Mit Kampf eine Runde weiter
19.09.2025 Sport, FussballAG-Cup: Der FC Muri muss in die Verlängerung – und nun nach Wettingen (Sa, 18 Uhr)
Der FC Muri schafft mit einem beeindruckenden Auftritt gegen Ligakonkurrent Schöftland den Einzug in die nächste Cup-Runde. Am Anfang zeigten die Freiämter ...
AG-Cup: Der FC Muri muss in die Verlängerung – und nun nach Wettingen (Sa, 18 Uhr)
Der FC Muri schafft mit einem beeindruckenden Auftritt gegen Ligakonkurrent Schöftland den Einzug in die nächste Cup-Runde. Am Anfang zeigten die Freiämter fussballerische Klasse und am Ende eine tolle Moral. Am Samstag (18 Uhr) folgt das Auswärtsspiel beim 2.-Liga-Topteam FC Wettingen.
Kurz nach 22.30 Uhr war es amtlich: Die Klosterdörfler sind unter den 16 Mannschaften im Aargauer Cup. Es war ein rechtes Stück Arbeit, und auf die Verlängerung hätten die Murianer gerne verzichtet. «Den Elfmeter gegen uns hätte es meiner Meinung nach gar nicht geben dürfen, und dann wäre die Partie wahrscheinlich nach 90 Minuten entschieden gewesen», analysiert Muri-Trainer Alain Schultz den Spielverlauf.
So aber kommen die Gäste aus Schöftland nach 66 Minuten eher zufällig zum Anschlusstor (2:1). Jene Kiste bringt die Murianer ordentlich aus dem Tritt. «Ich kann nicht genau sagen, was in jener Phase passiert ist», sagt Muris Mittelstürmer Tihomir Grabovica, der seine engagierte Leistung mit einem nicht alltäglichen Tor in der 120. Minute ins verwaiste Gehäuse krönte.
4:2 steht es nach 120 Minuten, und die Gastgeber haben sich diesen Erfolg mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und hervorragender Moral verdient. Insbesondere die erste Halbzeit war sehr ansehnlich, und das lag vor allem am Heimteam. Anders als in den letzten Spielen liess die Abwehr um Captain Simone Parente diesmal hinten nichts anbrennen – nur ganz selten kam die Schöftler Offensive bis in den gegnerischen Strafraum. Nach vorne glänzten die technisch starken Murianer Mittelfeldspieler mit zahlreichen schnörkellos vorgetragenen Angriffen, grosser Laufbereitschaft beim Gegenpressing und viel Spielwitz. So erarbeitete sich die Schultz-Elf zahlreiche Torabschlüsse, einzig das Erfolgserlebnis blieb ihr lange Zeit verwehrt. Und als schon alle mit einem 0:0-Pausenresultat rechnen, erlöst Miguel Ferreira seine Farben doch noch und erzielt in der 44. Minute das hochverdiente und frenetisch bejubelte 1:0.
Eine Szene stellt die Partie fast auf den Kopf
Und die Hausherren machen nach dem Pausentee genau so weiter. Die Stürmer rackern unermüdlich, machen viele Wege und reissen Löcher für ihre Mitspieler. Nach einer knappen Stunde ist es Radovan Radevic, der von Miguel Ferreira herrlich lanciert zum 2:0 trifft. Aus knapp 20 Metern lässt er dem gegnerischen Schlussmann mit einem satten Schuss in die obere Torecke keine Chance.
Der Frust bei den Gästen sitzt tief, und die Partie wird nun hitziger. Immer wieder Diskussionen mit dem Schiedsrichter, viele Fouls, viele Unterbrüche. Und dann kommt es in der 66. Minute zu jener Szene, die das Spiel beinahe in eine andere Richtung gelenkt hätte. Zweikampf an der Mittellinie, Eltion Shabani bleibt liegen, Schöftland erobert den Ball und spielt weiter. Muri protestiert, Schöftland nutzt die Überzahl, dringt in den Strafraum ein –und «holt» einen Elfmeter raus. Manuel Weber trifft. Nur noch 2:1. Und mit der Souveränität des Heimteams ist es vorerst vorbei. Das Spiel ist nun ausgeglichen und Schöftland spürt, dass da noch was möglich ist. Fünf Minuten vor Ende erzielt mit Yannik Wiget ausgerechnet ein ehemaliger Murianer den 2:2-Ausgleich für die Gäste. Es geht in die Verlängerung.
Da übernehmen die Klosterdörfler wieder das Spieldiktat und knüpfen an die Leistung der ersten Stunde an. Zwar schwinden bei beiden Mannschaften zusehends die Kräfte. Aber Muri erarbeitet sich weiterhin gute Torchancen, und in der 104. Minute ist es Einwechselspieler Nermin Rogentin, der goldrichtig steht und eine Hereingabe von links zur erneuten Murianer Führung verwerten kann. Schöftland wirft dann alles nach vorne. Bei einem Eckball in der 120. Minute stürmt auch Goalie Remo Schenk nach vorne und kommt tatsächlich zum Kopfball. Der wird aber vom Heimteam abgefangen. Da geht es schnell: Nochmals sprintet Muri-Stürmer Tihomir Grabovica nach vorne, wird mustergültig bedient und hat dann keine Mühe, den Ball im leeren Tor unterzubringen und mit dem 4:2 den Sieg perfekt zu machen.
Wichtige Auswärtspartie steht an
Für den FC Muri geht es am Samstag (18 Uhr) auswärts zum FC Wettingen (3. Rang). Für die Murianer, die zwei Punkte weniger auf dem Konto haben als Wettingen und auf dem 7. Rang stehen, ist dies ein wichtiges Spiel. Denn so langsam, aber sicher entscheidet sich, welche Teams in der 2. Liga ganz vorne mitmischen und welche Teams ihren Platz im Mittelfeld der Tabelle einnehmen. Mit einem Sieg würde der FC Muri seine Ambitionen untermauern. Zudem will man sich für die letzte Meisterschaftspartie, die mit 3:5 gegen den FC Küttigen verloren ging, rehabilitieren. --pf