Grandioses Heimspiel
17.12.2024 MutschellenLaura und René Rindlisbacher traten im Berikerhus auf
Viel zu lachen gab es am Samstagabend im Berikerhus in Berikon. Laura und René Rindlisbacher traten als «S’Rindlisbachers» mit ihrem zweiten Programm «Zwei Herz und ei Seel» auf. ...
Laura und René Rindlisbacher traten im Berikerhus auf
Viel zu lachen gab es am Samstagabend im Berikerhus in Berikon. Laura und René Rindlisbacher traten als «S’Rindlisbachers» mit ihrem zweiten Programm «Zwei Herz und ei Seel» auf. Gerade für die Tochter war es eine sehr spezielle Vorstellung.
Roger Wetli
«In dieser Halle habe ich vor rund 20 Jahren geturnt», erklärte Laura Rindlisbacher nach dem Auftritt. «Hier mal aufzutreten, ist sehr speziell.» Wobei es für die junge Frau bereits das zweite Mal war. «Wir traten schon mit unserem ersten Programm im Berikerhus auf.» Laura Rindlisbacher wuchs in Oberwil-Lieli auf und besuchte die Oberstufe an der Kreisschule Mutschellen. Vater René Rindlisbacher entdeckte diesen Auftrittsort nach seinem Umzug nach Oberwil-Lieli und spielte hier bereits Programme mit «Schmirinskis» und «Edelmais».
Ihre Vorstellung im Berikerhus fand im Rahmen des ersten Teils ihrer Tour zum neuen Programm «Zwei Herz und ei Seel» statt. Diese endet morgen Mittwoch in Burgdorf.
Ein Depressiva verschrieben
Im Zentrum von «Zwei Herz und ei Seel» steht das Gesundheitswesen. So stellt René Rindlisbacher etwa einen Welschchweizer dar, der sich darüber beklagt, dass es ihm gut gehe. Laura Rindlisbacher empfiehlt ihm als Ärztin als Gegenmassnahmen den Umzug nach Berikon und verschreibt ihm ein Depressiva. Die Moral lösten die beiden zum Schluss dieses Sketches auf: «Uns geht es zu gut.»
Das Programm startete ebenfalls mit der als Ärztin verkleideten Laura Rindlisbacher. Sie begrüsste das Publikum in einer Klinik und machte die Angebote schmackhaft, während ihr Vater das Gesagte in Gebärdensprache «übersetzte». So stellte er etwa das Wort «Fussballer» mit einer Person dar, welche bei der kleinsten Berührung sofort stark simuliert. «Unsere Klinikgruppe betreibt seine grösste Notfallstation in Berikon», verkündete Laura Rindlisbacher. «Damit es so bleibt, gibt sich der Gemeinderat von Berikon die allergrösste Mühe.» Zu dieser Aussage schnarchte René Rindlisbacher, und löste damit lautes Lachen aus. Das schaffte auch Laura Rindlisbacher, als sie verkündete, dass sie jetzt von ihrem Beruf als Lehrerin auf Ärztin umgesattelt hätte. «Das ähnelt sich. Ich hatte schon vorher mit Schwerkranken zu tun – damit meine ich die Eltern.»
Programm verändert sich laufend
Immer wieder bauten Laura und René Rindlisbacher den Bruder von Laura ein. Etwa dann, als die Tochter ihrem Vater am Telefon voller Stolz verkündete, dass sie ihre Ärzteprüfung bestanden hat. Und ihr Vater ohne Interesse antwortete: «Ach so. Willst du mit Nico sprechen. Er wurde gerade grandioser Fünfter in einer regionalen Jassmeisterschaft.»
Den Bruder möchten sie künftig in ihrem Programm noch öfters erwähnen. «Wir haben gemerkt, dass diese Familiengeschichten besonders gut beim Publikum ankommen. Und ihm macht es nichts aus», erklärte Laura Rindlisbacher. «Zwei Herz und ei Seel» führen sie seit Mitte Oktober regelmässig auf. «Das Programm hat sich seither immer wieder etwas verändert. Wir mögen das», gab René Rindlisbacher Einblick. «Wenn du zu zweit auf der Bühne bist, musst du sowieso öfters improvisieren. Dies, weil es immer wieder vorkommt, dass dein Gegenüber oder du etwas anderes sagst, als eigentlich geplant war.» Und seine Tochter ergänzte: «Immer dasselbe aufzuführen, wäre für uns langweilig.»
Mal aus der Reserve holen, mal bremsen
Dazu gehört auch, dass sie immer wieder das Publikum einbinden. Für einen Witzetest holten sie im Berikon einen Noah aus Rapperswil mit einem etwas schwierigen Nachnahmen auf die Bühne. «Ein Elternteil kommt aus Sri Lanka, der andere aus Zell im Kanton Zürich», erklärte Noah auf Anfrage von René Rindlisbacher. Seine Freundin wohne in Oberwil-Lieli, wieso er «S’Rindlisbachers» jetzt in Berikon besuche. Noah lachte anschliessend herzlich zu Witzen wie «Ich habe eine neue Freundin, sieht die nicht gut aus? Der Gefragte: Ja, die sieht nicht gut aus.» «Wir möchten mit unseren Aufführungen niemanden blossstellen», stellte René Rindlisbacher klar. «Das Spielen mit dem Publikum finden wir beide super. Man weiss nie so recht, wie eine Person reagiert. Manche müssen wir ein wenig aus der Reserve holen, andere ein wenig bremsen.» Neben Noah wurden noch weitere Zuhörer ins Programm integriert, und das immer wieder. Darunter auch ein «bald 10-Jähriger».
Viele Lacher lösten Laura und René Rindlisbacher auch aus, als der Vater als selbstbewusstes rotes Blutkörperchen und seine Tochter als Zwerchfell auftraten. Wobei die Tochter als Zwerg verkleidet etwas «verwechselt» hatte. Für noch mehr Abwechslung sorgten verschiedene Videoeinspielungen, die zur Verwirrung einiger Zuhörer teilweise live von hinter der Bühne übertragen wurden.
«Im Aargau gibt es ein sehr dankbares Publikum», lobte René Rindlisbacher nach der Vorstellung. Und seine Tochter doppelte nach: «Wir hoffen deshalb, in dieser Gegend wieder einmal auftreten zu können.»