«Genau wie erträumt»
27.06.2023 BremgartenDas Leuefäscht sorgte vier Tage lang für fröhliche und friedliche Ausnahmestimmung im Städtli
Bremgarten zeigte sich vom Donnerstag bis am Sonntagabend in einem wunderbaren Festgewand, das die perfekte Kulisse für ein rundum gelungenes Fest ...
Das Leuefäscht sorgte vier Tage lang für fröhliche und friedliche Ausnahmestimmung im Städtli
Bremgarten zeigte sich vom Donnerstag bis am Sonntagabend in einem wunderbaren Festgewand, das die perfekte Kulisse für ein rundum gelungenes Fest bildete. Eine Party, die Gästen und Besuchern gleichermassen noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Marco Huwyler
Als es am Sonntag gegen 17 Uhr zuging, da herrschte bei so manch Involviertem ein kleines Gefühlschaos. Da war zum einen der Anflug von Wehmut. Dass das, worauf man so lange hingefiebert hatte und was man in monatelanger Planung und Arbeit mit Fleiss, Schweiss und Herzblut auf die Beine gestellt hatte, nun tatsächlich schon wieder vorbei ist. Hinzu kam die Müdigkeit, die langsam Einzug hielt, angesichts von vier Tagen Einsatz und Feiern nach einer anstrengenden Vorbereitung. Doch überstrahlt wurde das Ganze bei den meisten von einer Art glückseligen Erleichterung und einer kräftigen Portion Stolz.
Ort der Begegnung
Das Leuefäscht erfüllte all die hohen Erwartungen und Hoffnungen, mit denen man es im Vorfeld angepriesen hatte. Bremgarten zeigte sich an diesem verlängerten Spätjuniwochenende von seiner besten Seite und sorgte dafür, dass Tausende von Menschen aus nah und fern ein gewaltiges, fröhliches Fest zusammen feierten, das wirklich für jeden etwas bereithielt und Raum für ausgelassene, fröhliche, aber auch besinnliche Momente liess.
«Es war letztlich genau so, wie wir uns das erträumt haben», bilanzierte OK-Präsident Raymond Tellenbach. «Das Feedback, das ich von den Gästen erhalten habe, war überwältigend. Man hatte wirklich eine sehr gute Zeit in Bremgarten in diesen Tagen.»
Inselkonzept ging voll auf
Dass das Leuefäscht als etwas Besonderes in den Köpfen der Menschen haften bleiben wird, war insbesondere auch das Verdienst des Festinselkonzepts mit 11 unterschiedlichen Inseln, die sich auf dem gesamten Festgebiet verteilten und so für ungemeine Vielfalt und Abwechslung sorgten. «Unsere Hoffnung, dass sich die Besucherströme so verteilen, ging auf», sagte denn auch Stephan Troxler, der sich beim Leuefäscht-OK um die Belange der Inseln kümmerte.
Dass es am Leuefäscht nicht ein Zentrum gab, auf das sich alles konzentrierte, sondern viele Höhepunkte an verschiedenen Orten zu entdecken waren, sorgte dafür, dass es in diesen Tagen in Bremgarten praktisch nie zu beklemmenden, einengenden Menschenansammlungen kam, wie es sonst an Grossanlässen oft der Fall ist. Am Leuefäscht konnte man sich frei bewegen, sich entfalten und nach Lust und Laune zwischen lautstarker Party und Entspannung zwischendurch alternieren.
Vom Kinderwagen bis zum Seniorenmobil
Die ideale Umgebung also für glückliche Erlebnisse und ein entspanntes Ambiente, das zahlreiche nicht alltägliche Begegnungen möglich machte. Ob Selfies mit den Leue-Maskottchen oder Musikstars, Pizza, serviert vom Pfarrer, Anschauungsunterricht aus nächster Nähe vom Brea king-Tanz-Weltmeister, Jassen mit Monika Fasnacht, Pingpong gegen angehende Profis – die Liste liesse sich noch lange fortführen.
Genauso wie diejenige der einmaligen Attraktionen wie der Zipline über die Reuss, der Wasserrutschbahn die Marktgasse hinab oder dem Virtual-Reality-Erlebnis auf dem Obertorplatz. Und da wären natürlich noch die Konzerte, von denen es über 50 gab – aus sämtlichen Stilrichtungen, die die Musik hergibt. Auch bei den vier Hauptacts bewiesen die Verantwortlichen ein goldenes Händchen und wurden dem Anspruch gerecht, ein Fest für alle zu sein. Denn wie auf dem ganzen Festareal waren bei den Auftritten von «Stubete Gäng» (Donnerstag), Marc Sway (Freitag), «Megawatt» (Samstag) und «Oesch’s die Dritten» (Sonntag) vor der Leuebühni alle Alters- und Gesellschaftsschichten vertreten. Von Kleinkindern mit Ohrenschützern auf den Schultern ihrer Eltern über Jugendliche bis hin zu zahlreichen Rentnern, die fröhlich zu den Melodien, Klängen und Bässen mitwippten und mitsummten.
Begründung einer Tradition
Zu Letzteren gehört rein altersmässig auch der Stadtammann. «Es ist schon ein bisschen wie ein Jungbrunnen», lachte der Stadtammann, der sich das Spektakel auf der Leuebühni – wie im Übrigen auch die Rocknight – nicht entgehen liess. «Ich fühlte mich mehr als einmal in meine Jugend zurückversetzt.»
Auch bei ihm sind es schöne Erinnerungen, die haften bleiben aus diesen Tagen. Erinnerungen, die den grossen Aufwand hinter dem Leuefäscht mehr als nur entschädigen und Lust machen auf mehr. Die Begründung einer einzigartigen Bremgarter Tradition ist gelungen. So mancher dürfte sich bereits auf 2030 freuen.