Mit Schrecken erfreuen
31.10.2024 Mutschellen, WidenNichts für schwache Nerven
In Widen sorgt das Haus der Familie Heusser für besonderen Halloween-Spass
Immer am 31. Oktober verwandelt sich das Haus von Manuela und Steven Heusser in eine Spuk-Arena und zieht dabei mehr und mehr Besucher ...
Nichts für schwache Nerven
In Widen sorgt das Haus der Familie Heusser für besonderen Halloween-Spass
Immer am 31. Oktober verwandelt sich das Haus von Manuela und Steven Heusser in eine Spuk-Arena und zieht dabei mehr und mehr Besucher an. In diesem Jahr stellen sie erstmals eine Bar für die Gäste auf.
Sabrina Salm
Hier wird gehämmert, da die Särge in Position gebracht und die hässlichen Fratzen aufgestellt. Skelette werden aufgehängt und Spinnennetze drapiert. Und überall liegen Leichenteile und andere schaurige Utensilien herum. Bereits seit Sonntag geht es im Haus der Familie Heusser zu und her wie in einem Bienenstock. Die Vorbereitungen auf den Abend des 31. Oktober laufen auf Hochtouren. Dann ist Halloween und der grosse Horrorspass beginnt. Wer sich am Gruselfest so richtig erschrecken will, ist an der Höckleri 7 in Widen genau richtig.
«Es ist jedes Jahr grösser geworden», erzählen Manuela (50) und Steven (48) Heusser. Bereits zum fünften Mal nehmen sie den Aufwand nur für einen Abend auf sich und verwandeln ihr Haus in eine andere Welt voller Grauen und Düsternis. Dabei waren sie selber vorher gar keine Halloween-Fans. «Erst durch unsere Kinder haben wir an diesem Fest Blut geleckt», lachen sie.
Noch mehr Schreckmomente
Die fünfköpfige Familie, die sich an Halloween zum Ziel gesetzt hat, Angst und Schrecken zu verbreiten, ist aber nicht alleine. «Wir haben zig Freunde, die mithelfen und sich richtig ins Zeug legen», erzählt Manuela Heusser. Nicht
nur im Vorhinein, auch spielen sie tragende Rollen während des Gangs durch die Gruselbahn. Gut zehn Personen sorgen dafür, dass selbst hartgesottenen Gruselfans an der einen oder anderen Stelle die Nackenhaare stehen. In diesem Jahr erwarten die Besucherinnen und Besucher noch mehr Bauten, eine längere Route und noch mehr Schreckmomente. Die Nerven können dann an der eigens eingerichteten Bar mit einem Getränk oder mit einer Gerstensuppe beruhigt werden.
An Halloween wird das Zuhause der Familie Heusser aus Widen zum Gruselhaus
Bereits zum fünften Mal verwandelt sich das Haus von Steven und Manuela Heusser an Halloween zu einer Geisterbahn. Jeweils zehn Personen sind an diesem Abend im Dauereinsatz, um Besucherinnen und Besucher das Fürchten zu lehren. Mittlerweile ist das «Horrorhaus» über die Dorfgrenzen hinaus bekannt.
Sabrina Salm
Heute ist Halloween, die Nacht der Geister und Gespenster. Der alte irische Brauch, der in den Vereinigten Staaten gross geworden ist, findet Jahr für Jahr auch in der Schweiz mehr Begeisterte, die gruselig verkleidet von Haus zu Haus ziehen und «Süsses oder Saures» verlangen. Oder auch solche, die zu Hause ein wenig gruseliges Dekor platzieren. Und dann gibt es da noch die Familie Heusser aus Widen.
Wenn, dann richtig
Seit einigen Jahren schmücken sie ihr Grundstück nicht nur mit einigen Kürbissen und klappernden Skeletten vor der Haustür, sondern greifen zu viel grösseren Massnahmen, um für Schrecken und Grusel in der Nacht vor Allerheiligen zu sorgen. Sie verwandeln ihr Eigenheim zu einem Horrorhaus und Süsses gibt es für die Besucherinnen und Besucher erst, wenn sie die Gruselstrecke, bei dem durchaus plötzlich ein Arm zugreifen könnte, absolviert haben.
