Gartenleben als Collage
30.08.2024 BremgartenKellertheater: Die Junge Bühne Bremgarten orientierte über ihr neues Stück «Garten Erde»
Sieben Schauspielende werden eine szenische Mischkultur aus dem Garten zeigen. Die Eigeninszenierung spielt im Spannungsfeld zwischen Erholung und ...
Kellertheater: Die Junge Bühne Bremgarten orientierte über ihr neues Stück «Garten Erde»
Sieben Schauspielende werden eine szenische Mischkultur aus dem Garten zeigen. Die Eigeninszenierung spielt im Spannungsfeld zwischen Erholung und Gartenarbeit, Mensch und Natur sowie Einzelgarten und Schrebergarten. Premiere ist am Samstag, 14. September.
Bernadette Oswald
«Was macht der Mensch mit dem Garten und was macht der Garten mit dem Menschen? Das ist das Thema unserer neuen Produktion und der Schrebergarten ist der Aufhänger», erklärt Theaterpädagoge Simon Landwehr, zuständig für Regie, künstlerische Leitung und für die Projektionen. «Es wird eine Mischung aus bitterernsten und ganz lustigen Szenen geben, immer auch mit Tiefe. Das ist ein Anliegen der Jungen Bühne.» Mitspieler Silvan Melchior sagt zum aktuellen Stand: «Wir sind im Voll-Endspurt unserer achten Produktion.»
Erarbeitung im Kollektiv
Das Markenzeichen der Jungen Bühne ist das gemeinsame Entwickeln der Inszenierungen. Das heisst, die Mitwirkenden spielen nicht nach einem vorgegebenen Stück, sondern erarbeiten alle Inhalte in einem kollektiven Prozess. «Wir haben auch dieses Jahr aus dem Nichts gestartet», gibt Simon Landwehr weiter Auskunft. Er zählt auf: «Im Dezember Schnupperproben, dann Schauspieltruppe zusammenstellen, Themensuche und ab März die Erarbeitungsphase von Szenen, Musik, Choreografie oder Kulisse. «In dieser Zeit besuchten wir auch einen Schrebergarten, damit wir nicht klischeehaft werden.» Klar sei, dass die Produktionen der Jungen Bühne sehr zeitintensiv sind. Rund 160 Stunden Einsatz brauche es bis zur Aufführung.
Seine Regierolle sieht Simon Landwehr eher als Angelpunkt, der die Kreativität befeuert. «Ich bin nicht Moderator. Wir agieren ganz im Dialog.» Dass die Kreativität grossartig im Fluss ist, zeigen die gespielten Szenen beim anschliessenden Probebesuch.
Ultrabreitleinwand von 22 Metern Länge
«Das ist die grösste Bühne, die wir je bespielt haben. Die Spielfläche für die Schauspielenden ist riesig», sagt der Regisseur. Ganze 22 Meter lang sei die Ultrabreitleinwand für die flexiblen Projektionen im Hintergrund der Bühne. «Diese Visualisierung zu modellieren war für mich eine neue Herausforderung.» Silvan Melchior ergänzt: «Sie gibt dem Stück noch eine ganz andere Ebene.» Simon Landwehr informiert weiter, dass das Spielfeld die ganze Längsseite vom Kellertheater einnimmt und dass das Publikum die ganze Länge gegenüber nah am Spielgeschehen sitzt. Der Raum sei szenografisch in fünf Parzellen eines Schrebergartens aufgeteilt. «Die bestimmenden Elemente der Kulisse sind braune Faserteppiche als Erde, dazu Kunstrasen und graue Teppichplatten als Plattenwege. Alles ist wiederverwendetes Material, denn der Jungen Bühne ist Klimaneutralität sehr wichtig», betont Landwehr. Zur neuen Produktion sei auch zu sagen, dass es keine durchgehende Handlung von Figuren geben wird, sondern eine szenische Collage, welche die Zuschauenden herausfordern und zum aktiven Mitdenken anregen will.
Verflechtung aller Bereiche
Nebst den Schauspielenden Robin Annen, Luana Fäs, Ekon Giezendanner, Tobias Hänggli, Silvan Melchior, Isabelle Siegenthaler und Anja Stehrenberger sind die Mitwirkenden für die Technik Lena Hänggli, Nils Rosenberger und Pascal Eichenberger, für die Choreografie Martina Schaub, für die Organisation Laura Bosshard und Patrick Honegger und für die Grafik Fanny Schweizer voll engagiert. «Durch die kollektive Erarbeitung des Stücks gibt es eine enge Verflechtung aller Bereiche. Alle Beteiligten übernehmen Verantwortung für die ganze Produktion», so der Regisseur. Zu erwähnen sei auch noch die kostbare Beraterfunktion von Theaterpädagoge Jörg Bohn.
Die Gemüse-Generalversammlung
Das Publikum kann sich auf Szenen wie eine Gartenprämierung, Werbespots zum Beispiel für einen Turbokomposter oder eine Gemüse-GV freuen. Und zwar nebst der Premiere am Samstag, 14. September, in acht weiteren Aufführungen am Dienstag, 17.9.und 24.9., am Mittwoch, 18.9 und 25.9., am Freitag, 20.9. und 27.9, am Samstag, 21.9. und 28.9., jeweils um 20.15 Uhr im Kellertheater.
Weitere Informationen und Tickets unter www.kellertheater-bremgarten.ch.