Gemütlicher Treffpunkt für alle
04.07.2023 Bremgarten«Stadthof» empfängt wieder Gäste
Der Treffpunkt im Herzen von Bremgarten erstrahlt in neuem Glanz
Nach knapp zwei Jahren Vorgeschichte hat das Restaurant Stadthof am 2. Juli wieder seinen Betrieb aufgenommen. Auch für ...
«Stadthof» empfängt wieder Gäste
Der Treffpunkt im Herzen von Bremgarten erstrahlt in neuem Glanz
Nach knapp zwei Jahren Vorgeschichte hat das Restaurant Stadthof am 2. Juli wieder seinen Betrieb aufgenommen. Auch für Stadtammann Raymond Tellenbach ist es ein wichtiger Beitrag zur Attraktivität des Reussstädtchens.
Walter Minder
Nach drei Jahren hat das Warten auf die Wiedereröffnung vom «Stadthof» ein glückliches Ende gefunden. Am Samstagabend trafen sich auf Einladung der heutigen Besitzer Rolf Erni, Markus Koller, Roman Koller, Renato Rocchinotti und Urs Stocker rund 50 Gäste zur Eröffnungsfeier an der Antonigasse 22. Das 1973 in Betrieb genommene und seit 1978 von der Besitzerfamilie Paul und Lisbeth Stierli mit Unterstützung ihrer Töchter Gaby Mariniello und Beatrice Gauch geführte Hotel-Restaurant im Eingangsbereich zum historischen Zentrum von Bremgarten entwickelte sich zu einem beliebten Treffpunkt für Jung und Alt. 2005 übernahmen die beiden Töchter die Verantwortung für den «Stadthof», in dem zeitweise bis zu dreissig Voll- und Teilzeitmitarbeitende beschäftigt waren. Da eine Weiterführung vom Hotel-Restaurant für Gaby Mariniello und Beatrice Gauch aus wirtschaftlichen und familiären Gründen keine Option mehr war, fiel Ende 2020 der Vorhang an der Antonigasse 22, was bei vielen ehemaligen Gästen grosses Bedauern auslöste. Das Projekt eines Umbaus mit sechs Miet- und Eigentumswohnungen wurde vorangetrieben und auch amtlich bewilligt. Dann trat der Bauunternehmer Renato Rocchinotti auf den Plan. Ein Freund liess ihn nämlich wissen, dass der «Stadthof» mitsamt dem Stufengarten zur Reuss hinunter zu kaufen sei. «Als ich das meiner Frau erzählte, machte sie grosse Augen und fragte, ob ich ein gutes Gefühl habe.» Und ob! Da er ein sehr gutes Gefühl hatte, war die Finanzierung innerhalb von 48 Stunden geregelt. Auch Stadtammann Tellenbach freute sich in seinen Begrüssungsworten: «Jetzt können wir nach unseren Sitzungen an diesem schönen Ort wieder ein Bier oder ein Glas Wein geniessen!»
Restaurant Stadthof wurde am Samstag eröffnet: 160 Plätze und topmoderne Küche
Die Türen zum Restaurant an der Antonigasse 22 sind wieder geöffnet und ein aufgestelltes Team freut sich, unter dem Motto «Ein Haus für alle» die unterschiedlichsten Gäste verwöhnen zu dürfen. Das war an der Eröffnungsfeier ebenso zu spüren wie am darauffolgenden Eröffnungstag.
Walter Minder
Am letzten Samstagabend stauten sich um 18 Uhr die geladenen Gäste für einen kurzen Moment im Eingangsbereich zum Restaurant Stadthof. Zum einen begrüsste man viele bekannte Gesichter, zum anderen wurde man vom sehr freundlichen Serviceteam mit einem Glas Wein oder Prosecco begrüsst. Alle wollten einen ersten Eindruck vom neuen «alten» Restaurant gewinnen, das die Handschrift des bekannten Zürcher Innenarchitekten Andrin Schweizer trägt. Es ist eine moderne, zeitlose Raumgestaltung mit perfekt aufeinander abgestimmten Materialien, geprägt von Holz und Naturstein. Eindrücklich auch die Fotogalerie mit Aufnahmen aus dem alten Bremgarten, in die man sich vertiefen und dabei die Zeit vergessen kann.
Eine einzigartige Terrasse
Dann hiess es Platz nehmen auf der Terrasse mit der beeindruckenden Aussicht auf die Reuss und die Stufengärten. Es stehen im Restaurant insgesamt über 160Plätze zur Verfügung, davon die Hälfte im optisch unterteilten Innenbereich. Der Rest verteilt sich auf die Terrasse und auf den Stufengarten vor dem Untergeschoss, in dem das «Herz» des Restaurants, die topmoderne, grosszügige Küche untergebracht ist. Wer sich einmal in einer kleinen Gruppe in speziellem Ambiente treffen will, dem sei der Weinkeller empfohlen, der nicht nur durch die dort gelagerten edlen «Tropfen», sondern auch durch seinen heimeligen Ausbau in Holz überzeugt.
