«In 14 Jahren noch nie erlebt»
24.02.2023 Handball, SportHandball, 2. Liga: Wohlen – Dietikon-Urdorf (Samstag, 17.45 Uhr, Hofmatten)
Was ist los bei Handball Wohlen? Die zugespitzte Personalsituation widerspiegelt sich immer mehr in den mässigen Leistungen. Der Präsident Martin Laubacher sieht trotz allem ...
Handball, 2. Liga: Wohlen – Dietikon-Urdorf (Samstag, 17.45 Uhr, Hofmatten)
Was ist los bei Handball Wohlen? Die zugespitzte Personalsituation widerspiegelt sich immer mehr in den mässigen Leistungen. Der Präsident Martin Laubacher sieht trotz allem Positives in der aktuellen Lage.
Seit dem Jahreswechsel läuft es für die Wohler Handballer nur mässig. Von den vier Meisterschaftspartien seit Januar konnten die Wohler nur zwei gewinnen. Gegen Ehrendingen vor einer Woche mühen sich die Wohler nur zu einem Unentschieden. Ein souveräner Auftritt sieht anders aus. Doch betrachtet man die aktuellen Umstände, kann man den Negativtrend nachvollziehen.
Die Situation ist trüb. Hauptgrund ist die zermürbende Kadersituation der Wohler. Nicht nur an den Ernstkämpfen haben die Freiämter Mühe, eine schlagfertige Truppe zusammenzukriegen. Es fehlen auch im Trainingsbetrieb viele Spieler. Eine seriöse Trainingsgestaltung ist so für Trainer Generoso Chechele schwierig.
«Toll, was die Mannschaft zeigt»
Das weiss auch Handball-Wohlen-Präsident Martin Laubacher und bleibt positiv. «Ich finde es momentan ganz toll, was die Mannschaft zeigt. Man bedenke, dass die Verletztenliste so lange ist, wie ich es in den letzten 14 Jahren noch nie erlebt habe. Und dann erklären sich ehemalige Spieler bereit, nochmals in die Hosen zu steigen, um auszuhelfen. Oder Spieler der U19 und der 2. Mannschaft sind ebenfalls bereit, am Wochenende Doppeleinsätze zu leisten. Das ist sehr stark», lobt Präsident Laubacher.
Verletzungen, Arbeit, Schule oder sonstige Absenzen sind mit der Grund für die unglückliche Personalsituation. Bei Wohlen ist das ganze Dilemma kein neues Phänomen. Bereits in den vergangenen Jahren kämpften die Freiämter immer wieder mit dem schmalen Kader. So auch beim Abstieg vor einem Jahr. Nun sind die Wohler in einer ähnlichen Bredouille. Mit dem glücklichen Unterschied, dass in der 2.Liga trotz allem noch irgendwie Punkte erkämpft werden können.
«Brauchen positive Geschichten»
Laubacher erzählt: «Am Mittwoch vor den Spielen weiss das Trainerduo jeweils noch nicht, wer am Wochenende überhaupt auf der Matte steht. Und dann glänzt man mit einer Einstellung auf dem Feld, dass man nur staunen kann. Gegen Horgen / Wädenswil war ich selbst auf der Bank und hätte wirklich nicht mehr daran gedacht, dass wir das Spiel nach einem 6-Tore-Rückstand noch zu unseren Gunsten entscheiden können. Und auch am letzten Sonntag lagen wir wieder mit 6 Toren zurück und konnten am Schluss noch einen Punkt gewinnen.» Aus der schwierigen Situation holt man das Beste heraus. «Wir brauchen jetzt positive Geschichten», meint der Präsident. Die nächste Saison ist schon in Planung. Natürlich achtet man darauf, dass man ein breites Kader hat.
Favorit gegen Dietikon
Morgen Samstag treffen die Wohler auf die Spielgemeinschaft Dietikon-Urdorf. Die Zürcher stehen mit sechs Punkten aus 16 Spielen auf dem zweitletzten Tabellenplatz. Sie sind dringend auf Punkte angewiesen. Wohlen ist der Favorit. «Natürlich hoffe ich, dass es in den restlichen Spielen mit dieser tollen Einstellung und dem Kampfgeist so weitergeht. Beim letzten Heimspiel der Saison vom 25. März sitze ich dann selbst zum letzten Mal auf der Bank, damit ich das Ganze nochmals richtig aus der Nähe miterleben kann», so Laubacher – der an der nächsten GV sein Amt an Nachfolger Andreas Stierli übergibt. --fre