«Wir hielten lange Zeit gar nichts von dem Halloween-Hype», erzählen Manuela und Steven Heusser. «Doch unsere Kinder wollten unbedingt, dass wir unser Haus für den 31. Oktober dekorieren und uns verkleiden.» Also liessen sich die Eltern von den heute 12- und 14-jährigen Töchtern und dem Sohn (18) überzeugen. «Aber wenn wir was machen, dann richtig», gab Vater Steven die Parole bekannt. Und so entstand die Idee, neben einer privaten Halloweenparty, die klingelnden Hausbesucher mit einem ordentlichen Schrecken willkommen zu heissen.
Vieles wird selbst gebaut
Für den ersten Halloween-Event wurden kräftig Dekorationen im vierstelligen Betrag eingekauft. Inzwischen haben die Heussers einen reichen Fundus an Requisiten zusammengetragen. «Jedes Jahr kommen wieder einige Elemente dazu. Und Spinnennetze müssen ja auch immer wieder neu gekauft werden», erzählt Manuela Heusser. Ebenfalls wird fleissig gebastelt und gebaut. Ob Särge oder Grabsteine, vieles ist in Eigenregie entstanden. «Wir haben viele treue Helferinnen und Helfer, die uns mit Material, dem Aufbau und anderem unterstützen.» Viele von ihnen nehmen sich auch zwei, drei Tage frei, um aufzustellen und um sich zu verkleiden und für Gruselmomente zu sorgen. «Einige von uns, sind drei Stunden am Stück am hin und her Springen, um verschiedene Positionen einzunehmen. Alle legen sich richtig ins Zeug», berichtet Steven Heusser und ergänzt: «Ohne sie wäre es gar nicht möglich.» Neben all den Bauten sorgen auch Licht und Soundeffekte für das richtige Ambiente.
Viel Herzblut und etliche Arbeitsstunden werden für diesen einen Abend im Jahr investiert. Seit Sonntag herrscht nun eine Baustelle im Haus der Heussers. «Der Aufwand ist riesig», geben die Unternehmer zu. Und warum nehmen sie diesen auf sich? «Für die Freude der Besuchenden und vor allem diejenige der Kinder. Wenn sie herkommen und Spass haben, bedeutet uns das unheimlich viel.»
Der Gruselspass hat die Runde gemacht
Es hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass man sich in der Höckleri 7 in Widen so richtig erschrecken kann, dass einem das Herz in die Hose rutscht. Und so kommen Leute nicht nur aus der Nachbarschaft, um sich ein Bild zu machen. Über 100 Süssigkeitsäckchen haben sie letzten Jahr verteilt, rund 150 stehen für heute bereit. «Diese Resonanz und Wertschätzung ist sehr schön und motiviert uns natürlich.» Die Familie weist darauf hin, dass ihr Gruselhaus für ganz kleine Kinder nicht konzipiert ist. Manuela Heusser: «Es ist empfehlenswert, dass Kinder unter zehn Jahren die Tour in Begleitung eines Erwachsenen machen.» Für dieses Jahr haben sie sich noch mehr vorgenommen. Eine neue Route führt erstmals durch die Garage ins Haus sowie auf die Terrasse und in den Garten. Die Gruselstrecke ist länger als sonst und wird mit viel Unerwartetem für Überraschungen sorgen. Nichts für schwache Nerven also.
Ab 18.30 Uhr wird das Garagentor geöffnet und der «Horror» beginnt. Der Besuch ist kostenlos, gegen einen Batzen als Dank ins aufgestellte Kässeli haben die Macher des Horror-Hauses aber nichts. Ihre private Halloweenparty ist nun auch für auswärtige Gäste geöffnet. Wer sich also vom Schreck bei einem Getränk oder einer Suppe erholen will, kann das in der neu eingerichteten Bar tun. «Wir freuen uns auf viele Gäste, die sich trauen, uns zu besuchen.»