Gelegenheit genutzt
25.08.2023 BremgartenGewerbler und die Stadt
Am traditionellen Firmentreffen der Stadt kamen rund 70 Vertreter aus der Bremgarter Wirtschaft zusammen. Zu Gast waren die Gewerbler im Kinderheim St. Benedikt in Hermetschwil. Neben einer Führung und Präsentation der Institution stand ...
Gewerbler und die Stadt
Am traditionellen Firmentreffen der Stadt kamen rund 70 Vertreter aus der Bremgarter Wirtschaft zusammen. Zu Gast waren die Gewerbler im Kinderheim St. Benedikt in Hermetschwil. Neben einer Führung und Präsentation der Institution stand vor allem das gesellige Beisammensein bei einem feinen Mittagessen unter Bäumen im Vordergrund. --sab
St. Benedikt in Hermetschwil-Staffeln war Gastgeber des Firmenanlasses
Networking, Informationen aus erster Hand über laufende Projekte und einen Einblick in ein Unternehmen der Stadt Bremgarten. Das alles bietet der traditionelle Firmenanlass. Über 70 Gewerbetreibende nahmen diesmal daran teil.
Sabrina Salm
Der Bremgarter Firmenanlass bietet viele Gelegenheiten. Zum einen für die Gewerbetreibenden, um sich auszutauschen, Kontakte zu pflegen, neue Kontakte und auch neue Bereiche kennenzulernen. Das Gleiche gilt auch für die Angestellten der Stadt Bremgarten sowie den Stadtrat. Neben der Pflege von ortsansässigen Firmen ist auch der Gedankenaustausch von Bedeutung. Das traditionelle Stelldichein des Bremgarter Gewerbes ist aber auch eine gute Gelegenheit, sich als Unternehmen vorzustellen und einen Einblick in seine Arbeit zu geben. Mit Handkuss genutzt hat diese Chance Philipp Zimmermann, Gesamtleiter der Kinder- und Jugendinstitution St. Benedikt.
«Bei der Anfrage musste ich nicht lange überlegen», sagt er. «Es ist schön, dass wir uns präsentieren dürfen.» Er sowie Schulleiterin Rahel Stäger und Dirk Van Hejiningen, Leiter der Wohngruppe Grün, nahmen die Gäste auf eine spannende Führung mit. Wie wird hier gewohnt, wie sieht der Unterricht aus und was ist der Zweck des Kinderheims? Über all dies und mehr wurden die Gewerbler orientiert.
Besucher willkommen
Das St. Benedikt hat eine 145-jährige Geschichte. Der Auftrag habe sich in all den Jahren nicht geändert. Die Kinder und Jugendlichen kommen aus schwierigen familiären Verhältnissen. «Nicht alle sind auf der Sonnenseite geboren. Viele von ihnen haben psychisch kranke Eltern, erleben häusliche Gewalt oder haben ADS.» Heute wird nicht nur mit den Kindern gearbeitet, sondern das ganze Familiensystem wird einbezogen. «Das Ziel ist ganz klar die Reintegration in die Familie. Wenn wir überflüssig werden, haben wir unseren Job richtig gemacht.» Damit das gelingt, brauchen die rund 35 Kinder und Jugendlichen, die jeweils hier leben, Strukturen, einen sicheren Rahmen, müssen gefördert und gefordert werden und brauchen Nestwärme. «Wir sind hier per du», sagt etwa Wohngruppenleiter Dirk Van Hejiningen. Das St. Benedikt ist eine Einrichtung für Jungs. Auf vier Wohngruppen sind sie verteilt. Es gibt auch Kinder, die nur die Sonderschule besuchen und nicht auf dem Gelände wohnen. Auf zirka 70 Angestellte in verschiedenen Berufsgattungen sind 4500 Stellenprozent verteilt. An 365 Tagen haben sie offen.
«Wir sind ein offener Ort und Besucher sind bei uns willkommen», betont Philipp Zimmermann. Für Begegnungen tragen sicher auch der neue Spielplatz sowie der Pumptrack bei. Wichtig und gewollt sei auch, dass auch Private auf dem Areal wohnen.
Chance geben
Für die älteren Jugendlichen wird eine Anschlussmöglichkeit gesucht. «Viele der Jugendlichen machen eine EFZ- oder EBA-Ausbildung», erzählt der Gesamtleiter. Aber es sei für sie schwierig, gar nur schon eine Schnupperlehre zu erhalten.
Stadtammann Raymond Tellenbach zeigte sich beeindruckt vom St. Benedikt. «Der Betrieb hat eine wichtige Rolle und es ist toll, dass wir nun einen Einblick erhalten haben.» Tellenbach appellierte sogleich an die Gewerbler: «Wenn ihr die Möglichkeit habt, dann gebt den Jugendlichen vom St. Benedikt doch die Chance für eine Schnupperlehre.» Weiter orientierte Tellenbach über laufende Projekte wie etwa die Revision der BNO. Auf die definitive Stellungnahme vom Kanton wird noch immer gewartet.
Den Puls spüren
Insgesamt 539 Firmen und Unternehmungen sind in Bremgarten angesiedelt. Bis Ende Juni dieses Jahres sind 34 neu gegründet worden, 12 zugezogen und 13 Firmen sind aus Bremgarten weggezogen. «Das entspricht einem Nettozuwachs von 33», rechnet Ralph Nikolaiski vor. «Der Standort Bremgarten ist attraktiv. Und das wollen wir auch bleiben.»
Nikolaiski, der nun seit 18 Monaten im Einsatz für Bremgarten ist, zeigte weiter den Gewerbetreibenden auf, was ein City-Manager macht. «Von aussen sieht man nur die Spitze des Eisbergs, also zirka 10 Prozent. Doch die Standortförderungsarbeit beinhaltet noch viel mehr.» Der Austausch mit den Firmen und deren Puls zu spüren, sei ihm sehr wichtig. «Und genau dafür ist ein solches Zusammenkommen auch da. Es war ein gelungener Anlass», findet Nikolaiski und freut sich bereits auf nächstes Jahr. «Dann treffen wir uns am 21. August bei den Elro-Werken, die ihr 90-Jahr-Jubiläum feiern werden.»