Grünes Licht erhalten
25.11.2025 Vereine, Hermetschwil-Staffeln, BremgartenJa zum 7-Millionen-Projekt
Verein Kinderheim St. Benedikt Hermetschwil genehmigte die Sanierung der Wohngruppenhäuser
An einer ausserordentlichen Generalversammlung sagten die Vereinsmitglieder Ja zur Sanierung der Wohngruppenhäuser. ...
Ja zum 7-Millionen-Projekt
Verein Kinderheim St. Benedikt Hermetschwil genehmigte die Sanierung der Wohngruppenhäuser
An einer ausserordentlichen Generalversammlung sagten die Vereinsmitglieder Ja zur Sanierung der Wohngruppenhäuser. Kosten wird das 7,033 Millionen Franken.
Infrage gestellt wurde an der ausserordentlichen Generalversammlung die Höhe des Verpflichtungskredits. Ebenfalls diskutiert wurde die Option, künftig auch Mädchen aufzunehmen. Schliesslich stimmten die Vereinsmitglieder dem Projekt aber einstimmig zu.
Voraussetzung für Subventionen
Damit darf das Kinderheim St. Benedikt in Hermetschwil-Staffeln seine Wohngruppenhäuser sanieren, die sich in Sichtweite der Klosteranlage St. Martin befinden. Erstellt wurden diese 1971 dreigeschossig. 1995 erhielten sie separat zugängliche, extern vermietete Wohnungen. Gesamtleiter Philipp Zimmermann machte sich stark für die jetzt geplante Sanierung. Die 50-jährigen Zweierzimmer seien heute nicht mehr zeitgemäss. Das Angebot von Einzelzimmern sei auch eine Vorgabe des Bundesamtes für Justiz und Voraussetzung für den weiteren Erhalt von Subventionen.
Der Bund wird an die Sanierung rund 1,5 Millionen Franken zahlen. Den Restbetrag finanziert der Kanton in den nächsten 33 Jahren über Leistungspauschalen. «Wir sind seit zwei Jahren unterwegs auf der Reise zum nun vorliegenden Projekt», erklärte der Gesamtleiter. Er freute sich sichtlich, dass es jetzt einen bedeutenden Schritt weitergehen kann. --red
Verein Kinderheim St. Benedikt Hermetschwil genehmigt Baukredit für die Sanierung der Wohngruppenhäuser
Die zu sanierenden Wohngruppenhäuser in Sichtweite der Klosteranlage St. Martin wurden 1971 dreigeschossig erstellt und 1995 mit separat zugänglichen, extern vermieteten Wohnungen aufgestockt.
Walter Minder
Vereinspräsidentin Doris Stöckli, bis Ende Jahr noch Vizeammann in Bremgarten, konnte an der ausserordentlichen Generalversammlung am vergangenen Donnerstag 20 Mitglieder und Gesamtleiter Philipp Zimmermann begrüssen, der anschliessend kompetent und transparent durch das Traktandum «Baukredit für Sanierung/Umbau der Wohngruppenhäuser 1 bis 4» führte. Ausgangslage ist die Tatsache, dass die Räumlichkeiten nach über 50 Jahren sanierungsbedürftig sind und Zweierzimmer nicht mehr den Anforderungen an den stationären Heimbetrieb entsprechen. Das Angebot von Einzelzimmern ist auch eine Vorgabe vom Bundesamt für Justiz und Voraussetzung für weitere Subventionen. «Wir sind seit zwei Jahren unterwegs auf der Reise zum nun vorliegenden Projekt, das zudem die Möglichkeit bietet, unser Angebot künftig auch Mädchen zur Verfügung zu stellen», so Zimmermann.
Klare Projektziele
Das von Langenegger Architekten AG Muri zusammen mit der Baukommission ausgearbeitete Vorprojekt entspricht unter anderem Vorgaben des Denkmalschutzes, den spezifischen Anforderungen des stationären Heimbetriebs, der optimalen Nutzung der Räumlichkeiten und der Verwendung nachhaltiger Baumaterialien. «Zudem ist auch der notwendige Einsatz von Provisorien definiert.» Das Vorprojekt ist von Bund und Kanton geprüft und die Baueingabe vorbereitet worden. Es sieht neben der notwendigen Sanierung eine moderate Erweiterung in Form eines angebauten Kubus pro Wohnhaus vor. Damit kann je ein zusätzliches Zimmer im Erd- und ersten Obergeschoss realisiert werden. «Die Küche wird intern verschoben und für das Betreuungsteam ein zusätzliches Büro realisiert.»
Damit der Betrieb während der Bauzeit sichergestellt ist, wird das Bauprojekt in zwei Etappen realisiert. Für die Unterbringung der betroffenen Wohngruppen sind pro Etappe zwei Provisorien notwendig. Dafür sind das Wohnhaus Dorfstrasse 2 in Hermetschwil und ein Pavillon auf dem gleichen Grundstück vorgesehen. Der Zeitplan sieht nach der Kreditgenehmigung vor, dass bis Sommer 2027 die erste Etappe und bis Sommer 2028 die zweite Etappe abgeschlossen ist. Die Gesamtkosten +/-10 Prozent belaufen sich auf 7,033 Millionen Franken, davon entfallen rund 6,374 Millionen Franken auf die Wohngruppen und 660 000 Franken auf die Mietwohnungen, die ebenfalls sanft saniert werden.
Finanzierung weitgehend durch Bund und Kanton
Die Kosten «Wohngruppen» werden von Bund und Kanton refinanziert, wobei der Bundesbeitrag von rund 1,5 Millionen nach Genehmigung der Bauabrechnung ausbezahlt wird. Der Restbetrag wird vom Kanton via Leistungspauschalen über die nächsten 33 Jahre finanziert.
Thomas Stübi, Leiter Finanzen: «Für die Vorfinanzierung benötigen wir deshalb Fremdkapital, die anfallenden Zinsen werden wiederum vom Kanton vergütet. Der Kostenanteil ‹Mietwohnungen› geht zulasten vom Verein, die Finanzierung ist aus Eigenmitteln vollumfänglich möglich.»
Die Höhe des beantragten Verpflichtungskredits von 7,033 Millionen Franken wurde in der anschliessenden Diskussionsrunde infrage gestellt. Zimmermann: «Sanierung und Vergrösserung der Wohngruppen sind aufwendig, dafür sparen wir Unterhaltskosten.» Auch die Option, künftig Mädchen aufzunehmen, wurde nicht ohne Kritik akzeptiert, verursache doch ein koedukatives Angebot erfahrungsgemäss Probleme sexueller Art. Zimmermann: «Wir haben intensiv geprüft, welche Risiken und Chancen dieser Schritt beinhaltet. Monokulturen sind nicht die Lösung und heute ist die spezifische Ausbildung von Sozialpädagogen/-innen sehr gezielt.» Insgesamt fand das Projekt aber Zustimmung und der Verpflichtungskredit wurde einstimmig genehmigt.
Fünf Wohngruppen
St. Benedikt lernen und leben ist ein Sonderschulheim für normalbegabte, männliche Kinder und Jugendliche ab dem sechsten Altersjahr, die sich in einer psychosozial schwierigen Situation befinden. Hier werden sie professionell in ihrer Entwicklung unterstützt. Sie wohnen in fünf Wohngruppen und besuchen die interne Sonderschule.


