Kostbares pflegen und erhalten
27.09.2024 BremgartenStefan Walder stellt die Tätigkeit der Altstadtkommission vor
Die Bremgarter Altstadt gehört zu den wertvollsten Siedlungen der Schweiz. Sie zu erhalten, ist eine Daueraufgabe von Behörden sowie Liegenschaftsbesitzern. Dabei kommt der Altstadtkommission ...
Stefan Walder stellt die Tätigkeit der Altstadtkommission vor
Die Bremgarter Altstadt gehört zu den wertvollsten Siedlungen der Schweiz. Sie zu erhalten, ist eine Daueraufgabe von Behörden sowie Liegenschaftsbesitzern. Dabei kommt der Altstadtkommission eine besondere Bedeutung zu.
Erika Obrist
Was darf in der Altstadt gebaut werden? Wie sind die Geschäfte zu beschriften? Wie bunt dürfen die Fassaden der historischen Gebäude gestrichen werden? Antworten auf diese und weitere Fragen hat Stefan Walder, Leiter der Abteilung Bau im Rathaus und als solcher beratendes Mitglied der Altstadtkommission. «Es gibt diese Kommission seit mehr als fünfzig Jahren und sie beurteilt jedes Bauvorhaben innerhalb des Altstadtund des Umgebungsschutzperimeters», zeigte er den Teilnehmenden des Standortkafis in der Gaststube des Restaurants Waage auf, das am 1. November wiedereröffnet wird.
Eingeladen zum Standortkafi hatte Citymanager und Standortförderer Ralph Nikolaiski. Gekommen waren zahlreiche Betreiberinnen und Betreiber von Ladengeschäften in der Altstadt und deren Peripherie, Gewerbetreibende sowie Besitzerinnen und Besitzer von Liegenschaften. Sie alle haben grosses Interesse daran zu erfahren, was man baulich verändern darf am Erscheinungsbild und was nicht.
Frühzeitig Kontakt aufnehmen
«Die Kommission hat den Auftrag, den Charakter der Altstadt zu bewahren und zu pflegen», so Walder. Das Ortsbild ist von nationaler Bedeutung und steht daher unter Schutz. Alle baulichen Veränderungen, die von aussen sichtbar sind, und alles, was unter dem Boden passieren soll bei historischen Gebäuden, brauche eine Bewilligung. «Also auch die Beschriftung eines Geschäfts an der Aussenmauer sowie das Anbringen einer Folie am Schaufenster», erklärte Walder zum Erstaunen einiger Anwesenden. Sanierungen im Innern der Gebäude seien jedoch möglich.
Kommen dabei jedoch unerwartet historische Schätze – beispielsweise Wandgemälde – zum Vorschein, so wird die kantonale Denkmalpflege beigezogen. Diese ist übrigens mit dem Leiter der Denkmalpflege in der Altstadtkommission vertreten.
Wer ein Bauvorhaben in der Altstadt ins Auge fasse, der soll sich frühzeitig bei der Kommission melden. Architekt und Kommission würden die Planung dann gemeinsam angehen und das Vorhaben so entwickeln, dass es zu einem guten Ende geführt werden könne. «Wer bereits mit fixfertigen Plänen kommt, muss unter Umständen mehr Geld ausgeben als vorgesehen, sofern das Vorhaben nicht den Richtlinien entspricht.» Beurteilt würden die Baupläne aufgrund der Gesetze von Bund und Kanton sowie der kommunalen Bauund Nutzungsplanung. Und natürlich auf Basis des Altstadtreglements.
Dem Kleinod Sorge tragen
«Eine intakte Altstadt mit florierendem Geschäftsleben in den Erdgeschossen ist auch uns von der Verwaltung eine Herzensangelegenheit», versicherte Walder. Schliesslich zähle Bremgarten zu den «Swiss Historic Towns» und die Geschichte gehe bis ins frühe 13. Jahrhundert zurück. Diesem Kleinod gelte es Sorge zu tragen. Samt seiner Umgebung und den Vorplätzen. Auch deshalb habe der Stadtrat beispielsweise die Baubewilligung für eine hohe 5G-Mobilfunkantenne in der Nähe der Altstadt nicht erteilt. «Es gibt genügend andere Standorte für die Antenne, welche das Erscheinungsbild der Altstadt nicht beeinträchtigen», schloss Walder seine Ausführungen.
Gastroliste und Raumverzeichnis
Ralph Nikolaiski informierte über die aktuelle Tätigkeit von Bremgarten Tourismus. So ist eine Gastroliste auf der Homepage der Organisation aufgeschaltet, die ständig aktualisiert wird. Auf der Homepage der Stadt findet man eine Liste der Räume, die gemietet werden können. Schliesslich warb Nikolaiski fürs Mitmachen bei der
Bremgarten Card. Fachgeschäfte, Restaurants und Gewerbetreibende könnten den Inhaberinnen und Inhabern dieser Karte – es sind an die 4500 – beispielsweise einen Rabatt gewähren. Besonders gespannt waren die Teilnehmenden am Standortkafi auf das neue Wirtepaar des Restaurants Waage (vgl. «BBA» vom 13. September). Tali und Sabrina Fraissler stellten sich und ihre Pläne kurz vor und sie offerierten zugleich allen einen Kaffee. Ihre Ausführungen wurden derart positiv aufgenommen, dass jemand gleich fragte, ob man bereits Reservationen für den November vornehmen kann. Kann man. --eob