Kein Geschenk vom Ex-Trainer
16.12.2025 Sport, Handball1. Liga: HSG Ehrendingen – TV Muri 40:34 (19:17)
In einem spektakulären Aargauer Kantons-Derby unterliegt der TV Muri gegen Ehrendingen am Schluss deutlich. Denn Klosterdörflern gelang es über 60 Minuten nie, die starke Offensive der Gastgeber zu ...
1. Liga: HSG Ehrendingen – TV Muri 40:34 (19:17)
In einem spektakulären Aargauer Kantons-Derby unterliegt der TV Muri gegen Ehrendingen am Schluss deutlich. Denn Klosterdörflern gelang es über 60 Minuten nie, die starke Offensive der Gastgeber zu neutralisieren. Positiv zu werten sind die 34 geworfenen Tore und der Wille, sich gegen eine drohende höhere Niederlage zu stemmen.
Über Spektakel konnten sich die knapp 100 Zuschauer in der GoEasy Halle in Siggenthal nicht beklagen. Viel Tempo und 74, teilweise spektakuläre Tore bekamen sie im Duell zwischen der HSG Ehrendingen und dem TV Muri zu sehen. Spektakulär war auch die Spielweise der Gäste.
Denn als das Spiel den Freiämtern schon früh zu entgleiten schien und man offensiv wenig zustande brachte, nahm Trainer Biörn Navarin ein Timeout. Er ordnete im Angriff für die restlichen knapp 50 Minuten ein Überzahlspiel ohne Torhüter an.
Viel Offensivpower beim Gegner
Die Wirkung bleibt nicht aus. Muri agiert variabler und kann mehr Druck aufbauen. Jetzt fallen die Tore. Die Klosterdörfler bleiben am Gegner dran. Zur Pause ist man nur mit zwei Toren Differenz hinten. Zum Leidwesen der Freiämter fallen aber auch die Tore auf der anderen Seite.
Denn schon früh zeigt sich, dass die Mannschaft des ehemaligen Muri-Trainers Zoltan Cordas über enorm viel Offensivpower verfügt. Allen voran sind der 16-jährige Janis Thomann und der 19-jährige Nick Brouwer zu nennen. Die beiden werfen zusammengezählt insgesamt 21 Tore. Den Murianern gelingt es über die gesamte Spieldauer nicht, die zwei Topskorer der Ehrendinger zu neutralisieren. Zu schnell, zu wendig und zu wurfstark agieren die beiden Jungspunde und können ihr Spiel durchziehen.
Das hat zur Folge, dass Muri über die gesamten 60 Minuten einem Rückstand hinterherrennen muss und dadurch nicht in der Lage ist, den Kantonsnachbar nervös zu machen. Denn auch die Ehrendinger sind in der Verteidigung anfällig. Im Gegensatz zu den Murianern verzeichnen sie aber offensiv weniger Fehlwürfe und machen weniger technische Fehler. Vor allem werfen sie, auch dank der löchrigen Murianer Abwehr, deutlich mehr einfache Tore.
Mit einem Erfolgserlebnis in die Weihnachtspause
Wenn eine Mannschaft auswärts in einem Spitzenspiel 34 Tore wirft, könnte man annehmen, dass das zu einem Punktegewinn reichen müsste. Und doch geht der TV Muri leer aus. Die Defizite in der eigenen Abwehr und das starke Offensivduo der Cordas-Truppe verhindern, dass sich die Klosterdörfler für ihre Torausbeute belohnen können.
Den Murianern ist allerdings zugute zu halten, dass sie die Zügel nie schleifen liessen. Denn am Schluss drohte der jungen Mannschaft eine noch höhere Niederlage. Muri bleibt damit auf Rang 4. Ehrendingen ist nach wie vor auf Rang 2 der Tabelle platziert. Für die Freiämter gilt es nun in einer Woche die bis anhin starke Vorrunde im Rückspiel gegen die Mythen-Shooters mit einem Sieg abzuschliessen und so erfolgreich in die Weihnachtspause zu gehen. Der kommende Gegner hat bisher erst vier Punkte einfahren können und ist mit Rang 12 auf dem zweitletzten Platz wiederzufinden. Das Unterfangen gegen die Mythen-Shooters zu gewinnen, sollte nach den starken Leistungen in der laufenden Vorrunde realistisch für die Murianer sein. Voraussetzung ist aber, dass die Mannschaft ihr Potenzial abruft. --tvm

