Lukas Döbeli vor dem Basellandschaftlichen Kantonalschwingfest am Samstag
Die Saison war durchzogen. Doch zuletzt brillierte Lukas Döbeli. Der Sarmenstorfer ist der einzige verbleibende Freiämter Eidgenosse im Schlussspurt der Saison. «Ich will ...
Lukas Döbeli vor dem Basellandschaftlichen Kantonalschwingfest am Samstag
Die Saison war durchzogen. Doch zuletzt brillierte Lukas Döbeli. Der Sarmenstorfer ist der einzige verbleibende Freiämter Eidgenosse im Schlussspurt der Saison. «Ich will nochmals Vollgas geben», erklärt der 24-Jährige im Interview.
Stefan Sprenger
Letzte Chance auf einen Kranz in dieser Saison. Am Samstag ist das Basellandschaftliche Kantonalschwingfest in Pratteln. Ihre Gefühlswelt?
Lukas Döbeli: Die sieht momentan sehr gut aus (lacht). Ich war letzte Woche mit Grippe im Bett, bin aber wieder fit und top motiviert. Ich will jeden Gang 100 Prozent geben und muss mich nicht verstecken. Wenn es dann so läuft wie zuletzt, bin ich sehr zuversichtlich auf den Kranzgewinn.
Sie meinen das Oberaargauische Schwingfest, wo Sie es erstmals in Ihrer Karriere in einen grossen Schlussgang schafften?
Richtig. Gegen Saison-Dominator Fabian Staudenmann vor Tausenden Zuschauern anzutreten, war schon eine Wucht. Das würde ich gerne wiederholen (lacht). Am liebsten in Pratteln.
Ihre Erinnerungen an diesen Ort sollten bestens sein.
Ja, dort wurde ich 2022 zum Eidgenossen. Hoffentlich ein gutes Omen.
Sie werden der einzige Freiämter Eidgenosse sein. Joel Strebel und Ihr Bruder Andreas Döbeli sind verletzt. Wie geht es den beiden?
Joel Strebel hat nach seiner Kreuzband-OP mittlerweile keine Stöcke mehr und es geht ihm – soweit ich das beurteilen kann – besser. Er ist auf dem Weg zur Genesung. Mein Bruder Andreas trainiert schon wieder, so gut es geht, darf aber natürlich seine verletzte Schulter nicht belasten. Ich glaube, beide werden nach ihren Verletzungen noch stärker ins Sägemehl zurückkehren. Und ich freue mich darauf. Am Basellandschaftlichen am Samstag sind dafür andere Freiämter dabei. Die drei Teilverbandskranzer Pascal Joho, Dominic Strebel und Niklas Stocker. Und wie ich hörte, gibt Kevin Stadler nach seinem Kreuzbandriss möglicherweise sein Comeback in Pratteln.
Es ist das letzte Kranzfest der Saison. Sie holten bislang erst zwei Kränze im Jahr 2024. Am Oberaargauischen und am Nordwestschweizerischen.
Richtig. Und das ist natürlich zu wenig für einen Eidgenossen. Es ist keine überragende Saison von mir. Aber ich kenne die Gründe.
Erzählen Sie.
Am Guggibad-Schwinget habe ich mich an den Adduktoren verletzt. Diese Verletzung habe ich zwei Monate mitgezogen und es dauerte viel länger als gedacht, um wieder reinzukommen. Auf der Rigi und dem Weissenstein verpasste ich die Kränze, das wurmt mich. Und am Aargauer Kantonalschwingfest gab es einen totalen Schiffbruch, das gab mir einen mentalen Knick. Aber ich war damals nicht fit – auf vielen Ebenen. Das ist nun besser. Körperlich bin ich bereit. Und auch mental habe ich Unterstützung in Form eines Mentaltrainers erhalten. Für mich ist das sehr wertvoll. Und was es bringen kann, zeigte die
Schlussgangteilnahme am Oberaargauischen.
Nach dem Basellandschaftlichen folgt am 8. September in Appenzell das Jubiläumsschwingfest.
Ja, dort gibt es keine Kränze, es geht nur um den Sieg. Es wird ein Highlight der Saison. Und ich will dort eine Topleistung zeigen, denn es ist auch eine Standortbestimmung für das Eidgenössische 2025. Nach Appenzell ist die Saison durch. Und dann geht bald die Vorbereitung für das Schwingjahr 2025 los. Sicher ist: Ich freue mich, wenn Joel Strebel und mein Bruder wieder fit und an den Schwingfesten dabei sind.