Leben ins Dorf bringen
01.10.2024 Sarmenstorf, Region UnterfreiamtDas 1. Pétanque-Grümpelturnier des Vereins ad hoc war ein voller Erfolg
Pétanque erlebt derzeit in der Region einen grossen Boom. Am Wochenende wurde auch in Sarmenstorf dem aus Frankreich stammenden Spiel gefrönt. Dabei stand der Spass eindeutig im ...
Das 1. Pétanque-Grümpelturnier des Vereins ad hoc war ein voller Erfolg
Pétanque erlebt derzeit in der Region einen grossen Boom. Am Wochenende wurde auch in Sarmenstorf dem aus Frankreich stammenden Spiel gefrönt. Dabei stand der Spass eindeutig im Vordergrund.
Chregi Hansen
Der Wurf ist gut. Zu gut fast schon. Präzis fliegt die geworfene Metallkugel durch die Luft und landet direkt auf der kleinen Zielkugel – und die spickt im hohen Bogen aus dem Spielfeld. Das Gelächter der Spieler und der Zuschauer ist gross. Aber auch die Verwirrung. Wie geht es jetzt weiter?
Zum Glück weiss einer der Anwesenden Rat: Andreas Weber. Er ist ein passionierter Pétanque-Spieler aus Wohlen und unterstützt das erste Sarmenstorfer Turnier nicht nur als Schiedsrichter, sondern gibt zuvor auch eine Einführung ins Spiel. «Wir Wohler helfen doch immer gerne», sagt er lachend. Und das nicht nur mit Knowhow, sondern auch mit Material. Auf Anfrage von Weber stellt Willy Fuhrer vom Pétanque-Club «Chly Paris» die notwendigen Kugeln zur Verfügung und lässt es sich auch nicht nehmen, das Turnier als Zuschauer zu verfolgen. Und bereits wird über ein Duell zwischen Sarmenstorf und Wohlen im kommenden Jahr diskutiert.
Am Samstag wird sogar bei Regen gespielt
Wobei es doch noch Unterschiede gibt: In Wohlen wird teilweise sehr ernsthaft gespielt, am 1. Sarmenstorfer Pétanque-Grümpelturnier steht hingegen der Spass im Vordergrund. 35 Personen haben sich angemeldet. Sie spielen teilweise in festen Duos, andere wechseln aber auch zwischendurch mal den Partner oder die Partnerin. Zwar gibt es den einen oder anderen erfahrenen Spieler am Start, andere hingegen werfen erstmals die drei Metallkugeln auf dem Kiesplatz. Für sie wurde am Samstag ein freies Training und am Sonntag eine Einführung angeboten. «Obwohl es am Samstag fast den ganzen Tag regnete, gab es etliche, die draussen spielten, während die anderen im Festzelt miteinander angestossen haben», berichtet Remo Stettler, während er aufmerksam das Geschehen auf den drei Bahnen verfolgt.
Stettler ist Präsident des Vereins ad hoc Sarmenstorf, der sich vergangenes Jahr neu ausgerichtet hat. Bisher war der Verein vor allem für seine Theateraufführungen bekannt, nun hat er den Begriff Theater aus dem Namen gestrichen und will das kulturelle und gesellschaftliche Leben im Dorf auch abseits des Theaters bereichern. «Wir wollen, dass etwas läuft im Dorf und die Menschen sich treffen können», erklärt der neue Präsident das Vereinsziel. Das gelte ganz besonders für den mit viel Geld sanierten Lindenplatz mitten im Dorf. «Er ist doch prädestiniert für solche Anlässe – es müssen ja nicht immer riesige Feste sein», so Stettler weiter.
Es geht nur um Ruhm und Ehre
Und der Erfolg dieses ersten Sarmenstorfer Pétanque-Grümpelturniers gibt dem neuen Vorstand recht. Nicht nur viele Spieler und Spielerinnen versammeln sich auf dem Lindenplatz, sondern auch etliche Zuschauer. An Festbänken und Stehtischen verfolgen sie mehr oder weniger interessiert die Partien und tauschen sich aus. Es wird viel gelacht, gescherzt, aber auch mal ernsthaft diskutiert. Die Spiele verlaufen fair, man kennt und respektiert sich. Und nach der Partie laden die Verlierer die Sieger zu einem Drink ein. Die Festbeiz verwöhnt die Anwesenden mit Würsten und Raclette sowie allerlei leckeren Getränken, die Stimmung auf dem Lindenplatz ist bestens. Einmal mehr wird Sarmenstorf seinem Ruf gerecht, immer einen Anlass zu finden für ein tolles Fest. «Es braucht gar nicht viel, damit die Leute am Sonntag ihre Häuser verlassen und sich treffen», stellt denn auch Stettler fest.
Nächstes Jahr mehrere Anlässe geplant
Das Turnier vom Sonntag ist für den Verein nur der Auftakt. «Der Platz eignet sich ideal zum Pétanquespielen. Wir möchten im kommenden Jahr an vier bis fünf Sonntagen im Sommer zum gemeinsamen Spielen einladen und daneben eine kleine Festwirtschaft betreiben», schaut Remo Stettler voraus. Auch andere kulturelle und gesellschaftliche Events sind in der Planung. Der Verein ad hoc möchte einen Beitrag leisten zur Belebung des Dorfgeschehens. «Wenn ich sehe, wie viele Leute heute gekommen sind und wie gut die Stimmung ist, dann sind wir auf dem richtigen Weg», so Remo Stettler. Die Sarmenstorfer sind eben gesellige Leute, und das soll so bleiben.
Und wie geht es nun weiter auf der Bahn, wenn die Zielkugel aus dem Platz gespickt wird? «Das gegnerische Team bekommt so viele Punkte, wie es noch Kugeln in der Hand hat», erklärt Weber. Pech also, der Wurf war einfach zu präzis. Doch fürs Nachtrauern bleibt keine Zeit, der nächste Durchgang steht schon an. Und schon fliegt die nächste Kugel durch die Luft.