Genügend Raum für weitere 25 Jahre
31.05.2024 MutschellenPlanung geht weiter
Kreisschule Mutschellen: Zwei Anträge gestellt
Die Stimmberechtigten von Berikon, Oberwil-Lieli, Widen und Rudolfstetten-Friedlisberg entscheiden an ihren Gemeindeversammlungen im Juni über zwei Anträge betreffend die ...
Planung geht weiter
Kreisschule Mutschellen: Zwei Anträge gestellt
Die Stimmberechtigten von Berikon, Oberwil-Lieli, Widen und Rudolfstetten-Friedlisberg entscheiden an ihren Gemeindeversammlungen im Juni über zwei Anträge betreffend die Kreisschule Mutschellen (KSM). Die Taskforce der KSM möchte 725 000 Franken für ein «Vorprojekt+». Mit diesem sollen die Grundlagen für ein Baugesuch für die Erweiterung und Sanierung der Gebäude KSM 2 und 3 geschaffen werden, damit im November 2025 ein entsprechender Antrag gestellt werden kann. Baustart wäre dann im Sommer 2027. Mit dem zweiten Antrag soll das heutige Provisorium gekauft und damit künftig Miete gespart werden. --rwi
Die Mutscheller Gemeinden entscheiden an ihren Versammlungen über die weitere Zukunft der Kreisschule
An den kommenden Gemeindeversammlungen von Berikon, Oberwil-Lieli, Rudolfstetten-Friedlisberg und Widen werden die Weichen für die baulichen Massnahmen an der Kreisschule Mutschellen gestellt. Dafür sind ein Projektierungskredit von 725 000 Franken und der Kauf des Schulprovisoriums für 427 000 Franken traktandiert.
Roger Wetli
«Beide Projekte hängen miteinander zusammen, obwohl sie in allen Gemeinden separat traktandiert sind», erklärt Peter Hochuli im Namen der Taskforce Kreisschule Mutschellen. Der Vorsitzende dieser Taskforce betont: «Gibt es ein Nein zum Projektierungskredit, würde der Kauf des Schulprovisoriums nicht zur Abstimmung gelangen. Dies, weil dann zuerst wieder eine Auslegeordnung gemacht werden müsste.» Werde dagegen nur der Kauf abgelehnt, werde das Provisorium weiterhin gemietet werden müssen. Dies führe aber zu jährlich höheren Kosten als bei einem Kauf.
Knapper Schulraum
Die beiden Traktanden basieren auf einer längeren Vorgeschichte. Der Platz an der Kreisschule Mutschellen (KSM) ist knapp. Da sich die vier Mutscheller Verbandsgemeinden nicht einig wurden, wie das Problem zu lösen ist, wurde eine Taskforce gebildet. Diese stellt nun die beiden Anträge.
Die Taskforce möchte jetzt für 725 000 Franken ein «Vorprojekt+» durchführen. «Das bedeutet ein erweitertes Vorprojekt, welches bewilligungsfähig und mit einem Kostenvoranschlag versehen ist», erklärt Hochuli. «Dies als Grundlage für einen nachfolgend zu beantragenden Baukredit.» Für die Kreisschule Mutschellen werde damit Raum für die nächsten 20 bis 25 Jahre bereitgestellt, welcher die Entwicklungen der Verbandsgemeinden aufnimmt. «Gleichzeitig werden die Schulhäuser KSM 2 und 3 saniert. Diese sind im vorgesehenen Zeitraum des Baubeginns 35 und 45-jährig», so der Taskforce-Vorsitzende. «Aus buchhalterischer Sicht sind diese dann abgeschrieben. Wie bereits bei der KSM 1 und den Turnhallen ist eine Sanierung und Erneuerung hier unumgänglich.»
Bei einem Ja im Juni sollte ein Baukredit im November 2025 traktandiert werden. Die Arbeiten könnten so im Sommer 2027 beginnen und ab Sommer 2028 in Etappen abgeschlossen werden. Aktuell wird mit Baukosten von rund 21,6 Millionen Franken gerechnet.
