Immer grösser geworden
24.10.2025 Mutschellen, Weitere Sportarten, SportSeit 50 Jahren am Shuttle
Badminton Mutschellen blickt auf ein halbes Jahrhundert Vereinstätigkeit zurück. Einst in Rudolfstetten als Badmintonclub Rudolfstetten gegründet, entwickelte sich der Verein schnell. Einen grossen Schub gab der Bezug des ...
Seit 50 Jahren am Shuttle
Badminton Mutschellen blickt auf ein halbes Jahrhundert Vereinstätigkeit zurück. Einst in Rudolfstetten als Badmintonclub Rudolfstetten gegründet, entwickelte sich der Verein schnell. Einen grossen Schub gab der Bezug des Sportzentrums Burkertsmatt, der auch zur Namensänderung führte. Seit 49 Jahren dabei ist der langjährige Vereinspräsident Fredy Heymann. Er schaut zusammen mit dem heutigen Präsidenten Dario Kaufmann auf die Vereinsgeschichte zurück. --rwi
Badminton Mutschellen wurde vor 50 Jahren gegründet
Seit 1975 wird auf dem Mutschellen vereinsmässig Badminton gespielt. Aus dem Badmintonclub Rudolfstetten entstand später Badminton Mutschellen. Der ehemalige Präsident Fredi Heymann und der aktuelle Präsident Dario Kaufmann wagen einen Blick zurück und einen in die Gegenwart.
Roger Wetli
«Wir sehen uns als Verein für den Breitensport mit Anschlussmöglichkeiten an den Spitzensport», erklärt Dario Kaufmann, Präsident von Badminton Mutschellen. Der Verein ermöglicht heute rund 170 Personen, regelmässig Badminton zu spielen. Die Altersspanne reicht vom kleinen Kind bis zum Rentner. «Wer das Talent und den Biss hat, kann es bei uns in die Nationalliga A schaffen», weiss Kaufmann. Um das zu ermöglichen, gründete Badminton Mutschellen zusammen mit zwei weiteren Aargauer Vereinen 2006 das «Team Argovia». Dort spielen die besten Sportler zusammen. Im 2010 schaffte das «Team Argovia» den Aufstieg von der Nati B in die Nati A. In der höchsten Liga ist das Team bis heute mit Unterbrüchen anzutreffen. Dazu kommen Spieler in der Nati B und in der 1. Liga. «Diese Leute sind gute Vorbilder für unsere Vereinsmitglieder», ist der Präsident überzeugt. «Sie sorgen für zusätzliche Motivation und Ansporn.»
Burkertsmatthalle und Schulsport Zufikon als Stützen
Dass Badminton Mutschellen im Vergleich zu anderen Vereinen nach wie vor einen jährlichen Mitgliederzuwachs verzeichnet, liegt laut Kaufmann nicht nur an den Aufstiegschancen, sondern auch an den Trainingsmöglichkeiten im Sportzentrum Burkertsmatt. «Seit wir diese nutzen können, gibt es im Verein einen zusätzlichen Schub. Zudem prüfen wir laufend, wie wir den Verein weiterentwickeln können.» Wichtig sei aber auch der «Schulsport Zufikon», welcher dem Verein angeschlossen ist, viele Junioren ausbildet und mit den gleichen Trikots spielt. «Ich selber kam zirka 2008 über diesen Schulsport in den Verein und engagiere mich seit 2018 im Vorstand und seit 2020 als Präsident.»
Kaum vorauszusehen war vor 50 Jahren, dass Badminton Mutschellen einst derart viele Mitglieder haben und auf so hohem Niveau spielen wird. «Badminton war damals schon exotisch», erinnert sich Fredi Heymann. Er wuchs in Bremgarten auf und ist seit 49 Jahren im Verein. Ab 1979 wirkte er im Vorstand und amtete bereits ab 1980 bis 1995 als Präsident.
