Fussballplatz nimmt wichtige Hürde
02.12.2025 Hägglingen, Region UnterfreiamtSehr gut besuchte Gemeindeversammlung in Hägglingen
Nachdem in Dottikon bereits dem Planungskredit für die Erneuerung der Sportanlage Zinsmatten in Hägglingen zugestimmt wurde, unterstützen die Stimmbürger den Antrag an ihrer «Gmeind» in ...
Sehr gut besuchte Gemeindeversammlung in Hägglingen
Nachdem in Dottikon bereits dem Planungskredit für die Erneuerung der Sportanlage Zinsmatten in Hägglingen zugestimmt wurde, unterstützen die Stimmbürger den Antrag an ihrer «Gmeind» in Hägglingen ebenfalls.
Britta Müller
An der Versammlung nahmen von den 1828 Stimmberechtigten insgesamt 169 Hägglingerinnen und Hägglinger teil. Dazu kamen Gäste, etwa der Dottiker Gemeindeammann Roland Polentarutti, die gespannt auf das Traktandum 7 für das Erneuerungsprojekt für die Sportanlage Zinsmatten mit einem Projektierungskredit warteten.
Seit der Fusion Ende 2015 des Fussballclubs Hägglingen und Dottikon spielen und trainieren nun 12 Mannschaften mit 71 aktiven Fussballern und 150 Junioren auf den Fussballanlagen in Dottikon Eschenmoos und Hägglingen Zinsmatten. Da beide Sportanlagen nicht mehr den aktuellen Vorgaben des Verbands entsprechen, möchten die Gemeinderäte aus Hägglingen und Dottikon die Erneuerung der Fussballplätze Zinsmatten in Hägglingen vornehmen. Ein sogenannter «Letter of intent» wurde hierzu bereits unterzeichnet.
Viele Fragen beantwortet
Mit der Fussballplatz-Erneuerung soll der künftige Platzbedarf für Trainings und Spiele abgedeckt, Verbandsanforderungen erfüllt und die Parkplatzsituation verbessert werden. Eine spezielle Herausforderung – und damit kostenintensiver als vergleichbare Fussballplätze naheliegender Gemeinden – ist die Situation für die Sanierung der Bachleitung, die direkt unter der Anlage Zinsmatten verläuft. Die Projektierungskosten für die Planung sowie Prüfung verschiedener Umsetzungsvarianten für Natur- als auch Kunstrasen belaufen sich bei 150 000 Franken – anteilig 67 500 für Hägglingen und 82 500 für Dottikon – wobei die Dottiker bereits zugestimmt haben. Nun brauchte es noch das Ja der Hägglinger.
An der Versammlung in Hägglingen versuchte der Gemeinderat viele Fragen, Anmerkungen, Zustimmungs- und Ablehnungsempfehlungen zu möglichen versteckten Folgekosten, Ökologie und Recyclingfähigkeit von Kunstrasen, Unterhalt und Betrieb und zur Kostenaufteilung zu erklären und zu beantworten. Unterstützt wurde der Gemeinderat durch Sportplatzberater Robert Gugler vom Aargauischen Fussballverband. Er erläuterte die Unterschiede eines Natur- und Kunstrasenplatzes und hob hervor, dass Naturrasen nicht so oft wie ein Kunstrasen bespielbar ist und sich das somit auf die Nutzungszeiten auswirkt – zudem ist ein Kunstrasen auch im Winter bespielbar. Auch der Aufwand und die Kosten für Pflege und Unterhalt sprechen für den Kunstrasen. Und selbst die oftmals genannten Sorgen zum Wasserverbrauch widerlegt Gugler, da ein Naturrasen regelmässig bewässert werden muss, ein Kunstrasen hingegen nur in den heissen Sommermonaten zur Vermeidung von Verletzungen Wasser benötigt. Die Sommerpause käme auch hier dem Wasserverbrauch entgegen.
Die Kosten im Visier
Auch wurden die bereits angedeuteten Kosten für die neuen Sportplätze mit 4,5 Millionen Franken hinterfragt und mit anderen neuen Sportplätzen in der Umgebung wie zum Beispiel Niederwil mit 1,9 Mio Franken oder Bad Zurzach (1,5 Mio) verglichen. Transparenz bei den Kosten soll nun die bevorstehende Planung aufzeigen. Trotz einiger Gegenstimmen und Enthaltungen stimmte am Ende die Mehrzahl der Bürger dem Projektierungskredit zu und wartet nun gespannt auf die Vorstellung der erarbeiteten Umsetzungsvarianten an der nächsten «Gmeind» im Juni 2026. Schon heute hat der Swisslos-Sportfonds Aargau eine Unterstützung von 400 000 Franken in Aussicht gestellt – allerdings nur für den Bau des Kunstrasenplatzes.
Auch wenn die meisten Zeit an der Gmeind für die Sportanlage Zinsmatten benötigt wurde, standen neben drei Einbürgerungsanträgen auch die Übernahme der Privatstrasse Gotthardstrasse in das Gemeindeeigentum, das Budget sowie die Totalrevision des Baugebührenreglements und des Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland auf der Agenda. Ebenso stimmten die Stimmbürger dem Verpflichtungskredits für die zweite Etappe der Kantonsstrasse K384 zu und folgten der Empfehlung des Gemeinderats, den Wärmeverbund Zinsmatten an die AEW Energie AG zu veräussern.
Viele Jahre im Einsatz
Am Ende der «Gmeind» wurde Danke gesagt – eine ganze Menge Blumensträusse und Präsente warteten auf Personen, die viele Jahre ein Amt zuverlässig ausgeführt haben und es zum Jahresende niederlegen. Darunter verdankte der Gemeinderat für 44 Jahre als Ersatz-Stimmenzähler bei der Einwohner-«Gmeind» Peter Saxer sowie für 23 Jahre als Pilzkontrolleur Marcel Michel und für 20 Jahre als Feuerbrandverantwortlicher und Ambrosiaverantwortlicher Bruno Huber. Gemeinderatsmitglied Peter Wyss trat nach zehn Jahren nicht mehr zur Wahl an. Gemeindeammann Franz Schaad würdigte seinen Einsatz und die geleistete Arbeit mit wertschätzenden Worten. Neugewähltes Gemeinderatsmitglied ist Nicola Bernabei.
Die Beschlüsse
An der Gemeindeversammlung in Hägglingen nahmen 169 der 1828 Stimmberechtigten teil, dies entspricht 9,25 Prozent. Die Anwesenden genehmigten alle Anträge einstimmig oder mit grossem Mehr. Es sind dies: 1. Protokoll. – 2. Ordentliche Einbürgerungen. – 3. Gotthardstrasse: Übernahme der Privatstrasse ins Gemeindeeigentum, – 4. Totalrevision Baugebührenreglement. – 5. Totalrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland: Verpflichtungskredit über 250 000 Franken. – 6. K 384 2. Etappe: Sanierung Oberdorfstrasse inklusive kommunale Werke, Strassenbeleuchtung, Bushaltestelle und Belagssanierung Schulhaus Dorf; Verpflichtungskredit über 2,351 Millionen Franken. – 7. Sportanlage Zinsmatten: Erneuerungsprojekt; Projektierungskredit über 150 000 Franken. – 8. Wärmeverbund Zinsmatten; Veräusserung an die AEW Energie AG. – 9. Budget für das Jahr 2026. --red.


