In der Region bleiben
30.01.2024 Region Bremgarten, EggenwilBaugesuch auf letzten Flächen
In Eggenwil liegt zurzeit ein Baugesuch für die Erstellung von Produktionshallen, Lagerräumen, Büros und einer Attikawohnung auf. Die A. Staffelbach AG möchte darin in eigenen Räumen ihre Tätigkeit ...
Baugesuch auf letzten Flächen
In Eggenwil liegt zurzeit ein Baugesuch für die Erstellung von Produktionshallen, Lagerräumen, Büros und einer Attikawohnung auf. Die A. Staffelbach AG möchte darin in eigenen Räumen ihre Tätigkeit aufnehmen. Zudem sollen Büros und Lagerräume an weiteres Gewerbe vermietet werden.
Die 2013 gegründete Firma war zuletzt in Künten in einer Halle eingemietet, auf deren Fläche Mehrfamilienhäuser entstehen sollen. Aktuell arbeiten die elf Personen in Stetten. Klappt alles ohne Einsprachen, möchte die A. Staffelbach mit den Bauarbeiten in diesem Sommer oder Herbst starten. Heute steht dort eine seit 1987 stillgelegte Schweinemast. Dieses Gebäude wird abgerissen und wird dem Neubau der A. Staffelbach AG weichen. --rwi
Baugesuch für Produktionshalle, Büroräume und Attikawohnung liegt öffentlich auf
In Eggenwil in Richtung Künten oberhalb der Kantonsstrasse steht zurzeit noch ein ausgedienter Schweinestall. Bereits in diesem Jahr möchte die A. Staffelbach AG dort mit dem Bau einer eigenen Produktionshalle beginnen.
Roger Wetli
«Geplant ist, die ganze Firma nach Eggenwil umzuziehen», erklärt Adrian Staffelbach, Geschäftsführer der A. Staffelbach AG und der Holzhauer Pumpen-Service AG. «Wir haben über das Kartenportal des Kantons AGIS die ganze Gegend nach Industrieflecken abgesucht und die Besitzer dieser Flächen systematisch kontaktiert. Schliesslich wurden wir in Eggenwil fündig», freut sich der Bremgarter. Er gründete die A. Staffelbach AG 2013. Drei Jahre später bezog er eine Werkstatt in Künten, aus der er im letzten September ausziehen musste. Dort wird in nächster Zeit die Überbauung «Breite II» entstehen. Seit September wirken er und seine zehn Mitarbeiter in einem gemieteten Industriegebäude in Stetten.
In der Region reparieren
«Wir reparieren und sorgen für den Unterhalt von Gerätschaften aus dem Bau und der Industrie, die aus Metall bestehen», gibt Staffelbach Einblick. «Der grosse Vorteil unserer Arbeit ist, dass diese Baumaschinen oder Teile davon nicht ins Ausland gebracht werden müssen, sondern hier wieder instand gestellt werden. Damit sind sie wieder schneller im Einsatz», so der ausgebildete Baumaschinenmechaniker. War die A. Staffelbach AG bisher immer in Gebäuden eingemietet, soll jetzt in Eggenwil ein dauerhafter eigener Standort entstehen. «Die meisten unserer Mitarbeiter stammen aus dem Reusstal. Wir möchten uns hier langfristige Perspektiven aufbauen und in Eggenwil auch Lehrlinge ausbilden. Und damit dem Fachkräftemangel entgegenwirken», schaut Adrian Staffelbach voraus.