Verbandsgemeinden sind sich einig
Von den jetzt beantragten 725 000 Franken sind für die Projektierung 70 000 Franken, für Planerverfahren 105 000 Franken und für das «Vorprojekt+» 530 000 Franken vorgesehen. Der Rest entfällt auf Reserven und Rundungen. Die 530 000 Franken erhält das Planerteam für die Erstellung des «Vorprojekts+». «Es besteht aus dem Architekten, dem Bauingenieur, Fachplanern für Haustechnik, Elektro, Brandschutz, Bauphysik», erklärt Peter Hochuli. «Das Ergebnis der Planung wird die Grundlage für den Baukredit sein.»
Die Taskforce-Mitglieder seien froh, dass die Arbeiten nun so weit vorangebracht werden konnten, dass den Verbandsgemeinden mit einer Versammlungsvorlage die Zukunft der Kreisschule Mutschellen aufgezeigt werden kann. «Die Verbandsgemeinderäte stehen hinter dem aufgezeigten Vorgehen und den entsprechenden Kreditanträgen», betont der Taskforce-Vorsitzende. Er gibt zu bedenken: «Nachdem man noch vor drei Jahren an kurzfristig zu lösenden Schulraumproblemen hängen blieb und sich die Verbandsgemeinderäte dahin gehend nicht finden konnten, liegen in der Zwischenzeit Anträge vor, mit welchen die Bedürfnisse ganzheitlich aufgenommen werden können.» Die seinerzeit geforderte «Gesamtschau» und Auslegeordnung werde nun vorgenommen.
Notdürftige Lösungen bei einem Nein
Peter Hochuli weiss, dass mit provisorischen Lösungen weitergeschaut werden müsse, lehne eine Mehrheit der Verbandsgemeinden den jetzt beantragten Kredit ab. «Notfallmässige Sanierungen, welche bereits heute laufend vorgenommen werden müssen, müssten fortlaufend gemacht werden. Dazu zählen etwa undichte Dächer, kaputte Fenster und Tore oder die Haustechnik und Lüftung, welche nicht mehr ordentlich funktionieren», so Hochuli. Weiter führt er aus, dass bei einem Nein auch die zeitgemässe Erneuerung der Gebäude in den nächsten drei bis fünf Jahren nicht angegangen werden könnte. Aber auch der Schulraumbedarf, welcher die Entwicklung in den Verbandsgemeinden aufzunehmen hat, könnte vorderhand nicht ordentlich abgedeckt werden. «Lehrkräfte und Schüler müssten weiter mit provisorischen Lösungen auskommen», unterstreicht der Taskforce-Vorsitzende die Bedeutung dieses Projektierungskredits.
Um den Kauf des Schulraumprovisoriums geht es im zweiten Antrag, der in allen vier Mutscheller Gemeinden gestellt wird. Heute wird dieses gemietet. Jetzt möchte die Taskforce es für 427 000 Franken kaufen. «Grundsätzlich soll dieses Provisorium bis zum Abschluss der Erneuerungs- und Erweiterungsarbeiten an den Gebäuden KSM 2 und 3 bestehen bleiben», gibt Peter Hochuli Einblick. Der Kauf wird damit ab dem vierten Jahr günstiger als die Miete. Diese Option wurde mit dem Vermieter ausgehandelt. «Diesem bringt es einen Ertrag und die Mietaufwendungen des Verbands fallen nicht mehr an», betont der Taskforce-Vorsitzende. «Die Gemeinden zahlen dafür die Verzinsung. Wobei das Schulraumprovisorium später wieder verkauft werden könnte.»
Die Gemeindeversammlungen finden statt: in Rudolfstetten am Donnerstag, 6. Juni, in Oberwil-Lieli am Freitag, 7. Juni, in Berikon am Mittwoch, 12. Juni, und in Widen am Donnerstag, 20. Juni.