Der Bremgarter besuchte die Kantonsschule in Aarau, wo er mit Badminton in Kontakt kam. «Wir spielten Federball mit Netz, aber ohne grosse Regeln», schaut er zurück. Dann entstand ein Badmintonverein in Aarau. «Kurz darauf hörte ich, dass es in Rudolfstetten ebenfalls einen neuen Club gibt. Da dieser von Bremgarten schneller zu erreichen war, rief ich den damaligen Präsidenten an.» Heymann wurde auf einem Freitag auf 20 Uhr in die Turnhalle von Rudolfstetten beordert. «Dort musste ich einen Einzelmatch gegen den Präsidenten spielen und besiegte ihn. Ich wurde sofort aufgenommen», schmunzelt er. Der Badmintonclub Rudolfstetten sei damals ein reiner Plauschverein mit vielen Anfängern gewesen. «Einzig ich brachte bereits ein wenig Erfahrung mit. Wobei sich die Spieler und der Verein schnell entwickelten», ist ihm bewusst. «Bereits ab 1978 spielten wir bei der Interclubmeisterschaft mit.» Es sei ein klassischer Dorfverein gewesen, in dem man nach den Trainings noch eine Beiz besucht habe. Ab 1978/1979 wurde der erste Trainer engagiert, der ab und zu im Training vorbeikam und Tipps gab. «In der Halle hatten wir damals zwei Felder und konnten mit maximal acht Personen zwei Doppel gleichzeitig spielen.
Trainiert wurde in Rudolfstetten zweimal pro Woche, wobei im Jahr 1981 mit 27 Mitgliedern nicht immer alle Sportler dabei gewesen sind», so Heymann. Heute im Sportzentrum Burkerstmatt darf Badminton Mutschellen zweimal pro Woche zuerst eine Halle mit vier Feldern für 1,5 Stunden nutzen, und danach zwei Hallen mit acht Feldern für weitere 1,5 Stunden. Zudem kommen noch die zwei alten Felder in Rudolfstetten einmal pro Woche dazu.
Lange spielbar
Zurück in die 80er-Jahre: «Wir stellten bald zwei Interclub-Mannschaften. Eine davon spielte zum Plausch, während die andere ambitioniert war», erinnert sich Fredi Heymann. Er schätzt an dieser Sportart, dass man sie auch im höheren Alter noch spielen kann. «Eigentlich kann man das, so lange man körperlich fit ist. Klar lassen Kraft und Schnelligkeit nach, aber mit Technik und Erfahrung lässt sich noch einiges rausholen», schmunzelt er. Dario Kaufmann schätzt an Badminton, dass es eine sehr faire und sowohl physisch wie auch psychisch anspruchsvolle Sportart ist. «Man muss in Millisekunden entscheiden, was man tut», erklärt er. «Badminton ist ein cooler und vielfältiger Sport», schwärmt er. Fredi Heymann bestätigt: «Badminton macht mir nach wie vor einfach Freude.»
Beide nennen als Ziel des Vereins, Badminton in der Region zu stärken. «Den Fokus legen wir auf das Sporttreiben. Natürlich organisieren wir aber auch Anlässe und besuchen teilweise gemeinsam Nationalliga-A-Spiele.» Heute zählt Badminton Mutschellen von der Mitgliederzahl her zu den zehn grössten Badmintonvereinen der Schweiz und ist der grösste Verein im Aargau.
«Das ist grossartig», lacht Kaufmann. Und er freut sich auf die Schweizer Meisterschaften Junioren, die Badminton Mutschellen am 13. und 14. Dezember in der Burkertsmatthalle durchführen darf. «Solch einen Grossanlass zu organisieren, ist ein einmaliges Erlebnis, aber auch anspruchsvoll. Wir hatten bereits zweimal die Schweizer Meisterschaften Elite durchgeführt. Die Turniere waren sehr erfolgreich; wir erhielten von allen Seiten lobende Rückmeldungen, sodass wir wiederum für die Junioren-Schweizer-Meisterschaft angefragt wurden», freuen sich Dario Kaufmann und Fredi Heymann. «Es ist eine grosse Aufgabe, die wir gerne machen. Zumal wir dabei auf den Vorstand und unsere Mitglieder zählen können.»




