Flexibler Wohnraum benötigt
24.01.2023 Widen, MutschellenDie Asylunterkunft in Widen soll durch einen Neubau ersetzt werden
Zurzeit werden Asylsuchende in der Gemeinde Widen in vier über 20 Jahre alten Wohncontainern untergebracht. Mit einem Ersatzneubau soll nebst der Steigerung der Wohnqualität auch mehr Platz ...
Die Asylunterkunft in Widen soll durch einen Neubau ersetzt werden
Zurzeit werden Asylsuchende in der Gemeinde Widen in vier über 20 Jahre alten Wohncontainern untergebracht. Mit einem Ersatzneubau soll nebst der Steigerung der Wohnqualität auch mehr Platz geschaffen werden.
Celeste Blanc
Seit 2004 dienen vier Wohncontainer an der Dorngasse 23 als Unterkunft für Asylsuchende. Nach 19 Jahren auf dem Mutschellen in Betrieb haben sie nun ihre Lebensdauer erreicht: Bedingt durch den hohen Wechsel an Bewohnern sind die Bauteile durch Verschleisserscheinungen in schlechtem Zustand. Auch die Gebäudehülle erfüllt nicht mehr die Anforderungen. «Eine flexible Nutzung, wie sie aufgrund der wechselnden Situation der aufzunehmenden Personen notwendig wäre, kann nicht mehr gewährleistet werden», erklärt Gemeinderat Christan Moser, der dem Ressort Hoch- und Tiefbau vorsteht und für den Unterhalt der Gemeindeliegenschaften verantwortlich ist. Neuer Wohnraum wird demnach dringend benötigt.
Bis zu doppelt so viel Platz
Geplant ist ein nachhaltiger und moderner zweigeschossiger Holzbau. Die noch bestehenden Grundmauern des ehemaligen Kindergartens sollen übernommen werden. «Beim Ersatzneubau handelt es sich zwar um einen Zweckbau, der sich aber über gute energetische Isolation nahe am Minergie-Standard orientiert», erklärt Moser.
Bisher bot die bestehende Unterkunft maximal 12 Personen Platz. Die drei geplanten Wohneinheiten bieten künftig für eine Regelbelegung von 19 Personen, die bei Bedarf auf 25 Personen erhöht werden kann, Platz. Die untere sowie die zwei oberen Wohneinheiten sind komplett voneinander getrennt, was voneinander getrenntes Wohnen und damit eine Unterbringung von Personen aus verschiedenen Kulturkreisen sowie unterschiedlichen Personenstrukturen (Familienunterbringungen) ermöglicht. «Es ist auch denkbar, dass eine Einheit auch für eine vorübergehende Unterbringung von Sozialfällen, bei Wegweisungen oder von Vereinen genutzt werden kann. Zudem kann die Anlage für allfällige spätere Erweiterungen erweitert werden», so Moser weiter. Weiter geplant ist der behindertengerechte Ausbau der unteren Wohneinheit. Dadurch wird sich der Baukörper etwas vergrössern. Dennoch: «Das neue Gebäude fügt sich harmonisch in das bestehende Schul- und Wohnquartier ein», so Moser.
Wohnraum den Bedürfnissen anpassbar
Bereits seit längerer Zeit stand das Erneuerungsprojekt auf der Pendenzenliste des Gemeinderats. Nebst einer unzeitgemässen Anlage habe der Krieg in der Ukraine die Situation zusätzlich verschärft und den Bedarf an zusätzlichen Unterbringungsplätzen nochmals akzentuiert.
Zudem habe sich mit den ukrainischen Flüchtlingen die Konstellation an Personen geändert: Aktuell sind es eher Frauen und Kinder gegenüber früher, als vorwiegend junge Männer haben untergebracht werden müssen. Christian Moser: «Die neue Unterkunft trägt diesem Umstand Rechnung. Der Flexibilisierung der Nutzung von Unterbringungsmöglichkeiten wurde bei der neuen Unterkunft grosses Augenmerk geschenkt.»
Höhere Kosten
Falls keine Einsprachen eingehen, kann die Baubewilligung noch im ersten Quartal 2023 erteilt werden. Sollte dies der Fall sein, möchte der Gemeinderat baldmöglichst mit der Submission starten und die Bauarbeiten zügig aufnehmen, damit der Baustart im zweiten Quartal erfolgt.
Die Kostenschätzung des Projekts bei Baueingabe beträgt 1,59 Millionen Franken. Der Kreditantrag, der von der Gemeindeversammlung im letzten Sommer bewilligt wurde, betrug 1,39 Millionen Franken, plus/minus 15 Prozent Abweichung. «Durch die diversen Projektoptimierungen liegen wir nun eher am oberen Rand der Kreditgenehmigung. Zudem muss auch die stark gestiegene Bauteuerung beachtet werden», begründet Christian Moser. Das Baugesuch liegt noch bis 1. Februar auf.