Mit viel Spass Geschichten erfinden
31.07.2025 Kommende Events, WohlenVon wegen verstaubt
Premiere des Circus Monti am 8. August
Ein mysteriöses Brockenhaus bildet den Schauplatz des neuen Programms. Hier stehen verstaubte Spiegel, verblichene Gemälde und einst edle Schuhe und warten auf neue Besitzer. Doch es ist ...
Von wegen verstaubt
Premiere des Circus Monti am 8. August
Ein mysteriöses Brockenhaus bildet den Schauplatz des neuen Programms. Hier stehen verstaubte Spiegel, verblichene Gemälde und einst edle Schuhe und warten auf neue Besitzer. Doch es ist keine tote Materie. All diese Gegenstände sind voller Erinnerungen und Geschichten. In einer Welt zwischen Traum und Wirklichkeit transferiert eine Gruppe Artisten die Geschichten in die Realität. Im Zirkus erhalten die Gegenstände ein zweites Leben. Dies also der rote Faden des neuen Monti-Programms. Ausgerollt haben ihn zwei alte Bekannte: Andreas Manz und Bernard Stöckli. «Wir finden Besuche in der Brockenstube immer spannend», erzählt Stöckli. --chh
Das Team des Circus Monti im Proben-Endspurt – Premiere am 8. August
Andreas Manz und Bernard Stöckli sind zwei bekannte Gesichter im Circus Monti. Unterstützung erhalten sie in diesem Jahr durch Vincent Jutras, den «Influencer für den Spass», wie sie ihn bezeichnen.
Chregi Hansen
Die Stimmung ist wie immer gut beim Medientermin kurz vor der Premiere. Auch wenn es noch viel zu tun gibt, wie Direktor Johannes Muntwyler betont. «Wir sind noch nicht so weit, wie es sonst der Fall ist», erklärt er. Nicht, weil man es verlauert habe die letzten Monate, «sondern weil es auf technischer Seite viel Neues gibt diesmal».
Die vielen Veränderungen rund um die Manege sind das eine (siehe Artikel unten). Aber dass das Programm noch nicht bis zur letzten Nummer perfekt daherkommt, hat auch mit der Arbeit von Andreas Manz und Bernard Stöckli zu tun. Das Clownduo der Compagnia Due hat dieses Jahr die künstlerische Leitung inne. Bereits zum zweiten Mal für den Circus, daneben waren die beiden auch zweimal für das Varieté zuständig. «Es ist für uns wunderbar, in dieser Atmosphäre und mit all diesen tollen Leuten etwas zu gestalten», betont Stöckli. Wichtig ist den beiden dabei, die Künstler einzubeziehen. «Die neue Generation von Artisten ist nicht auf eine Disziplin fixiert, sondern sie sind vielseitig begabt, das wollen wir ausnutzen», ergänzt Manz.
Im Brockenhaus warten die Erinnerungen
Das neue Programm spielt in einem Brockenhaus. Hier stehen all die alten, verstaubten und oft schon vergessenen Gegenstände, die bei den früheren Besitzern nicht mehr gefragt sind. «Das Brockenhaus ist der ideale Schauplatz für eine wunderbare Story. Denn alles, was hier steht, hat eine Geschichte und weckt allenfalls Erinnerungen. Diese wollen wir im Programm darstellen», erklärt Bernard Stöckli. So entwickelt sich in der Manege ein Spiel zwischen Fantasie und Wirklichkeit. Und dabei sei auch die Fantasie der Artisten gefragt. Sie dürfen sich in die Geschichten einbringen, ihre eigene Fantasie nutzen. «Es macht Spass, mit ihnen zu arbeiten, sie sind alle sehr mutig und innovativ», lobt Andreas Manz.
«Bric Brac» nennt sich das neue Programm. Der Begriff stammt aus dem Französischen und bezeichnete ursprünglich eine Ansammlung kleiner Sammelgegenstände. Heutzutage sind damit Gegenstände von geringem Wert gemeint, die man auf Flohmärkten findet. Oder eben in Brockenstuben. In eine solche wird auch die Manege verwandelt, viele alte Gegenstände bilden das Bühnenbild. «Wir haben sie auf den verschiedensten Portalen gesucht und angeschafft», erklärt Mario Muntwyler. Und die Arbeit sei nicht abgeschlossen. Brockenstuben sind meist überstellt und reich dekoriert, dies soll in den kommenden Tagen auch im Zelt noch passieren. Die Zeit reicht dafür.
Alle sollen Spass haben
Mehrfach betonen Manz und Stöckli den Begriff «Spass». Und Spass soll es machen. Dem Publikum. Aber auch den 12 Künstlern und Künstlerinnen, die wie immer aus den verschiedensten Ländern stammen. «Sie sollen Spass haben an dem, was sie tun. Für einige ist es das erste grosse Engagement nach der Ausbildung, es soll eine gute Erfahrung sein», sagt Stöckli. Damit dies der Fall ist, dafür sorgt auch Vincent Jutras. Der Kanadier ist für die Choreografie zuständig. Jutras war 2019 als Artist dabei, als die Compagnia Due erstmals Regie führte, die drei kennen sich also bestens. «Ich bin happy, jetzt hier zum Team zu gehören», sagt er. Seine Aufgabe sei es, die Geschichten in Bewegung zu transferieren. Zudem sei er für die gute Stimmung zuständig. «Er ist sozusagen der Influencer für den Spass», macht Stöckli deutlich.
Intensiv haben Leitung und Artisten in den letzten Wochen geprobt. Dabei viel ausprobiert. Das meiste steht schon, einiges wird in den kommenden Tagen noch entstehen. «Es geht in diesen Tagen vor allem auch darum, das ganze Programm zu verfeinern», macht Manz deutlich. Aktuell wird an vielen Details gefeilt. Dazu gehört auch das Zusammenspiel mit der Band und dem Lichtoperateur, diesen Job hat erstmals Jasper Baan Hofmann. Zu seinem Leistungsausweis gehören etwa das Festival da Jazz St. Moritz, das Seenachtfest in Rapperswil-Jona sowie Einsätze in verschiedenen Eventlocations. Für die Kostüme ist zum zweiten Mal nach 2023 Barbara Tschumi zuständig. Auch diese sollen den besonderen Charme der Brockenstuben aufnehmen. Für die Musik ist mit dem Wohler Lukas Stäger ein bekanntes Gesicht zuständig. Schon zum sechsten Mal komponiert er den Soundtrack des neuen Programms. «Diesmal haben wir auch neue Instrumente dabei», verrät er.
Kein Monti in der Manege
Die Vorfreude ist bei allen Beteiligten spürbar. Aber auch die Erwartungen sind hoch. Die letztjährige Jubiläumstour war ein riesiger Erfolg. «An diesen wollen wir anknüpfen», betont Direktor Johannes Muntwyler. Für einmal ohne ein Mitglied des Circus Monti in der Manege. Mario Muntwyler verzichtet dieses Jahr auf einen Auftritt. «Das ist eine ungewöhnliche Situation für mich», betont er. Umso mehr freut er sich, als Teil des Teams mit auf Tour zu gehen und hinter den Kulissen zu wirken. Und noch mehr freut er sich, dass es bald losgeht. «Die letzten Wochen waren sehr anspruchsvoll. Aber am 8. August sind wir alle bereit», verspricht er.
Vorverkauf: www.circus-monti.ch