Ist der Reusssteg eine Mogelpackung? Viele Fragen offen
25.04.2025 LeserbriefeAls langjährige Bewohnerin von Sulz ist es mir wichtig, meine Bedenken betreffs des Reussstegs Fischbach-Göslikon-Künten den Bürgerinnen und Bürgern von Künten näherzubringen. Vor allem in Bezug auf die Kosten und Auswirkungen des Stegs, eines vermeintlichen ...
Als langjährige Bewohnerin von Sulz ist es mir wichtig, meine Bedenken betreffs des Reussstegs Fischbach-Göslikon-Künten den Bürgerinnen und Bürgern von Künten näherzubringen. Vor allem in Bezug auf die Kosten und Auswirkungen des Stegs, eines vermeintlichen Schulweges.
Die Kosten für das Projekt sind anscheinend nicht vollständig präsentiert worden. Ein Blick in die Offerten hat jetzt ergeben, dass dem Gemeinderat bereits vor der Einwohnergemeindeversammlung im November 2024 bekannt gewesen sein musste, dass die Gesamtkosten für den Steg um mindestens 600 000 Franken höher ausfallen werden als der Richtpreis von 2,5 Millionen Franken, der von den beiden Gemeinden Künten und Fischbach-Göslikon zu jener Zeit genannt wurde.
Es wäre wichtig, dass die Gemeinde transparent und korrekt über diese finanziellen Dimensionen informiert. Die Salamitaktik, bei der die Kosten schrittweise bekannt gegeben werden, ohne die gesamte Tragweite zu kommunizieren, kann in der Tat zu einem Vertrauensverlust in die Gemeindeverwaltung führen. Umso verständlicher ist das Referendum.
Es wurde zudem geschätzt, dass jährliche Unterhaltskosten von etwa 90 000 Franken für beide Gemeinden anfallen könnten. Warum wurde über die Folgekosten geschwiegen?
Auch erhält die Gemeinde finanzielle Mittel für den Bau des Reussstegs vom Bund vor allem mit dem Hinweis auf die Nutzung des Reussstegs als Schulweg. Hier entsteht aber kein offizieller Schulweg. Und wer schickt schon seine Kinder bei Wind und Wetter über den unbeleuchteten und im Winter vereisten Steg, auf dem auch noch Fahrverbot herrscht?
Nach Betrachten der Ortsplanung zu diesem Projekt ist weiter klar ersichtlich, dass auf der Seite von Fischbach-Göslikon eine schlechte Anbindung mit Parkieren für Besucherinnen und Besucher besteht, was bei einem Bau des Stegs zu einer höheren Besucherfrequenz auf der Sulzer Seite führen wird. Das wird sicher eine Verkehrszunahme durch Sulz zum Naherholungsgebiet zur Folge haben.
Die höheren Besucherzahlen wiederum stellen Künten vor grosse Herausforderungen bezüglich Abfallentsorgung und anderen Aspekten, die solche Besucherströme nach sich ziehen. Insgesamt macht es den Anschein, dass der Reusssteg nicht die versprochenen Vorteile oder die erwartete Funktionalität bietet und dass der Steg möglicherweise als eine Art «Baufehler» endet.
Um diesen Ort auch künftig als schützenswertes Naherholungsgebiet zu erhalten, muss alles getan werden, dass es so bleibt.
Liebe Stimmbürgerinnen und -bürger der Gemeinde Künten, Sie alle haben es in der Hand, das Richtige zu tun, stimmen Sie am 18. Mai gegen den Reusssteg.
Nadya Tiraboschi, Künten