Für lange Zeit nur Fremdwasser
04.11.2025 Region Bremgarten, Eggenwil«Gmeind» entscheidet über Ersatzneubau des Quellwasserpumpwerks Bürgisserberg
Rund 480 000 Franken kostet der Ersatzneubau des Quellwasserpumpwerks Bürgisserberg. Die Stimmberechtigten von Eggenwil entscheiden darüber an ihrer ...
«Gmeind» entscheidet über Ersatzneubau des Quellwasserpumpwerks Bürgisserberg
Rund 480 000 Franken kostet der Ersatzneubau des Quellwasserpumpwerks Bürgisserberg. Die Stimmberechtigten von Eggenwil entscheiden darüber an ihrer Gemeindeversammlung vom Freitag, 21. November. Gemeinderat Roland Belser spricht von einem bedeutenden Werk für die Gemeinde.
Roger Wetli
«Rund 1/3 des täglichen Trinkwasserbedarfs von Eggenwil wird über dieses Quellwasserpumpwerk abgewickelt. Und das ausschliesslich aus eigener Quelle», erklärt Gemeinderat Roland Belser. «Das sind rund 85 000 Liter pro Tag. Es ist also von sehr grosser Bedeutung für unser Dorf.» Erstellt wurde es bereits 1913. Damals aber als Reservoir. 1975 wurde es zum Quellwasserpumpwerk umgebaut. Es weist mittlerweile verschiedene Mängel auf. Eine Zustandsanalyse im 2007 ergab verschiedene Vorschläge zu Instandsetzungsmassnahmen, die diskutiert wurden. «Man stellte damals fest, dass es nicht mehr ganz dicht ist. Deshalb wurde eine Anlage zur Bestrahlung des Wassers mit Ultraviolett-Licht eingebaut. Dies als Vorbeugung, damit das Wasser sicher sauber ist», weiss Roland Belser. Dass man ansonsten mit weiteren Massnahmen wartete, begründet der Gemeinderat mit dem Vorhaben, die Eggenwiler Wasserversorgung als zusätzliche Redundanz an das Wassernetz der Mutscheller Gemeinden anzuschliessen. «Das wurde 2023 gemacht, weshalb wir nun den beantragten Ersatzneubau an die Hand nehmen können.»
Mehr Durchlauf statt Lagerung
Der Neubau sieht eine Verkleinerung der dortigen Lagerkapazität von 200 auf 10 Kubikmeter Wasser vor. «Diese grosse alte Kubatur basiert noch auf der ursprünglichen Funktion als Wasserreservoir. Um es zu pumpen, braucht es diese aber nicht. Es ist sogar besser, wenn das Wasser weniger lang liegen bleibt», betont Belser. Ebenfalls nicht mehr benötigt wird der oberirdische Bau. Dieser wird bis auf 1,50 Meter unter Terrain rückgebaut. «Das Häuschen kommt also weg», erklärt er. Und noch eine Neuerung gibt es. War das Quellwasserpumpwerk bisher über eine Leiter von oben erreichbar, kann es nun von vorne betreten werden. «So ist dieses Werk optimal nutzbar», ist Roland Belser überzeugt. Dauern werden die Arbeiten rund drei bis vier Monate. «Eggenwil wird in dieser Zeit ausschliesslich durch Wasser ausserhalb seines Gemeindegebietes versorgt», erklärt der Gemeinderat. «Wir müssen das Pumpwerk für den Ersatzneubau ganz vom Netz nehmen. Ich denke aber, wir können es wohl vor Abschluss der Gesamtarbeiten wieder in Betrieb nehmen. Ist alles installiert und geht es nur noch an die Umgebungsgestaltung, könnte es bereits wieder laufen.»
Zuverlässiges und vielseitig einsetzbares Fahrzeug
Die Eggenwiler Stimmberechtigten entscheiden aber nicht nur über einen Ersatzneubau dieses Quellwasserpumpwerks, sondern auch über den Ersatz eines Kommunalfahrzeuges. Der Ford Ranger wird rund 70 000 Franken kosten. Er soll den Fiat Dangel Ducato von 2009 ablösen. «Wir haben uns da ziemlich reingekniet und verschiedene Varianten geprüft», gibt Roland Belser Einblick. «Der wohl wichtigste Faktor für uns ist, dass das neue Fahrzeug zuverlässig sein muss. Denn als kleine Gemeinde verfügen wir nur über zwei Fahrzeuge. Wir haben also nicht einen grossen Fahrzeugpark und sind deshalb auf das Funktionieren dieses Ford Rangers zwingend angewiesen.» Ebenso wichtig sei aber auch, dass das Fahrzeug vielseitig einsetzbar sei und deshalb auch auf schwierigem Gelände zurechtkomme. «Der Allradantrieb ist deshalb ein Muss.» Geprüft wurde auch eine elektrische Variante. Allerdings stecke diese bei dieser Art von Fahrzeugen noch in den Kinderschuhen, weshalb die Gemeinde darauf verzichtet. «In ein paar Jahren wird das wohl anders sein», versperrt sich Belser dieser Technik nicht. «Zudem haben wir darauf geschaut, dass die Autogarage in der Nähe ist. Damit verlieren wir bei Reparaturen möglichst wenig Zeit.» Das alles erfülle jetzt der gewünschte Ford Ranger, weshalb der Gemeinderat ein solches Fahrzeug jetzt kaufen möchte.
Die Traktanden
An der Einwohnergemeindeversammlung am Freitag, 21. November, 19.30 Uhr, werden folgende Traktanden behandelt: 1. Protokoll vom 13. Juni. – 2. und 3. Gesuche um Zusicherung des Gemeindebürgerrechts an sieben Personen. – 4. Totalrevidierte Satzungen des Gemeindeverbands Regionale Alterszentren Bremgarten, Mutschellen, Kelleramt vom 20. August. – 5. Verpflichtungskredit von 1,109 Millionen Franken (Gemeindeanteil Eggenwil 27 200 Franken) für die Planung des Ausbaus der Kläranlage Kessel in Bremgarten des Abwasserverbands Bremgarten-Mutschellen sowie für die Abklärungen bezüglich der Möglichkeit eines Zusammenschlusses der beiden Abwasserverbände Bremgarten-Mutschellen und Kelleramt mit Integration der Kläranlage Kelleramt in Unterlunkhofen am Standort Bremgarten. – 6. Verpflichtungskredit von 480 000 Franken für den Ersatzneubau des Quellwasserpumpwerks Bürgisserberg der Wasserversorgung Eggenwil. – 7. Verpflichtungskredit von 70 000 Franken (davon 21 000 Franken zulasten der Spezialfinanzierungen Wasserwerk, Abwasserbeseitigung und Abfallwirtschaft zu je 10 Prozent) für die Ersatzbeschaffung eines neuen Kommunalfahrzeugs für das Bauamt. – 8. Budget 2026 mit einem unveränderten Steuerfuss von 106 Prozent und Kenntnisnahme von der Aufgaben- und Finanzplanung (AFP) der Einwohnergemeinde und Investitionsplanung der Spezialfinanzierungen 2026 bis 2033. – 9. Verschiedenes und Umfrage, darunter die Würdigung, Verdankung und Verabschiedung der mit Ablauf der Amtsperiode 2022/2025 scheidenden Behörden- und Kommissionsmitglieder. --rwi

