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29.11.2024 Region BremgartenAuch Fi-Gö sagt Ja zum Reusssteg
Eine weitere Hürde ist genommen. Nachdem der Küntener Souverän letzte Woche den Verpflichtungskredit für die Ausarbeitung des Bauprojekts Fussgängersteg über die Reuss bewilligt hat, taten es ihm die ...
Auch Fi-Gö sagt Ja zum Reusssteg
Eine weitere Hürde ist genommen. Nachdem der Küntener Souverän letzte Woche den Verpflichtungskredit für die Ausarbeitung des Bauprojekts Fussgängersteg über die Reuss bewilligt hat, taten es ihm die Stimmberechtigten von Fischbach-Göslikon gleich. Gemeinderätin Claudia Long zeigt sich erleichtert. Auch ihr Kollege aus Künten, Ammann Daniel Schüepp, ist froh über die positive Ausgangslage. --sab
Stimmberechtigte bewilligen Kredit für Ausarbeitung des Bauprojekts Fussgängersteg über die Reuss
Mit einem solch klaren Ja für die Weiterarbeit am Projekt Reusssteg hätte wohl niemand gerechnet. Doch die Fi-Göler zeigten sich einig: Mit 90 Ja- zu 12 Neinstimmen nahmen sie den Antrag für einen Verpflichtungskredit von 112 500 Franken deutlich an.
Sabrina Salm
Das Thema Reusssteg, der die Gemeinden Künten und Fischbach-Göslikon verbinden soll, bewegt. Schürt die Emotionen – bei Gegnern wie auch Befürworter. Und so äusserten sich auch einige zum Projekt an der «Gmeind» von Dienstag. «Seien wir heute Abend mutig und sagen wir Ja zum Reusssteg», fand ein Votant. «Wir haben dem Gemeinderat vor sieben Jahren den Auftrag gegeben, die Machbarkeit zu prüfen. Nun haben Sie ein wunderbares Projekt in Aussicht, das gut in die Landschaft passt. Die Einverständnisse von Naturschützern und dem Kanton liegen vor. Sagen wir nun, nachdem wir schon A gesagt haben, auch B.» Ein anderer Redner fand: «Der Steg ist eine Chance und Aufwertung für Fischbach-Göslikon.» Es sei ein Projekt mit und für die Region, von dem alle profitieren, fand ein weiterer Befürworter.
Mehraufkommen von Verkehr und Touristen oder mehr Abfall – «wollen wir das?» – fragte sich hingegen die Gegenseite. Um die Finanzen von Fi-Gö stehe es nicht rosig. Und auch wenn die Kosten für den Steg weniger werden, weil Sponsorengelder miteinfliessen, werden die zukünftigen Mehrkosten für Rangerdienst, Polizei oder den Abfall auf der Tasche der Gemeinde liegen. Das Geld für den Reusssteg solle lieber in die Schulraumplanung investiert werden. Wieder andere störten sich daran, dass die Gemeinde von Umweltverbänden wegen dem Landabtausch «erpresst» wurden. Das Gefühl von Erpressung wurde auch bei der Erklärung, dass der ökologische Ausgleich von Gesetzes wegen sein muss, nicht weniger.
Nach den sachlichen Argumenten beider Seiten, schritt der Gemeinderat zur Abstimmung. Und diese fiel deutlich für die Weiterplanung der Fussgängerbrücke über die Reuss aus. Künten hat bereits letzte Woche Ja zum Reussteg gesagt. «Wir sind erleichtert. Die Zustimmung motiviert, nun in die nächste intensive Arbeitsphase zu gehen», sagt die zuständige Gemeinderätin Claudia Long. Und auch Küntens Gemeindeammann Daniel Schüepp, der als Gast die «Gmeind» in Fischbach-Göslikon mitverfolgte, ist glücklich. Jetzt gehe es auf Sponsorensuche und an die Ausarbeitung des Projekts, damit im Sommer 2025 «hoffentlich» die nächste positive Entscheidung anstehe. Denn dann wollen die beiden Gemeinden mit dem Baukredit vor den Souverän treten.
Kosten im Auge behalten
Zu genehmigen waren von den Stimmberechtigten von Fischbach-Göslikon weiter Kreditabrechnungen. Drei der fünf vorgestellten Abrechnungen weisen Unterschreitungen auf. Zwei jedoch teils massive Überschreitungen. So etwa die Rechnung der Schulraumplanung 2. Phase. Im Rahmen der Schulraumplanung wurde irrtümlich die Phase 1 mit Kosten von rund 46 000 Franken der Phase 2 zugeordnet. Die erste Phase war 2022 mit 30 000 Franken budgetiert. Die tatsächliche Kreditüberschreitung in der Phase 2 beträgt somit rund 40 000 Franken. Mit 82 912.85 Franken Mehrkosten schliesst die Gesamtrevision der Nutzungsplanung Siedlung und Kulturplan (NUPLA) ab. Gründe seien Mehraufwände aufgrund geänderter übergeordneter Vorgaben oder kommunaler Problemstellungen sowie Rückweisung der Hangkantenregelung an der Einwohnergemeindeversammlung 2021. Finanzkommissionspräsident Ruedi Koch bestätigte die Richtigkeit der Rechnungen, rief allerdings erneut zu mehr Kostendisziplin auf. «Die Kosten müssen bei Projekten dringend besser im Auge behalten werden», forderte er.