Eigene Räume und solche zum Vermieten
Geplant ist jetzt ein mehrstöckiges Gebäude, das sich grob in einen Produktions- und Lagerteil und einen Büroteil mit einer Attikawohnung einteilen lässt. Die Schlosserei, die Blechfertigung und die mechanische Bearbeitung sollen dabei viel Luft nach oben haben. Auch ein firmeneigenes Lager soll integriert sein, während weitere rund 360 m2 Lagerflächen zur Vermietung vorgesehen sind. Letzteres gilt auch für zwei Büros und die Attikawohnung. «Ich ziehe bewusst dort nicht ein, um zu meiner Firma in der Freizeit einen örtlichen Abstand haben zu können», lacht Staffelbach. Gebaut werden auch eigene Büros für seine Firma. Der Aufenthaltsraum und das Sitzungszimmer sollen zur besseren Auslastung gemeinsam genutzt werden. «Die selber genutzten Flächen werden uns sicher für die nächsten zehn Jahre reichen. Sie sind schön gross. Die Firma kann darin wachsen», ist der Geschäftsführer froh. «Die anderen Flächen möchte ich an weitere Gewerbler möglichst langfristig vermieten.»
Erbengemeinschaft möchte Arbeitsplätze ermöglichen
Platz für weitere Arbeiter wird es wohl haben. Denn im Baugesuch sind bei insgesamt elf Beschäftigten der A. Staffelbach AG und der Holzhauer Pumpen-Service AG 25 Parkfelder für Personenwagen vorgesehen. Das Dach wird mit so vielen Solaranlagen wie möglich bestückt. «Für den Eigenbedarf beziehen wir davon rund 30 Prozent. Der Rest wird zurückgespeist», so Adrian Staffelbach. Zu den grössten Herausforderungen bei diesem Bauvorhaben zählt er die Dienstbarkeiten und Landverstückelungen an diesem Ort. Der Schweinestall, der aktuell noch dort steht, gehört einer Erbengemeinschaft. «Ihr ist es wichtig, dass hier Arbeitsplätze durch eine Firma entstehen, die in der Region lokal verankert ist. Das sind wir», unterstreicht der Geschäftsführer. Er hofft, dass der Baustart in diesem Sommer oder Herbst stattfinden kann. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von rund einem Jahr. «Läuft alles ideal, sind wir im Provisorium in Stetten also nicht länger als zwei Jahre», schaut Adrian Staffelbach voraus.
Schweinemästerei 1987 aufgegeben
Gewerbezone liegt seit 1991 brach
«1961 wurde die Schweinemästerei von der Familie Müller gebaut und bis 1987 betrieben», weiss der Eggenwiler Gemeindeschreiber. «Seither ist die inzwischen marode Gewerbebaute ungenutzt.» Die Gemeindeversammlung im Juni 1991 hatte beschlossen, im Rahmen einer Gesamtrevision der Nutzungsplanung Baugebiet und Kulturland dieses Flurgebiet «Tuubler» in eine Gewerbezone umzuwandeln.
Neben der heutigen Fläche von 4630 m2, die heute Adrian Staffelbach gehört, zählen zwei weitere Parzellen dazu, mit welchen die Gewerbezone eine Gesamtf läche von 9650 m2 ausmacht. «Im Vergleich zu den Wohnzonenflächen gab es keine Nachfrage nach der einzigen noch verbleibenden Gewerbezone am nördlichen Dorfende bergseits der Kantonsstrasse», so der Gemeindeschreiber. «Wenn nun auch das letzte verbleibende Gewerbeland zonenkonform genutzt wird, entspricht dies sowohl der seit mehr als 30 Jahren rechtskräftigen Bauzonenplanung als auch dem aktuellen räumlichen Entwicklungsleitbild und liegt überdies im wirtschaftlichen Interesse der Gemeinde.» Walter Bürgi schaut voraus: «In absehbarer Zeit soll auch die südöstlich angrenzende Parzelle überbaut und zu Gewerbezwecken genutzt werden. Diese befindet sich im Eigentum der Angstmann GmbH Stahl- und Metallbau mit Sitz in Zufikon.»
Bürgi betont, Eggenwil war, sei und bleibe fraglos eine attraktive Gemeinde im ländlichen Entwicklungsraum, die ihren Bürgern vor allem eine hohe Wohn- und Lebensqualität zu bieten habe. --rwi