Felber verteidigt den Titel
07.05.2024 Sport, KampfsportKarate: Schweizer Meisterschaften in Wohlen mit erfolgreicher Lokalmatadorin
An der Schweizer Meisterschaft im Vollkontakt-Karate in Wohlen enttäuscht das Aushängeschild des gastgebenden Karate-Clubs Anglikon nicht. Präsident und Turnierleiter Peter ...
Karate: Schweizer Meisterschaften in Wohlen mit erfolgreicher Lokalmatadorin
An der Schweizer Meisterschaft im Vollkontakt-Karate in Wohlen enttäuscht das Aushängeschild des gastgebenden Karate-Clubs Anglikon nicht. Präsident und Turnierleiter Peter Hubschmid lobt Angela Felber in den höchsten Tönen und zeigt sich auch sonst zufrieden mit dem Anlass in der Hofmatten-Halle.
«Es ist schon ein spezielles Gefühl, den Meistertitel hier zu verteidigen, da mehr bekannte Gesichter im Publikum sind und viel mehr Leute etwas von mir wollen», gibt eine strahlende Angela Felber nach der Siegerehrung zu Protokoll und sagt weiter: «Ich hatte keine Zweifel, dass es möglich ist, zu gewinnen. Ich war aber sehr angespannt, und als dann der Starttermin immer weiter verschoben wurde, wurde es nicht besser. Müdigkeit kam auf und die Nervosität stieg von Minute zu Minute.» Von aussen war davon aber wenig zu sehen. Die Sarmenstorferin gewann ihre beiden Kämpfe souverän.
72 Karatekas aus 19 verschiedenen Clubs (Dojos) waren nach Wohlen gereist und absolvierten in der gut gefüllten Hofmattenhalle mehr als 100 Kämpfe. Bei Männern und Frauen wurde in verschiedenen Altersund Gewichtskategorien insgesamt 21 Goldmedaillen vergeben. Den Titel in der Open-Kategorie der Männer sicherte sich mit Gytautas Buivydas ein gebürtiger Litauer, der für das Dojo Tomodachi kämpft. Er gehörte zwar nicht zu den spektakulärsten Karatekas, die in Wohlen zu bestaunen waren, liess sich aber durch nichts aus der Ruhe bringen und siegte schlussendlich genauso deutlich wie Felber bei den Frauen.
Eine Pause für die Siegerin
Die Titelverteidigerin wird in nächster Zeit an keinen Wettkämpfen mehr teilnehmen. «Seit ungefähr zwei Jahren bin ich nun mehr oder weniger durchgängig im «Erhalten-Modus» unterwegs. Deshalb werde ich in nächster Zeit keine Turniere mehr bestreiten, um wieder einmal einen kompletten Aufbau durchzumachen, damit ich dann für die wichtigen Termine im Herbst perfekt vorbereitet bin», gibt sie Einblick in ihre Zukunftspläne und ergänzt: «Mein nächstes Ziel sind die British Open im Oktober mit vielen Top-Cracks, und dann die Europameisterschaft in Belgien einen Monat später. Die zwei Erstplatzierten dort dürfen nach Japan, um dort an Turnieren zu kämpfen – und das wäre natürlich der absolute Hammer.»
Am Ende auch sehr zufrieden mit dem Verlauf der Schweizer Meisterschaft zeigte sich Turnierleiter Peter Hubschmid, der auch Präsident des Karateclubs Anglikon ist: «Der Anlass ist gut gelaufen – es war ja meine Premiere in dieser Funktion», gibt er zu Protokoll und sagt weiter, «der Zeitplan war wohl ein wenig zu optimistisch, da gibt es noch Optimierungspotenzial. Aber der Einsatz der neuen Software für den Turnierlauf hat super geklappt und war sicher ein Mehrwert für die Zuschauer. Für eine nächste Austragung wäre ein Live-Stream vielleicht noch eine prüfenswerte Idee», schaut er kurz nach Turnierende bereits wieder nach vorn.
Aber auch das sportliche Abschneiden seines Clubs sieht er positiv: «Unsere Karatekas haben ihre Sache alle gut gemacht, aber natürlich überstrahlt der Titel von Angela alles. Sie ist wirklich eine Ausnahme-Athletin und investiert viel Zeit und Enthusiasmus, obwohl wir sie finanziell nicht unterstützen können. Und trotzdem ist sie auch international in vielen Verbänden hoch eingestuft, was für eine Karatekämpferin aus der Schweiz schon aussergewöhnlich ist. Wenn die Auslosung passt und sie gesund bleibt, traue ich ihr sogar den Weltmeister-Titel zu», lobt er die neu gekürte Schweizer Meisterin.
Dankbar für die Unterstützung im Verein
Dass es nicht immer das grosse Geld sein muss, zeigt die Aussage von Angela Felber ganz zum Schluss: «Ich bin sehr dankbar, dass ich hier von allen Helferaufgaben entbunden worden bin, um mich voll auf meine Einsätze konzentrieren zu können. Das ist nicht selbstverständlich für mich, zumal wir im Club sehr familiär unterwegs sind und alle immer mithelfen und sich gegenseitig unterstützen.» Sehr sympathisch, sehr bescheiden, sehr erfolgreich. --pf
Weitere Freiämter Erfolge
Angela Felber war nicht die einzige Teilnehmerin des Karate-Club Anglikon, die am Ende auf dem Podest stand. Alesa Bunjaku startete in der Kategorie Junioren, Mädchen 8 + 9 Jahre, Leicht, und holte wie Felber den Schweizer-Meister-Titel. Nick Riva ist bei der Elite der Männer im Leichtgewicht angetreten und konnte sich am Ende über eine Silbermedaille freuen. Das Gleiche gilt für David Wyss, der Silber bei der Elite der Männer im Mittelgewicht gewinnen konnte. Somit konnte der Gastgeber-Verein bei fünf angetretenen Karatekas zwei Meister- und zwei Vize-Meister-Titel feiern. Eine starke Bilanz.
Mit dem Karate-Club Wohlen war ein zweiter Verein aus der Region am Turnier vertreten. Auch die Wohler erkämpften einige Podestplätze. Finn Schwenkfelder holte bei seiner erstmaligen SM-Teilnahme Silber bei den Junioren, Knaben 8 + 9 Jahre, Leicht. Für Nils Hoffmann gab es bei den Junioren, Knaben 12 + 13 Jahre, Leicht, die Bronzemedaille. Ebenso für seinen Bruder Sasche Hoffmann in der Kategorie Junioren, Knaben 14 + 15 Jahre, Leicht. Sophie Bacher holte sich bei den Junioren, Mädchen 14 + 15 Jahre, Leicht die Silbermedaille. Und Lena Jankovic gewann bei den Junioren, Mädchen 12 + 13 Jahre, Leicht, den Titel. --red