Ebenfalls auf der Traktendenliste war der Gestaltungsplans Unterdorf – dies zum zweiten Mal: Bereits an der vergangenen Sommer-«Gmeind» beantragte der Gemeinderat einen Zusatzkredit von 148 578 Franken, damit der Gestaltungsplan Unterdorf zu einem Ende kommt. Doch das Projekt war für den Grossteil des Stimmvolks zu unsicher. Sie wollten mehr Fakten und Planungssicherheit und wiesen den Antrag darum zurück. Nun brachte der Gemeinderat den gleichen Antrag nochmals. Einziger Unterschied: alles war transparenter, vollständiger und verständlicher dargelegt. Das anerkannte auch der Fiko-Präsident, der im Sommer den Antrag auf Rückweisung stellte. «Der Gemeinderat hat die Mängel von damals aufgenommen und den Wunsch nach mehr Informationen über das Projekt umgesetzt», fasste Koch zusammen. Er hatte nur noch eine Bitte an den Gemeinderat: «Bitte macht nie mehr so einen Quatsch.»
So findet ein Projekt, das sich seit 2017 in Arbeit befindet, sein Ende und der Gestaltungsplan schafft die Voraussetzung für eine hochwertige Siedlungsqualität für das wichtige Schlüsselgebiet von Fischbach-Göslikon.
Eine Herkulesaufgabe
Gemeindeammann Renate Ballmer präsentierte das Budget 2025 mit einen Ertragsüberschuss von 21 660 Franken. «Wir haben zirka 1000 Positionen angeschaut und hinterfragt. Rund 75 Prozent sind fremdbestimmt. Also haben wir darauf geachtet, dass wir die wenigen Prozente, die wir selber beeinflussen können, nicht überziehen», erklärt Ballmer. Die Budgetzusammenstellung sei eine Herkulesaufgabe. «Die uns dieses mal nicht schlecht gelungen ist», findet sie. Nicht so gut sieht es bei der Wasserversorgung aus. Hier muss im Sommer eine Erhöhung beantragt werden. Ebenso reicht das Geld bei der Abfallbewirtschaftung nicht aus. Die Gebühren werden bereits im Januar erhöht.
Die Fiko lobte die Arbeit des Gemeinderats. «Letztes Jahr hatten wir noch grosse Mühe. Auch jetzt noch rufen wir zur Sorgfalt auf. Doch es wurde viel aufgeräumt und Transparenz geschaffen. Es hat sich spürbar verbessert.»
Vizeammann verabschiedet
Nach siebenjähriger Tätigkeit im Gemeinderat von Fischbach-Göslikon und zuletzt als Vizeammann, demissioniert Thomas Rohrer auf Ende Jahr. Er wurde von Renate Ballmer gebührend verabschiedet. «Er ist im positiven Sinne ein Politiker durch und durch.» Mit seiner ruhigen, bedachten Art, liessen seine Ratskollegen ihn nur ungern gehen. «Danke für deinen Einsatz für unsere Gemeinde.» Zum neuen Vizeammann wurde Martin Iten gewählt. Begrüsst wurde schliesslich noch der 22-jährige Pascal Stahl, der für Rohrer in den Gemeinderat nachrückt und sich bereits heute auf eine gute Zusammenarbeit in der Exekutive und mit dem Souverän freut.
Die Beschlüsse
Von 1111 Stimmberechtigten in Fischbach-Göslikon nahmen deren 112 an der «Gmeind» in der Mehrzweckhalle Loren teil. Sämtliche Beschlüsse unterstehen dem fakultativen Referendum. Es wurde Folgendes bestimmt: 1. Einstimmiges Ja zum Protokoll. – 2. Kreditabrechnung: a) Schulraumplanung 2. Phase; b) «NU-PLA»; c) Sanierung Erschliessung Langfohrenstrasse; d) Sanierung Wygartenstrasse; e) Netzwasserleitung Mellingerstrasse. – 3. Zustimmung (90 Ja- zu 12 Neinstimmen) zum Verpflichtungskredit von 112 500 Franken (Anteil Fischbach-Göslikon) für die Ausarbeitung des Bauprojekts Fussgängersteg Fischbach-Göslikon/ Künten (finanziert über den Mehrwertfonds). – 4. Mit 92 Ja- zu 2 Neinstimmen wurde der Zusatzkredit von 148 600 Franken für die Ausarbeitung des Gestaltungsplans Unterdorf genehmigt; – 5. Zustimmung (91:3) gab es für den Verpflichtungskredit für die Umsetzung des ICT-Konzepts Schule FischbachGöslikon (jährlich wiederkehrende Leasing-Kosten); – 6. Grossmehrheitlich wurde das Budget 2025 mit einem Gemeindesteuerfuss von 109 Prozent gutgeheissen. --sab