Glanzpunkt vor der Altstadt
31.05.2024 BremgartenBronzerelief von Heinz Briner geht in die Giesserei
Drei Jahre lang hat Heinz Briner am Bronzerelief der Stadt Bremgarten gearbeitet. Dabei hat er die Altstadt ins Zentrum gestellt. Voraussichtlich im nächsten Frühjahr wird das Relief, das beim Eingang in die ...
Bronzerelief von Heinz Briner geht in die Giesserei
Drei Jahre lang hat Heinz Briner am Bronzerelief der Stadt Bremgarten gearbeitet. Dabei hat er die Altstadt ins Zentrum gestellt. Voraussichtlich im nächsten Frühjahr wird das Relief, das beim Eingang in die Altstadt aufgestellt wird, eingeweiht.
Erika Obrist
An die zweitausend Besucherinnen und Besucher nehmen jährlich an den diversen Stadtführungen teil. In Zukunft können die Stadtführerinnen und Stadtführer ihren Gästen einen neuen Ort bieten, der einen Halt wert ist: das Bronzerelief der Stadt, das Heinz Briner mit grosser Ausdauer und unglaublicher Detailtreue geschaffen hat. Zu bestaunen sein wird es ab nächstem Frühjahr auf dem Platz, auf dem das Wetterhäuschen steht. So hat es die Altstadtkommission entschieden. Jedermann, der beim Spittelturm in die Altstadt hineingeht, kommt so am Relief vorbei.
«Das Relief soll zu einem Glanzpunkt werden», sagte Briner beim Standortkafi in der Backstube der ehemaligen Bäckerei Schwager. Initiiert wurde das Standortkafi vom Citymanager Ralph Nikolaiski. Dabei treffen sich die Betreiberinnen und Betreiber von Ladengeschäften und Gewerbebetrieben in der Altstadt und Peripherie sowie Liegenschaftsbesitzer einmal im Monat zum Gedankenaustausch. Am Dienstag war Heinz Briner Gast im Standortkafi. Der gelernte Architektur-Modellbauer, der in jungen Jahren schon in den Verkauf wechselte und nun pensioniert ist, erzählte von der Idee eines Reliefs und von der Umsetzung.
Mehrwert für Bremgarten
Ursprünglich sollte Heinz Briner das Modell Bremgartens, das im Stadtmuseum am Kornhausplatz zu sehen ist, fertigstellen. Dann kam Bremgarten Tourismus auf ihn zu mit der Idee, Besucherpunkte einzurichten. An einem dieser Punkte sollte das Modell der Altstadt zu bestaunen sein. Briner war angetan von dieser Idee: Er wollte ein Relief herstellen, bei dem die Altstadt im Zentrum steht und die Gebäude in der Peripherie kleiner dargestellt werden. «Die Mäanderstadt soll zu sehen sein», sagte Briner. Also hauptsächlich die Bauten innerhalb und ausserhalb der Reussschlaufen. Hochwertig sollte das Bronzerelief werden. Einen Mehrwert für die Stadt sowie deren Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch für die Gäste von ausserhalb bieten.
Drei Jahre lang hat Briner am Relief gearbeitet. Er hat Fotos studiert, Flugaufnahmen gesichtet, sich an Katasterplänen orientiert. Die Stadt hat ihm ihr Bauarchiv geöffnet, sodass er die Dachschrägen der Gebäude aufnehmen konnte. Alle diese Informationen hat er detailgetreu übernommen und ein massstabgetreues Modell angefertigt, das er am Standortkafi präsentierte und das auf grosses Interesse stiess. Jede Lukarne war auszumachen, jede Zinne. Alles in Handarbeit angefertigt. Wie viele Stunden mag Briner dafür aufgewendet haben?
Von Stadt und Sponsoren finanziert
«Jetzt geht das Modell in die Giesserei», zeigte Briner das weitere Vorgehen auf. Diese braucht rund ein halbes Jahr, um das Bronzerelief herzustellen. Auch hier: alles Handarbeit. Das Budget für das 2,1 mal 1,4 Meter grosse Relief beläuft sich auf 230 000 Franken. «Die Stadt trägt einen Fünftel der Kosten, den Rest steuern Sponsoren bei.» 16 Firmen und Private hat Briner bisher gewinnen können. Weitere Beiträge sind ihm höchst willkommen. Briner – und mit ihm alle Teilnehmenden am Standortkafi – sind sich sicher, dass das Relief noch mehr Besucherinnen und Besucher nach Bremgarten bringen wird. Und somit auch mehr potenzielle Kundinnen und Kunden für die Geschäfte in der Altstadt.
Wie weiter mit der Bäckerei?
«Etwas ganz Tolles hat Heinz Briner für Bremgarten geschaffen», lobte Nikolaiski nach dem Referat. Darin gingen alle Anwesenden mit ihm einig und spendeten dem «Modellbauer» grossen Applaus.
Wie es weitergehen wird mit der leeren Ladenfläche der ehemaligen Bäckerei Schwager mitten im Herzen der Altstadt, konnte Nikolaiski nicht sagen. Alle hoffen inständig, dass wieder ein Ladengeschäft in dieser Liegenschaft entstehen wird.