Mehr Sicherheit verlangt
28.11.2023 Eggenwil, Region BremgartenFragen zur Sicherheit
«Gmeind» stimmt für Sanierung
An der Eggenwiler Gemeindeversammlung wurde über die Sanierung der Kirchrainstrasse mit Kosten von rund 1,36 Millionen Franken diskutiert, obwohl diese Massnahme an sich unbestritten ...
Fragen zur Sicherheit
«Gmeind» stimmt für Sanierung
An der Eggenwiler Gemeindeversammlung wurde über die Sanierung der Kirchrainstrasse mit Kosten von rund 1,36 Millionen Franken diskutiert, obwohl diese Massnahme an sich unbestritten war. Die Fragen drehten sich um mögliche Massnahmen, damit Fussgänger auf dieser Quartierstrasse künftig sicherer unterwegs sein können. Durch die geplante Verbreiterung können sich künftig zwar Fahrzeuge kreuzen, für Passanten ist aber kein Trottoir vorgesehen. Der Gemeinderat versprach, jetzt verschiedene Massnahmen zu prüfen. --rwi
An der «Gmeind» wurde über die Sanierung der Kirchrainstrasse diskutiert
Die Eggenwiler Stimmberechtigten genehmigten an ihrer Gemeindeversammlung einen Kredit von 1,36 Millionen Franken für die Sanierung der Kirchrainstrasse. Zuvor gab es Voten, wie diese für Fussgänger sicherer gemacht werden könnte. Zudem wurden Fragen zum Budget 2024 gestellt.
Roger Wetli
«Wird im Rahmen der Sanierung der Kirchrainstrasse auch etwas für die Kinder gemacht?», wollte ein Stimmberechtigter vom Gemeinderat wissen. Der ressortveranwortliche Gemeinderat Roland Belser erklärte: «Es handelt sich hier um eine 30er-Zone. Da braucht es kein Trottoir. Zudem ist es sonst schon eng. Wir hatten es angeschaut. Ein Trottoir müsste bergseitig in den Hang gebaut werden.»
Verschiedene Varianten prüfen
Belser stellte zuerst das Sanierungsprojekt vor: «Die Kirchrainstrasse ist rund 150 Meter lang, verbindet das Ober- und das Unterdorf und befindet sich in einem schlechten Zustand. Darum möchten wir sie jetzt sanieren – inklusive aller darunter liegenden Leitungen.» Damit Fahrzeuge in der steilen und kurvigen Strasse besser kreuzen können, soll sie um 1,5 Meter auf 5,5 Meter verbreitert werden. «Dazu braucht es neu eine 44 Meter lange Stützmauer und 77 Meter lange Leitplanken», so Belser. Mit dem Bau wird im nächsten März begonnen. Er dauert rund sieben Monate. In dieser Zeit wird die Strasse teilweise gesperrt und es braucht eine Umleitung. Für Autos wird diese über ein Quartier, für Lastwagen über einen Kiesweg erfolgen.
Die Sanierung an sich war an der Gemeindeversammlung unbestritten. Die Sicherheit für die Fussgänger beschäftigte aber mehrere Personen. «Dass kein Gehweg geplant ist, finde ich einen absoluten Fehler», erklärte ein Anwesender. «Man könnte ja ausserhalb der Leitplanken einen Holzsteg bauen», schlug diese Person vor. Auch ein Einbahnregime, ein Lichtsignal für den Wechselverkehr und die Montierung eines Spiegels mit signalisierten Vortrittsregeln wurden vorgeschlagen. Roland Belser schlug vor, einen Fussgängerbereich mit einem gelben Streifen auf die sanierte Strasse zu markieren. «Das wäre eine kostengünstige Variante und würde dazu führen, dass die motorisierten Fahrzeuge nur bei Gegenverkehr diesen Streifen befahren würden.» Dieser Vorschlag stiess bei einem Anwesenden auf offene Ohren, der dieses Anliegen unterstützte. «Ich spüre, dass die Fussgängersicherheit bei dieser Sanierung ein deutliches Bedürfnis ist», betonte Gemeindeammann Roger Hausherr. Er lobte: «Genau für solche Voten ist eine ‹Gmeind› da. Wir werden die Vorschläge prüfen», versprach er.
