Grosses Jahr steht bevor
31.01.2025 Sport, SchwingenDie Freiämter Schwinger stehen vor einem ereignisreichen Jahr – wird Stefan Strebel neuer ESV-Obmann?
Im Mai ist das erste Kranzfest, die Döbeli-Brüder aus Sarmenstorf sind auf Kurs. Ab Juni wird auch Joel Strebel aus Aristau wieder fit sein. Die drei ...
Die Freiämter Schwinger stehen vor einem ereignisreichen Jahr – wird Stefan Strebel neuer ESV-Obmann?
Im Mai ist das erste Kranzfest, die Döbeli-Brüder aus Sarmenstorf sind auf Kurs. Ab Juni wird auch Joel Strebel aus Aristau wieder fit sein. Die drei Freiämter «Bösen» haben ein grosses Ziel: das Eidgenössische im August. Zudem feiert der Schwingklub Freiamt sein 100-jähriges Bestehen. Und auch Schwingerboss Stefan Strebel hat einiges vor.
Stefan Sprenger
Im Restaurant «Sternen» in Wohlen ist es passiert. Im August 1925 haben sich 10 turnende Schwinger zusammengetan und den Schwingklub Freiamt gegründet. Heute, 100 Jahre später, gehört der SK Freiamt zu einem der erfolgreichsten Schwingvereine des Landes. Und hat im Jahr 2025 Grosses vor.
Jubiläumsjahr des SK Freiamt
«Es geht was», sagt der 26-jährige Andreas Döbeli. Er ist nicht nur 32-facher Kranzgewinner und im Sägemehl aktiv, sondern auch daneben – als technischer Leiter und als Sponsoringverantwortlicher. Im Jahr 2025 hat der SK Freiamt einiges vor. Am 13. April ist das Guggibadschwinget (Verschiebedatum zwei Wochen später). Dort werden hochkarätige Gäste erwartet. «Es wird sicherlich gut besetzt sein. Und es soll ein gelungenes Schwingfest werden. Wir sind aktuell auch daran, einen besonders reichhaltigen Gabentempel zu organisieren», sagt Döbeli. Am 16. August (dem Gründungstag) gibt es einen kleinen Jubiläumsanlass – und im Oktober steigt dann in der Turnhalle in Aristau die grosse Jubiläumsfeier. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
«Natürlich das grosse Highlight»
Es warten einige sportliche Highlights. Der Start in die Kranzfestsaison macht am 4. Mai das «Kantonale» in Solothurn. Am 22. Juni ist das Aargauer Kantonalschwingfest in Menziken. Das «Nordwestschweizerische» ist am 10. August in Lenzburg und vom 29. bis 31. August ist das Eidgenössische Schwingund Älplerfest (ESAF) in Mollis im Kanton Glarus. Es wird wiederum gigantisch. Die grösste temporäre Arena der Welt wird Platz bieten für 56 500 Personen. «Natürlich ist das ESAF das grosse Highlight der Saison», sagt Döbeli.
Joel Strebel im Juni wieder fit
Und wer weiss, vielleicht gibt es im Jubiläumsjahr drei Freiämter Kränze am «Eidgenössischen». Döbeli lacht: «Das wäre natürlich schön.» Doch dafür muss viel zusammenpassen. Und die Freiämter Schwinger müssen gesund bleiben. In den letzten Jahren gab es bei allen drei «Bösen» des SK Freiamt immer wieder schwerwiegende Verletzungen. Aktuell befindet sich Joel Strebel, 39-facher Kranzgewinner, in der Reha-Phase nach seinem Kreuzbandriss im Juni des letzten Jahres. Damals war er in Topform. Nun kämpft er sich zurück und wird voraussichtlich im Juni wieder ein Kranzfest bestreiten. Die beiden Döbeli-Brüder aus Sarmenstorf sind aktuell in der Saisonvorbereitung, werden aller Voraussicht nach am Gibel-Schwinget in Bonstetten am 6. April ihr erstes Freiluft-Fest bestreiten. Andreas Döbeli, der den elterlichen Hof in Sarmenstorf übernommen hat und dort nun mit seiner Frau Angela wohnt, sagt: «Vor Weihnachten hatte ich eine Innenbandzerrung und muss zuerst noch vollständig das Vertrauen wiederfinden. Aber es kommt gut.»
Bloss nicht verletzen
Schon jetzt ist klar, wo die drei Freiämter als Gäste antreten werden. Lukas Döbeli darf ans «Nordostschweizerische» am 29. Juni in St. Gallen. Joel Strebel wird am «Südwestschweizerischen» am 13. Juli in Neuenburg dabei sein. Und Andreas Döbeli wird versuchen als Gast die Innerschweizer zu ärgern und einen Kranz zu holen (6. Juli in Seedorf). Er hat sich folgende Ziele für diese Saison gesteckt: «Ich bin an elf Kranzfesten dabei und möchte an jedem Fest den Kranz holen. Und dann ist natürlich der zweite Kranz am ESAF mein grosses Ziel. Allen voran möchte ich aber gesund bleiben.»
Einem grossen Jahr zum 100. Geburtstag des Schwingklubs Freiamt steht eigentlich nichts im Weg – ausser es gibt Verletzungen. «Deshalb müssen wir uns Sorge tragen, gut erholen und unser Möglichstes dafür tun, dass es keine Verletzungen gibt», so Döbeli.
Birchmeier verzichtet, Strebel will
Auch auf Funktionärsebene könnte 2025 für die Freiämter ein besonderes Jahr werden. Der Villmerger Stefan Strebel ist noch bis 2026 Technischer Leiter des eidgenössischen Schwingerverbandes, dann endet seine Amtszeit. Nur ein Amt ist im Schwingerland Schweiz noch höher und wichtiger: Präsident des eidgenössischen Schwingverbandes (ESV). Mehr Administration, weniger technischen Bereich. Eigentlich die höchste Position: der ESV-Obmann, also der Präsident des Verbandes. Aber jenes Amt übernimmt üblicherweise der Präsident der Abgeordnetenversammlung. Dies wäre der Aargauer Markus Birchmeier. An der Delegiertenversammlung des Nordwestschweizerischen Schwingverbandes (NWS) – die vor wenigen Tagen stattfand – wurde aber informiert, «dass Markus Birchmeier nicht zur Verfügung steht als Kandidat für das Amt des Obmanns vom ESV».
Stefan Strebel hat nun signalisiert, dass er bereit wäre, das Amt des ESV-Obmanns zu übernehmen. Der NWS-Verband sagt dazu: «Es freut uns, dass wir trotz der Absage von Birchmeier mit Strebel Stefan einen würdigen und fähigen Kandidaten für das Amt des Obmanns vom ESV vorschlagen dürfen.» Strebel richtete an der Delegiertenversammlung das Wort an die Menschen und unterstrich seine Leidenschaft für den Schwingsport: «und es würde mich freuen, dieses ehrenvolle Amt zu übernehmen».
Es würde passen in dieses Jahr
Die Entscheidung darüber fällt erst in einem Jahr. Doch es sieht aktuell gut aus für eine Wahl des Freiämters Strebel. Es wäre so passend in dieses ganz besondere Jahr des Freiämter Schwingersports.