Erweiterte Schulanlage im Zeitplan
28.04.2023 Widen, MutschellenBaugesuch für Ersatzneubau eines Schulhauses und Bau einer Doppelturnhalle liegt bis 23. Mai öffentlich auf
Mit einem Budget von 22,1 Millionen Franken ist es das teuerste Projekt, das bisher jemals in Widen geplant wurde – der Bau einer Doppelturnhalle ...
Baugesuch für Ersatzneubau eines Schulhauses und Bau einer Doppelturnhalle liegt bis 23. Mai öffentlich auf
Mit einem Budget von 22,1 Millionen Franken ist es das teuerste Projekt, das bisher jemals in Widen geplant wurde – der Bau einer Doppelturnhalle und ein Ersatzneubau eines Schulhauses. Aktuell liegt das Baugesuch öffentlich auf. Die Anlage hat sich im Detail noch verändert.
Roger Wetli
«Dies ist immer noch das Ziel. Bis jetzt hat sich daran nichts geändert», erklärt Martin Graf, Leiter Bau und Planung, auf die Frage, ob der im letzten Jahr präsentierte Zeitplan eingehalten werden kann. Dieser sieht den Baustart für den Ersatzneubau und eine Doppelturnhalle im nächsten Jahr vor – und den Einzug zwei Jahre später. Seit der Annahme des Kredits über 21,9 Millionen Franken und des Zusatzkredits von 200 000 Franken für die Beschattung der neuen Schulzimmer an der letzten Sommer-«Gmeind» kümmerten sich die Verantwortlichen um viele Details, damit jetzt das Baugesuch öffentlich aufliegen kann. «Es haben auch die weiteren Fachplaner, zum Beispiel für Heizung, Lüftung, Sanitäranlagen, Gebäudeautomation, Elektrisch oder Statik, ihre Projekte verfeinert», so Graf. «Weiter konnten bereits verschiedene Materialien und Ausstattungen bestimmt werden.»
Treppenanlage um 78 Grad gedreht
Der Leiter Bau und Planung betont, dass die Beschattung der Schulzimmer bereits ein prägendes Element im Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs gewesen sei. «Die ‹Brise Soleil› konnte wieder ins Projekt aufgenommen werden. Es verleiht dem Gebäude eine markante Fassade, gibt dem Baukörper seine tiefe Plastizität und hebt dessen Leichtigkeit der Konstruktion hervor. Weiter trägt die ‹Brise Soleil› massgeblich zu einem optimalen Sonnenschutz in den Zimmern bei.»
Martin Graf weiss aber auch von weiteren Änderungen, die das Projekt erfahren hat: «Zum Beispiel wurde im Erdgeschoss die Treppenanlage zu den Sporthallen um 78 Grad gedreht, die Liftanlage umplatziert und die WC-Anlagen etwas anders angeordnet. Gemäss Absprache mit der Schulleitung konnten zudem das Musikzimmer und der Werkraum im Erdgeschoss in jeweils ein Fachzimmer umgewandelt werden.» Aufgrund der gedrehten Treppenanlage musste auch die Nebenerschliessung im Obergeschoss angepasst werden, was zu einer Neuanordnung der WC-Anlagen führte. «Der Rest blieb bestehen.»
Die gedrehte Treppenanlage zur Turnhalle machte auch bei den Verkehrsf lächen im 1. Untergeschoss und 2. Untergeschoss sowie den Lehrergarderoben Anpassungen nötig. «Weiter konnte die westliche Treppenanlage zum Aussenplatz optimiert werden. Der Sporthallenbereich im 2. Untergeschoss blieb bis auf die Drehung und Optimierung der Treppenanlagen aber unverändert», so Graf. Eine Rückbesinnung gibt es bei der Materialwahl. «Die oberen zwei Geschosse sollen, wie ursprünglich im Wettbewerb vorgesehen, aus einem Holz-Beton-Verbundbau anstelle eines reinen Stahlbetonbaus entstehen.»
Bereits gute Erfahrungen gemacht
Auf dem Dach der neuen Doppelturnhalle sind 264 Photovoltaik-Module geplant. «Der hier erzeugte Strom ist für die elektrische Versorgung des Gebäudes darunter und bei Überschuss der restlichen Schulgebäude vorgesehen. Sollte noch etwas Strom übrig bleiben, wird dieser ins Energienetz eingespeist», erklärt der Leiter Bau und Planung.
Beheizt wird das neue Gebäude mittels Holzpellets. «Das ist ein nachwachsendes und damit erneuerbares ökologisches Produkt», betont Martin Graf. «Da die Pellets eine saubere und effiziente Verbrennung ermöglichen, einen automatischen, komfortablen Betrieb erlauben und mit dieser Heizung bereits gute Erfahrungen gemacht wurden, wird weiterhin auf Pellets gesetzt. Schon heute beheizen wir die Schulanlage damit.» Die Pellets in der Schweiz müssten nach ISO-Norm zertifiziert sein und könnten von verschiedenen lokalen Pelletanbietern bezogen werden.
Verschiedene Gemeinderäte involviert
Einen Wechsel gibt es im Gemeinderat bei der Zuständigkeit für dieses Grossprojekt. «Seit Beginn der Planung bis zur nun erfolgten Baueingabe wurde das Projekt von Gemeinderat Beat Giger geleitet», gibt Gemeindeammann Peter Spring Einblick. «Ab Baubeginn wird Gemeinderat Christian Moser für die baulichen und Gemeinderätin Fabienne Rousselot für die schulischen Belange zuständig sein.» Spring betont, dass dieses grösste und teuerste Projekt von Widen während der Planungsphase bei Behörde, Schule und Vereinen breit abgestützt war. «Es gab teilweise intensive Diskussionen. Es konnte aber immer Konsens hergestellt werden und alle Beteiligten freuen sich sehr auf die Realisierung und den Bau dieser tollen Schulanlage mit Doppelturnhalle und Tagesstrukturen.»