Laientheater mit toller Komödie
28.03.2023 Zufikon, Region Bremgarten«Diamante im Stroh» heisst das Stück, welches das Laientheater Zufikon zurzeit in der Mehrzweckhalle aufführt. Es handelt von einer verwitweten Bäuerin in Geldnot, die mit «Schlafen im Stroh» ein zusätzliches Einkommen generieren möchte. Die ...
«Diamante im Stroh» heisst das Stück, welches das Laientheater Zufikon zurzeit in der Mehrzweckhalle aufführt. Es handelt von einer verwitweten Bäuerin in Geldnot, die mit «Schlafen im Stroh» ein zusätzliches Einkommen generieren möchte. Die allerersten Gäste sorgen dabei für ein unterhaltsames Chaos. --rwi
Prima Unterhaltung
Laientheater Zufikon sorgt mit der Komödie «Diamante im Stroh» für viele Lacher
Eine volle Zufiker Mehrzweckhalle, ein äusserst motiviertes Laientheater und sehr humorbereite Zuschauer sorgten am letzten Wochenende für einmalige Stimmung. Das aufgeführte Stück «Diamante im Stroh» zeichnete sich aber auch durch ernste Themen aus.
Roger Wetli
«Als der Vorhang am Samstagabend nach der Vorstellung sich zuzog, war die Freude der Schauspieler über die drei bisherigen Auftritte riesig», schwärmte Regisseur Hans Zangger. «Zu Recht, denn mit der Leistung jedes Einzelnen bin ich sehr zufrieden. Man nimmt ihnen die gespielten Personen ab.» Souff leuse und Laientheater-Zufikon-Präsidentin Monika Müller-Huber doppelte nach: «Die Stimmung war im Publikum immer hervorragend. Zudem konnten wir uns über sehr viele Besucher freuen. Die drei Vorstellungen am letzten Wochenende waren alle beinahe ausverkauft.»
Bäuerin in Bedrängnis
Wer da war, wurde Zeuge einer Geschichte, die trotz ihrer überspitzt dargestellten Figuren durchaus realistische Züge aufweist. Der 3-Akter von Claudia Gysel nimmt als Grundlage die Sorgen einer seit zwei Jahren verwitweten Bäuerin auf. Barbara Mosimann (gespielt von Helen Wallimann) versucht alleine mit allen Mitteln den Hof am Leben zu erhalten. Mithilfe ihrer Schwiegereltern Ida und Lorenz Mosimann (gespielt von Rosemarie Tellenbach und Willi Michel) hat sie bereits eine Straussenzucht, ein Maislabyrinth und eine Besenbeiz ausprobiert. Alles erfolglos. Auch der Verkauf des Hofes wollte nicht klappen, weil er zu abgelegen liegt. Was ihr fehlt, sei ein tüchtiger Mann an der Seite, drängen ihre Schwiegereltern und die neugierige Nachbarin Lotti Bölsterli (gespielt von Ursula Rüttimann). Und tatsächlich gebe es da einen im Dorf, mit dem sich die Bäuerin ein neues Leben auf dem Hof vorstellen könnte. Nur sind beide zu schüchtern, um sich ihre gegenseitige Liebe zu gestehen. Kommt dazu noch der Seelsorger August Biedermann (gespielt von Bruno Widmer), der ihr offen Avancen macht.
Das Chaos wird perfekt, als Bäuerin Barbara Mosimann beginnt, «Schlafen im Stroh» anzubieten, und am ersten Tag gleich die gutmütige und etwas ungeschickte hilfsbereite Betriebsmanagerin Viola Wagner (gespielt von Nina Peter), die von Haus aus verwöhnte Bikerin Catherine Morgenstern (gespielt von Chiara Fedrizzi) und das mehr oder weniger schwule Paar Kevin Mühlemann und Roman Fischer (gespielt von Wädi Grimmer und Fabian Flück) auftauchen.
Letzteres stellt sich bald als Gaunerduo heraus, das kurz zuvor in Amsterdam Diamanten geklaut hatte und jetzt auf der Flucht in der Schweiz auf diesem Bauernhof für ein paar Tage untertauchen möchte. Geknackt hatte den entsprechenden Tresor Roman Fischer. Dieser ist offensichtlich schwul und sieht sich als äusserst empfindlicher Künstler. Dafür geht sein Darsteller Fabian Flück in die Vollen und provoziert damit im Publikum viele Lacher.
Und da wäre noch der schüchterne Dorfpolizist Philipp Keller (gespielt von Valentin Schüepp). Er gibt den Steilpass an die beiden Darsteller der Schwiegereltern, die ihm demonstrieren, wie man einst f lirtete. Wie schwerhörig und dement der Schwiegervater wirklich ist oder ob er sich manchmal nur schlau verhält, klärt sich bis zum Schluss von «Diamante im Stroh» nicht auf. Alle Figuren tragen aber ihres zum unerwarteten Schluss bei. Die Glaubwürdigkeit dieser Komödie wird aber nicht nur durch die Schauspieler unterstrichen, sondern auch durch die tolle Bühnenkulisse, die sogar über fliessendes Wasser verfügt.
Positive Stimmung weitergeben
«Die Rückmeldungen des Publikums waren bisher äusserst positiv», freut sich Regisseur Hans Zangger. «Viele Besucher haben mir bescheinigt, dass sie dank uns in der Zufiker Mehrzweckhalle jetzt mal eine Auszeit von schlechten Nachrichten nehmen konnten. Unserem Theater ist es zwar nicht möglich, die Welt zu ändern. Wir können uns selber und den Gästen aber die positive Energie in den Alltag mitgeben.»
Weitere Vorstellungen finden am Freitag, 31. März, und Samstag, 1. April, jeweils ab 20.15 Uhr statt. Sitzplatzreservation unter laientheater-zufikon.ch.