In seinen humorvollen wie auch emotionalen Begrüssungsworten liess Bauunternehmer Renato Rocchinotti nochmals die vergangenen Monate Revue passieren. «Am 1. Juli 2021 war der Deal perfekt. Heute, zwei Jahre später, findet dank der kompetenten Unterstützung durch unseren Architekten Roger Rüegsegger wie geplant die Eröffnung statt. Beim Umbau, mit dem wir im Frühjahr 2022 starten konnten, kam uns zugute, dass das Gebäude über eine hochwertige Bausubstanz verfügt.» Insgesamt wurden vom Besitzerteam Renato Rocchinotti, Rolf Erni, Markus und Roman Koller sowie Urs Stocker mehrere Millionen Franken investiert. «Auch wenn wir immer wieder von speziellen Herausforderungen überrascht worden sind, sind wir sehr gerne die ‹Umbauer› des Stadthofs, in dem sowohl die feine Gesellschaft zum Cüpli als auch die Büezer zum Kafi und Gipfeli herzlich willkommen sind.» Dass es sich an der Antonigasse 22 um einen aussergewöhnlichen Standort handelt, zeigt auch das grosse Interesse an den vier Eigentumswohnungen, die vom ersten Stock bis ins Dachgeschoss realisiert worden sind.
Eine Erfolgsgeschichte
Stadtammann Raymond Tellenbach: «Ich hatte befürchtet, dass mit dem Umbau zu einem reinen Wohngebäude ohne traditionellen Gastronomiebetrieb unserem Städtchen ein wichtiger Teil an Lebensqualität verloren geht. Doch schon im ersten Gespräch erklärte mir Renato Rocchinotti, dass ihm das Restaurant eine Herzensangelegenheit ist.» Er bedankte sich bei ihm und seinen Mitinvestoren, aber auch bei allen am Umbau beteiligten Planern und Handwerkern für den grossen Einsatz und das beeindruckende Resultat. «Auch für die Stadt ist der neue Stadthof eine Erfolgsgeschichte und wir sind sehr froh, dass unsere Bevölkerung die einzigartige Aussicht auf die Reuss wieder geniessen kann.» Und er zeigte sich überzeugt, dass die drei Pächter Remo Siebers, Jürgen Zierer und Matthias Künzi – er ist der gastronomische Leiter und war unter anderem im Londoner «Mosimann’s» und an den Olympischen Spielen in Sotschi tätig – zusammen mit ihrem Team und einer vorwiegend gutbürgerlichen Schweizer Küche Erfolg haben werden.
«Unser Kind ist geboren»
Architekt Rüegsegger verglich die Entstehungsgeschichte des neuen Stadthofs mit der Geburt eines Kindes – ein Kraftakt, der keine Selbstverständlichkeit ist. Die grösste Herausforderung für ihn sei gewesen, ein Konzept «Zeitlos und nostalgisch» zu entwickeln, das von der Grundmauer bis zum First stimmig ist. Und es sei in enger Zusammenarbeit aller Beteiligten gelungen, mit dem Umbau des Stadthofs ein Stück Bremgarter Geschichte zu schreiben. Auch er baue auf die grosse gastronomische Erfahrung der drei Pächter, denen er einen symbolischen «Stadthof»-Stern übergab. «Das ist ein Zeichen dafür, dass der Stadthof Bremgarten das gastronomische Herz des Reussstädtchens sein wird.»
Ein erstes Feedback
Bei einem kurzen Besuch am öffentlichen Eröffnungstag vom Sonntag war die Terrasse gut besetzt, die Gäste genossen ein feines Dessert, ein Glas Wein oder ein leichtes Sommergericht. Spürbar war die Freude, dass der Stadthof Bremgarten wieder zum kulinarischen und visuellen Geniessen einlädt. Christine und Hansruedi Bomatter-Künzler aus Widen: «Wir haben bei einem Spaziergang zufällig das grosse Eröffnungsplakat an der Hauswand gesehen. Selbstverständlich wollten wir mit eigenen Augen sehen, wie sich das Restaurant mit seiner grossartigen Terrasse nach dem Umbau präsentiert.» Ihr kurzes Fazit: «Total schön!» Und was sie neben der vielseitigen Karte speziell überzeugt habe, sei das aufgestellte, freundliche Team. «Wir werden bald wieder einen Spaziergang durch das Städtchen mit einem abschliessenden Nachtessen im Stadthof machen.»