Keine Zeit für Langeweile
11.04.2025 DintikonIn Dintikon lud die reformierte Kirche zu einer Zirkuswoche für Kinder – das Interesse ist riesig
Fünf Tage lang bereiten sich 50 Kinder mit ihren Leitern auf ihren Auftritt vor, heute Nachmittag findet jetzt die grosse Schlussvorstellung statt. Die ...
In Dintikon lud die reformierte Kirche zu einer Zirkuswoche für Kinder – das Interesse ist riesig
Fünf Tage lang bereiten sich 50 Kinder mit ihren Leitern auf ihren Auftritt vor, heute Nachmittag findet jetzt die grosse Schlussvorstellung statt. Die Stimmung bei den jungen Artisten und Artistinnen ist bestens, wie ein Besuch während der Proben beweist.
Chregi Hansen
Eigentlich sind ja Schulferien. Aber in der Mehrzweckhalle in Dintikon herrscht Hochbetrieb. In fünf verschiedenen Räumen wird fleissig geprobt, selbst der Besuch des Reporters sorgt nur ganz kurz für Ablenkung, dann widmen sich alle wieder konzentriert den gestellten Aufgaben. Während die einen über Scherben laufen oder sich auf das Nagelkissen legen, schwingen andere hoch über dem Boden am Trapez, bilden eine menschliche Pyramide oder üben mit Bockleitern akrobatische Figuren. Ganz unten im Keller üben die angehenden Clowns ihren Auftritt ein.
Thema kommt gut an
750 Jahre: So alt wird die Reformierte Kirchgemeinde Ammerswil, der auch mehrere Freiämter Gemeinden angehören, in diesem Jahr. Dieses besondere Jubiläum soll entsprechend gefeiert werden. Eine Kommission hat ein tolles Programm zusammengestellt mit insgesamt 14 Events – an verschiedenen Orten der Kirchgemeinde, von Januar bis Dezember, für Alt und Jung. Die Zirkuswoche, die aktuell über die Bühne geht, gehört auch dazu.
«Wir veranstalten in jedem Jahr ein Tageslager im Frühling. In diesem Jahr ist es aber etwas grösser als sonst», erklärt Sozialdiakonin Nadja Deflorin. Sie leitet die Woche zusammen mit Katechetin Mirjam Schmid und weiteren Helfern, darunter auch einige Jugendliche, die als Minileiter mit von der Partie sind und dafür eine Woche Ferien opfern. Mit 50 Kindern im Alter von Kindergarten bis 5. Klasse ist das Interesse am Lager grösser als in anderen Jahren. «Das Thema Zirkus kommt gut an», freut sich Deflorin.
Erfahrene Zirkusfrau als Coach
Für das Training und das Konzept der Nummern ist Luisa Schmitz vom Circus Balloni zuständig. Die Zürcherin arbeitet als Tänzerin, Choreografin, Coach und Tanzlehrerin. Sie war und ist selbst als Artistin und Clown unterwegs und unterrichtet Kinder und Jugendliche in Zirkus und Bewegung. Mit ganz grosser Ruhe und viel Erfahrung wechselt sie von Gruppe zu Gruppe, gibt Übungen vor, hat Tipps für die Leiter bereit und macht auch mal vor, was sie gerne sehen möchte. «Es macht unglaublich Spass, mit Kindern zu arbeiten», sagt sie. Und sie lobt die ganze Truppe. «Ihr kommt wirklich gut voran», so die Trainerin.
Auch Nadja Deflorin ist begeistert von der Gruppe. «Der erste Tag war noch etwas turbulent, weil sich die Kinder erst kennenlernen mussten. Aber inzwischen wird wirklich ganz konzentriert gearbeitet und braucht es kaum Pausen», schwärmt sie. Einige der Kids beweisen schon ganz viel Talent. «Der Circus Balloni war letztes Jahr an der Schule Ammerswil. Einige Kinder waren damals auch dabei, davon profitieren wir jetzt ein wenig», so die Sozialdiakonin. Sie freut sich, dass alle etwas gefunden haben, was ihnen Spass macht.
Die Teilnehmer konnten im Vorfeld von fünf Disziplinen drei auswählen, bei denen sie gerne mitmachen wollen. «Das hat ganz gut geklappt», stellt die Leiterin fest. Vormittags und nachmittags wird trainiert, über Mittag wird gemeinsam gegessen. Auch das ist ein wichtiger Faktor – gemeinsam eine gute Zeit erleben. Schliesslich wären ja Ferien.
Beim Drumherum helfen neben den Angestellten der Kirchgemeinde auch etliche Eltern mit. Ohne sie wäre eine solch grosse Gruppe nicht möglich. «Natürlich ist eine solche Woche ganz schön anstrengend. Aber wenn man die vielen strahlenden Kinder sieht, dann weiss man, dass sich der Aufwand lohnt», sagt Nadja Deflorin am Schluss des Rundgangs. Bevor es Zeit ist für die Zvieripause.