Steuererhöhung wohl im Jahr 2027
«Ab 2027 werden unsere Gemeindesteuern wohl von heute 106 auf 109 Prozent erhöht», erklärte Vizeammann Pascal Vogel bei der Vorstellung des Budgets 2024 und der langfristigen Planung. Der ehemalige Präsident der Finanzkommission schaute in die Zukunft: «Langfristig sind wir mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Wir werden im Gemeinderat nach Möglichkeiten suchen, die Schulden abzubauen.» Eine Anwesende bemerkte dazu, dass die Gesamtschuld von Eggenwil bis 2030 wohl über 6 Millionen Franken betragen wird. «Ich zahle nicht gerne Steuern. Aber müsste man mit dieser Prognose nicht bereits heute den Steuerfuss erhöhen, statt ihn bei 106 Prozent zu belassen?», wollte sie wissen. Das könne man machen, gab Pascal Vogel zu. «Wir möchten das aber nicht. Wir suchen nach anderen Lösungen und finden es schlecht, den Steuerfuss auf Vorrat zu erhöhen.» Roger Hausherr betonte, dass die Gemeinde finanziell gar nicht so schlecht dasteht. «Wir sind in einer Phase, in der die Gemeinde viel investiert. Dies gerade in die Sanierungen der Quartierstrasse und der darunter liegenden Leitungen. Das machen wir etappiert und jeweils im richtigen Moment. Die Sanierung der Kirchrainstrasse ziehen wir zum Beispiel vor, weil sich die Armee daran mit 340 000 Franken beteiligt.»
Einem Anwesenden fiel auf, dass im Budgetposten Bildung rund 51 000 Franken für Sonderschulen vorgesehen sind. Gemeinderat André Heinrich erklärte wieso: «Aktuell gibt es in unserer Gemeinde zwei Kinder, die Privatschulen besuchen, weil wir keinen Platz in einer Sonderschule finden. Die Gemeinde muss diese Kosten tragen. Solche Fälle sind nicht voraussehbar.» Roger Hausherr ergänzte: «Es handelt sich dabei nicht um ausländische Kinder. Würde der Kanton genügend Sonderschulplätze zur Verfügung stellen, entstünden uns deutlich tiefere Kosten. Wir haben den Kanton diesbezüglich angeschrieben.»
Die Finanzkommission empfahl das Budget 2024 zur Annahme. «Auch die langfristige Planung ist für uns nachvollziehbar», erklärte Reto Hafner, Präsident der Finanzkommission. «Spätestens an der ‹Gmeind› in einem Jahr muss der Gemeinderat aber Lösungen präsentieren, wie den Kostensteigerungen entgegengewirkt werden kann.»
Kein weiterer Gemeinderatsstammtisch
Unter Verschiedenes wies André Heinrich auf die Dorfanlässe im Advent hin, so etwa auf die Chlausfeier des Sportvereins am nächsten Samstag und den Adventsanlass der Gemeinde am nächsten Sonntag auf dem Dorfplatz. Einen anderen Anlass wird es wohl aber nicht mehr geben, wie Gemeindeammann Roger Hausherr verkündete: «Beim Stammtisch Mitte November waren ausser uns fünf Gemeinderäten nur vier Personen anwesend. Diese Gesprächsmöglichkeit entspricht wohl keinem Bedürfnis.»
Die Beschlüsse
An der Eggenwiler Gemeindeversammlung in der Mehrzweckhalle nahmen 60 von 678 Stimmberechtigten teil. Sie fassten folgende Beschlüsse: 1. Ja zum Protokoll vom 16. Juni. – Ja zur Zusicherung des Gemeindebürgerrechts von Eggenwil an eine Person. – 50 Ja- gegen eine Nein-Stimme zum Verpflichtungskredit von 1,36 Millionen Franken für den Ausbau und die Sanierung der Kirchrainstrasse inklusive Werkanlagen. – 4. Ja zum Budget 2024 mit einem unveränderten Steuerfuss von 106 Prozent. --rwi