durch und durch
Damit nicht genug. Joy Knecht ist auch «Swing». Das bedeutet, dass sie alle Frauenrollen tanzen, spielen und singen kann. Wenn immer jemand aus dem Ensemble ausfällt, rutscht sie nach. An diesen Abenden spielt sie dann eine der grösseren Frauenrollen wie zum Beispiel die Mutter der Unionsführerin. Ansonsten ist sie bei der Aufführung in kleineren Rollen im Ensemble dabei.
Da kann es schon sein, dass am Vormittag das Telefon läutet und jemand sagt. «Sorry, ich bin krank, kannst du meinen Part übernehmen?» Nicht verwunderlich ist daher, dass die Freiämterin sagt: «Mein Hirn ist zurzeit wie ein Schwamm, ich nehme alles auf.»
Sie kennt das Stück und die Inszenierung aus dem Effeff. «Ich weiss genau, was wann kommt oder wo was passieren muss.» Gut dabei ist, es fällt ihr leicht, zu lernen und sich Texte zu merken, dies unterstützt ihren Einsatz als «Swing».
Chance, zu erfahren, wie das Business läuft
Rund zwei Monate liefen die Proben für das Stück in der Maag-Halle in Zürich. Die Zeit war intensiv und zum Teil waren es sehr lange Tage. Bis Stimme, Choreografie und Tanz so zusammen verflochten waren, dass das Stück zur Aufführung bereit war. «Swing» und Dance Captain zu sein, bringt in so einem Moment eine riesige Challenge. Doch Knecht sieht das als unglaubliche Chance. Sie erfährt, wie das Business läuft, und kann viele Erfahrungen sammeln.
Weiter habe ihr die Wertschätzung der Kolleginnen und Kollegen in dieser anspruchsvollen Zeit viel Kraft gegeben. Da nimmt man dann sechs Zwölf-Stunden-Tage über eine längere Zeit hin und widmet sich am siebten Tag einzig der Erholung. Doch nun freut sie sich auf die Spielzeit und hofft, dass das Engagement des Ensembles bei der Bevölkerung gut ankommt. Und natürlich, dass ihre Spielzeit, die vorerst bis April läuft, eventuell verlängert wird. --vaw



